Donnerstag, 29. September 2016



Deutschland, Erdweg (Bayern):
Kirche St. Peter und St. Paul in Petersberg, 
1107 geweiht 



Im Nordwesten von Dachau ist diese Kirche 
auf einem Höhenzug der Gemeinde Erdweg zu finden.



Den Wagen kann man am Parkplatz links
neben dem imposanten Gebäude der Landvolkshochschule abstellen.



Von da geht es nur noch wenige Schritte 
zur vorbildlich renovierten Basilika aus dem 11./12. Jhdt.,
die als eine der bedeutendsten romanischen Bauten Altbayerns gilt.


 

Ihr heutiges Erscheinungsbild geht auf eine Renovierung
in den Jahren 1906 bis 1907 zurück,
während der ihre Barockisierung rückgängig gemacht
und ihre historische Baugestalt wieder hergestellt wurde.



Die Westseite ist dabei steinsichtig beibehalten worden,
das Portal sowie eine Rosette darüber wurden zugemauert:

So ist das alte eindeutig vom jüngeren Mauerwerk zu unterscheiden.



Auf dem Hügelsporn befand sich ursprünglich
die hochmittelalterliche Burg Glaneck der Grafen von Scheyern
über der Gabelung der alten Römerstraße von Augsburg nach Freising.

Anfang des 12. Jhdts. gaben die Grafen die Burg auf
und schenkten sie dem Benediktinerorden.
1104 bezog ein Konvent Hirsauer Mönche den Burgstall,
1107 wurde die Klosterkirche durch den Freisinger Bischof geweiht. 



Während das Kloster nur 16 Jahre bestand,
steht die ehemalige Klosterkirche noch heute.

Wunderschön ist ihre Ostseite mit den drei
für eine romanische Basilika typischen Apsiden.



Das kleine Türmchen über der südlichen Seitenapsis 
ist hingegen einzigartig und entstand wohl während des Barock.

Denn im Jahr 1730 begann die Barockisierung der mittelalterlichen Basilika:
Die auffälligste Änderung war das mächtige Satteldach,
das dann die drei Kirchenschiffe zusammenfasste.



Einen Großteil ihrer Pracht entfaltet diese Kirche heute ...



... im Innenraum, 
wo gerade eine Goldene Hochzeitsfeier zu Ende ging.



Während das Mittelschiff bzw. der Obergaden wieder aufgemauert werden musste
und Mittel- wie Seitenschiffe heute mit Holz flach gedeckt sind, ...



... sind in den drei Ostapsiden Fresken zu bewundern,
wie sie die ursprüngliche Kirche aufgewiesen haben könnte.



Tatsache ist, dass nur in der mittleren Apsis 
noch Freskenreste aus der Romanik erhalten waren, ...



... auf deren Basis man diese Malereien rekonstruiert hat.



Die Fresken der nördlichen Apsis, 
die den Hl. Martin zum Thema haben, ...



... bzw. die in der südlichen Apsis, 
die das Leben des Hl. Benedikt darstellen,
 sind vollständige Neuschöpfungen, 
die Prof. Hans Haggenmiller dermaßen gut gelungen sind, 
dass sie selbst in der Fachliteratur für ergänzte Originale gehalten werden.



Die letzten größeren Restaurierungen wurden 1980 bis 1981 außen
bzw. 1984 im Innenraum durchgeführt.



So ist es heute kaum verwunderlich,
dass sich diese Kirche offensichtlich großer Beliebtheit erfreut.





Absolut sehenswert!









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