Samstag, 1. Juli 2017


Deutschland, Biburg (Bayern):
Pfarrkirche Maria Immaculata, erstmals 1133 geweiht



Dieser historisch bedeutsame Kirchenbau
liegt auf einer Anhöhe über dem Tal der Abens
an den nördlichen Ausläufern der Hallertau.




Die ehemalige Klosterkirche der Benediktiner, Jesuiten und Malteser,
die alle im Laufe der Zeit das Kloster Biburg innehatten,
ist zudem eine der ältesten erhaltenen Kirchen Bayerns.



Obwohl die Westseite auf den ersten Blick karg erscheint, ...



... sind hier interessante Steinfiguren zu finden.



Über dem Rundbogenfries
sitzt ein Adler auf einem Beutetier.



Darunter befinden sich diese Drachen ...



... an den Dachtraufen.



Von der Dachkante des südlichen Seitenschiffes 
blickt ein Löwe herab.



Doch ganz oben sitzen bei diesem Wetter die Tauben
und lassen sich von der Sonne wärmen.



Das sechsjochige Langhaus
 erstreckt sich von der Vierung aus nach Westen.



Es besteht aus einem Mittelschiff und zwei halb so breiten Seitenschiffen,
die zudem eine deutlich geringere Höhe aufweisen. 



Die beiden Querhäuser sind nur unwesentlich breiter
als die drei Kirchenschiffe zusammen.



Seitlich an den Hauptchor sind die beiden 36 m hohen Türme angebaut,
die im unteren Bereich keinerlei äußere Gliederung aufweisen.



Oberhalb der Turmuhren befinden sich an beiden Türmen allseitige,
in zwei Geschossen übereinander angeordnete Biforien.



Heute hängen alle vier Glocken im Südturm.



Den oberen Abschluss der beiden äußerlich gleich aufgebauten Türme
bilden Pyramidenhelme mit Kugel und Kreuz.



An den Chor und die Türme schließen drei Apsiden an,
wobei die mittlere größer ist als die anderen beiden.



Der Außenbau ist bis auf die rundbogigen Fensteröffnungen ...



... und die Rundbogenfriese an den drei Apsiden ...



... sowie am West- und Ostgiebel weitgehend ungegliedert. 
 


Dadurch sticht das aufwändig gestaltete Westportal,
das noch aus der Erbauungszeit der Kirche stammt, umso mehr hervor.

Es ist witterungsgeschützt 
und besteht aus einem dreifach abgetreppten Gewände,
das mit zwei Dreiviertelsäulen besetzt ist,
sich oberhalb der Kapitelle fortsetzt und in einem Rundbogen schließt.



Das Tympanon ziert ein Steinrelief 
des segnenden und richtenden Christus.



Im Kircheninneren ist an einem Schlussstein
die Jahreszahl 1532 zu lesen,
vermutlich das Datum der gotischen Einwölbung des Mittelschiffs.



Dennoch ist sein romanischer Charakter
an den quadratischen Pfeilern mit Rundbogenarkaden 
noch gut zu erkennen.



Die beiden Seitenschiffe ...


 
... sind bereits um 1400 eingewölbt worden.



Zum 850-jährigen Weihejubiläum
erhielt die Kirche 1983 eine moderne Ausstattung 
mit Volksaltar, Ambo und Leuchtern.



Der Tabernakel ist nur schlicht in ein Kreuz integriert, ....
 


 ... sonst ist die große Apsis bis auf die Glasfenster ohne Schmuck.



Hier die Basis des Nordturms von innen,
sie schließt gleich ans Querhaus an ...



... und mündet in die schmale Seitenapsis.
 


An der Seite ein alter Grabstein.



Vor der Apsis befindet sich noch ein stützender Rundbogen.
 


Das um 1200 aus Kalkstein gefertigte Taufbecken 
ist heute im Kircheninneren der einzige Zeuge der romanischen Stilepoche. 

Es stammt ursprünglich aus der abgetragenen alten Pfarrkirche St. Stephan 
und ist heute im südlichen Nebenchor untergebracht. 



Auf einem gedrungenen achteckigen Sockel ruht ein Muschelbecken 
mit umlaufendem Blendbogenfries und einem Lilienmotiv. 

Auf dem flachen Holzdeckel sind zwei kleine barocke Figuren zu sehen, 
Jesus und der Hl. Johannes der Täufer. 



Der südliche Nebenchor ist durch zwei Arkaden
vom Hauptchor getrennt.


  Gleich im Anschluss daran befinden sich beide Querhäuser,
die jeweils vier Fenster haben, 
doch nur das südliche verfügt auch über ein Empore.



Das Westende des Hauptschiffs hingegen ...



... hat keine Empore, sondern schließt flach ab.



Außer einem großen Gemälde befinden sich hier nur
diese beiden Steinfiguren an der Wand.



Hier der schöne romanische Wandaufriss
mit Blick ins Mittel- und rechte Seitenschiff und in den Obergaden.



Im rückwärtigen Bereich des Langhauses ...



... sind zahlreiche Grabdenkmäler
 aus dem 15. bis 19. Jhdt. zu sehen.



Besonders schön sind die Rotmarmorepitaphien 
für die Benediktineräbte gestaltet.



Bereits 1785 wurde die Klosterkirche zur Pfarrkirche erklärt
und entging so womöglich dem Abriss im Zuge der Säkularisation.



Nördlich der Kirche befinden sich die ehemaligen Klostergebäude,
südlich der ehemalige Kloster- und Dorffriedhof,
der heute nicht mehr als solcher genutzt wird.





Obwohl nicht so bekannt,

ist diese Kirche wirklich sehenswert!








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