Mittwoch, 6. Juni 2018


Deutschland, Bad Breisig (Rheinland-Pfalz):
Kirche St. Viktor im Ortsteil Oberbreisig,
Mitte 13. Jhdt.



Diese spätromanische katholische Pfarrkirche
steht auf einem Hügel im Stadtteil Oberbreisig,
der westlich von Bad Breisig am Rhein liegt.

Sie ist dem Hl. Viktor von Xanten geweiht,
einem Märtyrer der Thebäischen Legion.



Ihr markantestes Merkmal ist der breite Westturm, 
der über einem querrechteckigen Grundriss errichtet ist.

Er hat dieselbe Breite wie das Mittelschiff
und ist mit einem Satteldach gedeckt.

 

In seinen beiden oberen Geschossen befinden sich Biforien,
romanische Doppelbogenfenster mit schwarzen Zwischensäulen.

Die älteste Glocke, die darin hängt und läutet,
die Marienglocke, stammt aus 1488.



Turm und Langhaus sind 
mit Blendarkaden und Lisenen verziert.

1963 wurde die ursprüngliche 
farbliche Gestaltung der Fassade wiederhergestellt.



Die romanische halbrunde Apsis im Osten
wurde während der Gotik durch einen 5/8-Chor ersetzt.



An der Südseite ist hier auch eine gotische Kapelle
mit einem halben Fünfpassfenster angebaut.



Östlich der Kirche stehen neben dieser
barocken Heiligkreuzkapelle ...



... einige schöne moosbewachsene alte Steinkreuze.



Obwohl bereits gotisch,
hat man auch den Chor mit Rundbogenfriesen gestaltet.



Aus dem Jahr 1041 ist die erste schriftliche Erwähnung
einer Pfarrkirche zu (Ober-)Breisig überliefert.

Im Unterbau des Westturmes sind vermutlich
noch Reste dieser Vorgängerkirche verbaut.



Etwas eigenwillig sind die nachträglich ausgebrochenen
halbrunden Rosettenfenster im Obergaden von St. Viktor.



Die beiden Seitenschiffe sind sogar zweistöckig, ...



... im oberen Bereich befinden sich nämlich Emporen.



Von 1989 bis 1990 wurde St. Viktor
zum letzten Mal gründlich renoviert.



Das Ergebnis in rot-weißer Gestaltung
kann sich durchaus sehen lassen.



Der Turm ist auf beiden Seiten
durch geschickt getarnte, rot gestrichene Strebepfeiler gestützt.




Im ehemalige Friedhof um die Kirche
ist auch dieser gefallenen Hellenenkopf aus Marmor zu finden
- eine nähere Beschreibung dazu allerdings nicht.



Die Kirche betritt man an ihrer Südseite ...



... durch dieses nachträglich romanisch gestaltete Portal.



St. Viktor wurde als dreischiffige Pfeilerbasilika errichtet.

Seine ältesten Malereien
- die dekorative Bemalung der Schlusssteine und Rippen -
gehen bis auf die Zeit um 1280 zurück.



Hier sind die Emporen über dem Seitenschiff gut zu sehen.



Der Chor, der bereits auf die Gotik verweist, ...



... ist in eine Sockelzone mit Spitzbogenarkaden gegliedert, ...



... über der sich fünf große Rundbogenfenster auf tun.

Die fünfteilige Halbkuppel darüber ruht auf schlanken Säulen, 
die mit Blattkapitellen verziert sind.



Das Deckenfresko des Chores stellt Christus als Weltenrichter dar, 
der auf dem Regenbogen thront,
neben ihm knien Maria und Johannes der Täufer als Fürbitter.



Die großen Heiligendarstellungen wie die des Hl. Christophorus, 
am Mittelpfeiler des südlichen Seitenschiffes 
stammen aus dem 14. Jhdt. ...



... wie auch diese Darstellung des Hl. Georg ...



... auf der Ostseite des selben Pfeilers, 
der einem Drachen eine Lanze ins Maul stößt.



Diese beiden Szenen an der nördlichen Chorwand, 
die erst 1990 wiederentdeckt wurden, 
geben vermutlich die "Legende 
von den drei Lebenden und den drei Toten" wieder.



Darin begegnen drei jugendliche Reiter (links) drei Skeletten (rechts),
die aus ihren Gräbern steigen.

Diese erinnern die jungen Edelleute an den Tod
und ermahnen sie zu einem gottgefälligen Leben.



Die heutige Orgel wurde 1966 
von der Orgelbaufirma Klais aus Bonn eingebaut.



Unter den Seitenemporen finden sich
ebenso Reste alter Fresken und Verzierungen ...



... wie auch in der gotischen Seitenkapelle ...



... und an den Rippen der Seitenschiffe.



In einer Nische des nördlichen Seitenschiffes ...



... steht ein auf sechs Säulen 
gestütztes Taufbecken aus staufischer Zeit, 
das noch aus der Vorgängerkirche übernommen wurde.





Sehenswert!









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