Dienstag, 11. April 2017


Deutschland, Goslar (Niedersachsen):
Vorhalle des ehemaligen Doms St. Simon und Judas,
um 1200 errichtet


 

Am Rande des Parkplatzes unterhalb der ehemaligen Kaiserpfalz ...




... ist dieses romanische Kleinod zu finden,
das wohl angesichts der Vielfalt an Sehenswürdigkeiten in Goslar
oft untergehen zu scheint.



Denn diese heute eher unscheinbare Kapelle
war tatsächlich einmal die Torhalle zum ehemaligen Dom,
der aber wegen Baufälligkeit von 1819 - 1822 abgetragen wurde.

Hier ein Modell davon, das sich im Museum der Kaiserpfalz befindet,
allerdings noch ohne Torhalle.

Der Dom wurde als dreischiffige, zunächst flachgedeckten Basilika
mit Stützenwechsel errichtet.
Er besaß ein Westwerk mit zwei achteckigen niedrigen Türmen
und Haupteingang sowie drei Ostapsiden.
Die Krypta befand sich unter dem Chor
und über der Vierung befand sich ein weiterer Turm.

Unmittelbar an den Dom angrenzend
standen der Kreuzgang mit Refektorium, Granarium und Kapitel.

 


Hier der Grundriss zum Kirchenbau,
wobei die nördliche Torhalle durch das Rechtseck
mit den zwei Säulen in der Mitte links oben dargestellt ist.



Bei der "Goslarer Dom" genannten Kirche
 handelt es sich eigentlich um die ehemalige Stiftskirche St. Simon und Judas,
die zu einer Benediktinerabtei gehörte.

Sie wurde zwischen 1040 und 1050 errichtet,
war Bestandteil des Bezirkes der Kaiserpfalz Goslar
 und wurde am 2. Juli 1051 durch Erzbischof Hermann von Köln geweiht.



In den Nischen über dem Portal sind Heiligenfiguren dargestellt.




Die beiden wuchtigen Arkaden darunter ...




... werden von einer Mittelsäule mit Verzierungen
und einem Würfelkapitell getragen.



Seitlich davon befinden sich je zwei Biforien ...



... mit ebenfalls kunstvoll dekorierter Mittelsäule.



In die Wand neben dem 2. Biforium 
wurde ein altes Steinkreuz eingelassen.



Um 1200 wurde die noch erhaltene Domvorhalle angebaut
und der Haupteingang – bisher nach Westen zum Pfalzgebäude weisend –
hierher und damit in Richtung Stadt verlegt.




Das mehrstufige Portal ist ebenfalls noch erhalten.



Davor steht eine Kopie
des Goslarer Kaiserstuhls aus dem 11. Jhdt., ...



... das Original befindet sich heute im Pfalzmuseum.



Daneben zwei Sockel, die einen Drachen und einen Löwen zeigen.



Zu den weiteren Ausstattungsstücken des Domes
gehörte auch dieser bronzene, so genannte Krodoaltar,
der heute ebenfalls im Pfalzmuseum zu bewundern ist.



Neben diesen Säulen, 
die wohl auch noch vom alten Dom stammen, ...



... konnten auch dieser Taufkessel ...



... sowie dieser Christuskopf vor der Zerstörung gerettet werden.



Hier nochmals die Vorhalle der Basilika,
die zu ihrer Zeit der größte Sakralbau östlich des Rheins war.









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