Schweiz, Paspels (Graubünden):
Kapelle St. Lorenz, ca. 11. Jhdt.
Die Kapelle St. Lorenz steht nördlich von Paspels
im so genannten Domleschg ...
... auf einer Höhe von 840 m Seehöhe ...
... am Rand einer gegen Westen und Norden
senkrecht abstürzenden flachen Hügelkuppe.
Der Zeitpunkt ihrer Erbauung ist leider unbekannt.
Ausgrabungen haben gezeigt, dass
es bereits vor ihrem Bau
eine Begräbnisstätte auf dem Hügel gab.
eine Begräbnisstätte auf dem Hügel gab.
Eine
erste Kapelle stand hier wohl schon im 7. Jhdt.
1237 wird die Kapelle als Pfarrkirche von Paspels erstmals urkundlich genannt.
Vermutlich war St. Lorenz damals die Hauptkirche der gesamten rechten Talseite,
nach 1513 wird es nämlich nur noch als Kapelle erwähnt.
An das rechteckige Schiff schliesst
ein geschlossener, 35 cm eingezogener Chor an.
ein geschlossener, 35 cm eingezogener Chor an.
Der mit Steinplatten gedeckte Turm
steht an der Südseite vor dem Eingang ins Schiff;
sein Erdgeschoss bildet einen Vorraum.
In der Glockenstube öffnen sich Schallfenster nach drei Seiten,
die Glocke stammt aus dem Jahr 1489.
Schiff und Chor sind mit Schindeln aus Lärchenholz gedeckt.
Die Nordseite ist fensterlos und vom Wetter gezeichnet.
Diese Blendarkaden im Inneren der südlichen Turmseite
deuten auf eine Entstehungszeit der Kapelle im 11. Jhdt. hin.
In der Kapelle sind noch einige Fresken konserviert,
aber wegen ihrer geringen Nutzung nicht restauriert worden:
Hier Christus, Kain und Abel, ...
aber wegen ihrer geringen Nutzung nicht restauriert worden:
Hier Christus, Kain und Abel, ...
... die Hl. Drei Könige ...
... sowie Petrus, Christus und Paulus in der Westwand.
Auffallend ist der würfelförmige Altar
mit seiner Deckplatte aus weißem Marmor.
Diese zeigt ringsum drei eingetiefte Rillen und einen erhabenen
Rand
und wird auf das 8. Jhdt. datiert.
Im Unterbau des Altars fand man einen Reliquienbehälter,
der ebenfalls aus weissem Marmor war
und in dem sich u.a. eine würfelförmige,
reich verzierte vergoldete Dose
aus reinem Silber befand.
Ein Knochenreliquiar
enthielt Knochenstücke,
eingewickelt in feinste Seide orientalischen
Ursprungs.
Tischaltar und Fundstücke wurden gar ins 6. oder 7. Jhdt.
datiert.
Durch Grabungen wurde 1957 festgestellt,
dass die Kapelle auf einem
ausgedehnten Gräberfeld liegt,
das sich bis an den Rand des Abgrundes
erstreckt.
Doch diese Aussicht sollte man lieber
doch noch möglichst lebend genießen!
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