Mittwoch, 7. März 2018


Deutschland, Gelnhausen (Hessen):
 Godobertus-Kapelle, frühes 12. Jhdt.




Etwas versteckt und auf den ersten Blick fast unscheinbar
ist nördlich oberhalb der Altstadt von Gelnhausen
und bereits außerhalb der Stadtmauern
in der Nähe des Äußeren Holztores ...



... diese romanische Kapelle zu finden,
die im Volksmund auch "Gela-Kapelle" genannt wird.



 Sie ist heute von einem kleinen Park ...



... mit alten Steinkreuzen umgeben.



Ursprünglich als Doppelkapelle mit
zwei übereinander liegenden Kapellenräumen errichtet, 
wurde sie später umgebaut.



So ist von der halbrunden Ostapsis,
die Kapellen im 12. Jhdt. immer hatten,
nur noch dieser zugemauerte Bogen übrig.



Auch dieses Fachwerk 
ist sicherlich erst später hinzugefügt worden.



Auf der Südseite sind immerhin ...



... noch zwei romanische Rundbogenfenster erhalten,
die mit dem für die Maingegend typischen roten Sandstein gefasst sind.



Das Rundbogenportal befindet 
sich ebenfalls auf dieser Seite.



1260 wurde die Kapelle erstmals erwähnt, ...



... doch ihre kleinen Fenster beweisen,
dass sie wahrscheinlich schon 
vor der Gründung der Stadt Gelnhausen im Jahr 1170
durch Kaiser Barbarossa existiert hat.



Der Legende nach hatte sich der junge Kaiser in Gela, 
die schöne Tochter des Grafen von Gelnhausen 
anlässlich einer Jagd in Büdingen verliebt.

Beider wurden daraufhin angeblich unzertrennlich
und besuchten jeden Tag die Messe in der Godobertus-Kapelle.



Als Friedrich in den Kreuzzug ziehen musste,
versprachen beide, aufeinander zu warten.

Doch Gela erhielt die schlimme Nachricht,
dass Friedrich angeblich im Morgenland gefallen sei
und nahm daraufhin vor lauter Trauer den Schleier.



Als Friedrich nur wenige Tage später heil zurückkam
und seine Braut als Nonne in der Kapelle beten sah, 
war er sehr traurig und verließ die Kapelle,
die seither auch "Gela-Kapelle" genannt wird.

Gela wurde dann die Äbtissin des Klosters von Langenselbold
und Friedrich heiratete später Beatrix von Burgund.

Die Kapelle wird übrigens seit einiger Zeit
von der Stadt Gelnhausen wieder für Trauungen angeboten.



Über einen Hl. Godobertus 
ist leider nirgendwo etwas zu finden,
auch dieser Grabstein gibt keinen Hinweis.



Dennoch ist "seine" Kapelle durchaus sehenswert,
obwohl sie wahrscheinlich nur selten geöffnet ist.








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