Deutschland, Riedenburg (Bayern):
Kirche St. Martin im Schloss Aicholding, 12. Jhdt.
Obwohl es in Riedenburg drei Burganlagen
(Rosenburg, Burgruinen Rabenstein und Tachenstein)
(Rosenburg, Burgruinen Rabenstein und Tachenstein)
oben und weithin sichtbar auf den Bergspornen gibt, ...
... ist diese romanische Chorturmkirche unten im Tal
und heute hinter einigen Supermärkten versteckt zu finden.
Diese Lage an einem Hang von einer Straße hinunter zur Altmühl
scheint eigentlich verteidigungstechnisch
ziemlich ungünstig und ungewöhnlich für eine Wehranlage.
Obwohl heute in Privatbesitz, ist es auf Nachfrage
und mit ein wenig Glück doch möglich, ...
... Zutritt zur Anlage zu bekommen
und das Kirchlein besichtigen zu dürfen.
Eine liebe Dame, die in der Anlage wohnt, ...
... hat den Schlüssel zu St. Martin
und lässt einen gerne ein.
Ob die Kirche bereits früher Teil einer Burganlage war
oder "nur" zu einem System wehrhafter, zweigeschossiger Landkirchen gehörte,
die die Regensburger Burggrafen zur Landerschließung errichten ließen,
darüber sind sich Experten heute uneinig.
Die sorgfältig
behauenen Kleinquader von St. Martin ...
... lassen jedenfalls schon eine Errichtung im 12. Jhdt. vermuten.
An der Südseite ist links deutlich zu sehen, ...
... dass hier einmal ein Zugang bestanden hat,
der später vermauert und durch dieses Fenster ersetzt worden ist.
Der Turm bildete gleichzeitig eine Art Bergfried.
Die Fenster wurden im Zuge der Barockisierung vergrößert.
Das etwas
abseits gelegene Schlossgebäude mit Treppengiebel
stammt aus dem 17.
Jhdt. und entstand angeblich anstelle eines Burggebäudes,
das mit
der Kirche über einen hölzernen Gang verbunden war.
Das Anwesen oder die Burg - nicht die Kapelle -
wurde im Dreißigjährigen
Krieg zerstört
und danach als Schloss wieder aufgebaut.
Von der Ortsseite her ist St. Martin ziemlich "zugewachsen".
Der Turm scheint an dieser Seite oben
ebenfalls einmal eine Schießscharte gehabt zu haben, ...
... wie sie das nördliche Langhaus noch heute aufweist.
Der Zugang erfolgt heute
über eine Treppe und ein Rundbogenportal.
1725 ist St. Martin im Inneren barockisiert worden.
Seither ist die Zwischendecke entfernt
und ein Kreuzgewölbe mit Stuck eingezogen.
Über dem immer noch schmalen Triumphbogen ...
... tummelt sich barocker Überschwang.
Dahinter befindet sich ein barocker Altar.
An der Westseite befindet sich heute eine Doppelempore.
Am Gewölbebogen davor sind diese Stuckfiguren angebracht,...
... darüber diese zwei ...
... eher kitschigen Engelsfiguren.
Das Kirchengestühl stammt sicherlich auch noch aus dem Barock, ...
... wohl ebenso wie dieser Opferstock aus Holz.
Edelfreie von Aicholding wurden im 11. und 12. Jhdt.
wiederholt in
Urkunden genannt.
Unklar ist
aber, ob hier überhaupt jemals eine richtige Burg bestanden hat
oder nur ein
"Herrensitz" mit Wehrkapelle
- bei Apian wird 1568 jedenfalls nur eine
Kirche angezeigt.
Nach 1400 gelangte St. Martin in wechselnden Besitz,
Nach 1400 gelangte St. Martin in wechselnden Besitz,
u.a. gehörte es 1425 bis 1550 den Hüttingern.
Die romanische Kirche von Bad Gögging wäre sehenswerter gewesen! (gleich bei Biburg)
AntwortenLöschenMein Tipp ist nun die Friedhofskirche in Greding.(Mittelfranken) Absolut sehenswert wenn man in der Gegend ist!
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