Mittwoch, 20. Juni 2018


Deutschland, Nideggen (Nordrhein-Westfalen):
Pfarrkirche St. Johannes Baptist, um 1177 erbaut


  

 Im hübschen Städtchen Nideggen ...



 ... oberhalb der schönen Fußgängerzone ...



 ... und außerhalb der ehemaligen Stadtmauer ...


  
... ist diese romanische Pfarrkirche zu finden,
die Johannes dem Täufer geweiht ist.



Sie liegt direkt an der Zufahrt zur Burg Nideggen, ...



... wurde um 1177 erbaut
und 1219 vom Grafen Wilhelm II. von Jülich 
dem Deutschherrenorden geschenkt. 



1282 wurden die Johanniter die neuen Eigentümer
dieser dreischiffigen Basilika aus rötlichem Sandstein
und für die Seelsorge im Ort zuständig;
sie stellten diese bis 1794.



Die Kirche hat einen vorgestellten Westturm, ...



... der viergeschossig ist und an seiner Südseite 
noch weitgehend original erhaltenes Mauerwerk zeigt.



Das westliche Turmportal ist nach den Zerstörungen
während des Zweiten Weltkriegs erneuert worden.



An der Nordseite des Turms ist ein Treppenhaus
mit quadratischem Grundriss angefügt.



Das Langhaus hat vier Joche mit relativ großen
rundbogigen Fenstern im Seitenschiff wie im Obergaden, ...



... wobei sich im zweiten Joch ein Rundbogenportal befindet ...



... mit eingestellter Säule und Kapitellen sowie Ringwulst,
 darüber eine Lünettenöffnung mit eingestelltem Fächer.



Hier kommt das Farbenspiel des rötlich-gelben Sandsteins,
aus dem die Kirche erbaut ist, sehr schön zur Geltung.



An der Nordostseite ist ein etwas gewöhnungsbedürftiger 
eckiger und flacher Sakristeianbau angegefügt.



Die halbrunde niedrige Ostapsis ist eingestellt
und hat drei Rundbogenfenster ...



... sowie eine Lisenengliederung ...



... mit Rundbogenfries.



Der gestelzte Chor hat drei Blendbögen 
und jeweils ein mittleres Fenster ...



... und darüber ebenfalls ein Rundbogenfries.



Auch beide Seitenschiffe enden mit einer kleineren,
höheren, aber fensterlosen Ostapsis, ...



... wobei außen nur die südliche noch zu erkennen ist,
da die nördliche von der Sakristei verdeckt ist.



Nach einem Blitzeinschlag in den Kirchturm
wurde das Gebäude 1648 im Dreißigjährigen Krieg erheblich zerstört,
1657 erfolgte der Wiederaufbau.

Nach heftigen Erdbeben im 18. Jhdt.
erfolgte die nächste Restaurierung von 1898 bis 1900.

Auch im Zweiten Weltkrieg bekam die Kirche einiges ab
und wurde dann wieder aufgebaut,
daher heute der "Fleckerlteppich" in ihrem Aussehen.



Hier nun das Nordportal,
das dem Südportal auf der anderen Seite
ziemlich ähnlich sieht.



Gleich in der Ecke links davon stolpert man fast ...



... über dieses Grabmal des Grafen von Jülich
und seiner Frau.



Der Innenraum macht einen sehr ausgewogenen Eindruck,
offensichtlich ist er erst unlängst renoviert worden.



Die Kirche ist mit reichem Skulpturenschmuck 
aus dem 14. bis 16. Jhdt. ausgestattet.



Die neue Betondecke wurde im Stil
mittelalterlicher Holzdecken gestaltet.



Am 31. Mai 1957 wurde der neue Altar geweiht.



Die halbrunde Apsis ist mit mittelalterlichen
und bestens restaurierten Fresken ausgemalt.



Diese zeigen Christus in der Mandorla,
daneben Maria und Johannes den Apostel
sowie die Symbole der vier Evangelisten.



Sehenswert sind auch die weiteren Fresken in der Pfarrkirche, ...



... die alle Heiligenfiguren zeigen.



Die Arkaden zwischen Mittel- und Seitenschiffen
haben halbrunde Säulenvorlagen.



Die Seitenschiffe sind kreuzgratgewölbt, ...



... darüber befinden sich offene Emporen, ...



... mit Triforien mit eingestellten Doppelsäulen.



Hier das südliche Seitenschiff ...



... mit seiner Apsis, in der eine Statue
Johannes des Täufers aus dem Jahr 1330 steht.






Absolut sehenswert!










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