Sonntag, 19. Mai 2019


Spanien, Taüll im Vall de Boí (Lleida, Catalunya):
Kirche Sant Climent, um 1100 errichtet



Was auf den ersten Blick eher einfach aussieht, ...



... sind die schmucklose Westseite ...



... bzw. die gänzlich ungestaltete Nordseite ...



... einer der schönsten
romanischen Kirchen Spaniens,
die gleichzeitig die größte und besterhaltene
des Vall de Boí ist.



Auf ihrer Ostseite entfaltet sie dafür
ihre gesamte Pracht ...



... mit einem sechsstöckigen lombardischen Turm ...



... und drei ebensolchen Apsiden.




Die Rundbogenfenster des Turms
werden in jeder Etage breiter,
um das Gewicht des Turmes nach oben hin zu verringern.



Etwas ungewöhnlich dabei ist,
dass sich dabei bereits im dritten Geschoß ...




... ein Triforium befindet,
in den Stockwerken darüber aber
nur noch Biforien, die breiter werden.



Die drei Apsiden zeichnen sich
durch ihren Schmuck ...




... mit vorgelegten Halbsäulen, Zacken-
und gestuften Bogenfriesen aus farbigem Bimsstein aus.



Während die beiden Seitenapsiden kleiner und niedriger sind, ...



... ist die Mittelapsis um einiges größer ...



... und hat im unteren Bereich
nochmals drei Rundbogenfenster,
was auf eine spätere Aufstockung schließen lässt.



Sant Climent besticht durch seine Ausgewogenheit ...



... und die Harmonie in seinen Proportionen.



Doch es ist nicht die einzige romanische Kirche in Taüll,
im Hintergrund ist hier der Turm von Santa Maria zu sehen.



Sant Climent wurde am 10. Dezember 1123 ...



... durch Bischof Raimund von Roda geweiht.



An ihrer Südseite ist die Kirche
von einem kleinen Friedhof mit Mauer umgeben.



Die Fassade aus behauenen grauen Feldsteinen
ist an den Seiten und im Westen ungegliedert.




Die schlichten Seitenfassaden sind
bis auf wenige schmale Fensterluken
und hier zwei Portale vollständig geschlossen.



Der Turm hat einen quadratischen Grundriss ...



... und ist mit einem einfachen Turmhelm gedeckt.



Am frühen Morgen wirft der Turm ...



... noch seinen Schatten auf die südliche Mauer.

 

Hier der leicht unregelmäßige Grundriss der Kirche.



Sant Climent ist dreischiffig, ...



... jedes der Schiffe wird durch ...



... von gemauerten Rundpfeilern
gestützten Arkaden abgetrennt ...



... und endet in einer halbkreisförmigen Apsis.



Die ursprüngliche Bemalung der nördlichen Seitenapsis ...



... kann heute nur noch in Barcelona
im Museu Nacional d'Arts de Catalunya
bewundert werden.



Das Original der Majestas Domini
aus der mittleren Apsiskalotte 
befindet sich seit 1919 ebenfalls in diesem Museum.


 

Es gilt als ein Meisterwerk der Romanik 
und wird dem so genannten 
Meister von Tahull zugeschrieben.

Hier in Sant Climent ist nur noch die Replica zu sehen.




 Im ersten Rundbogen vor dem Hauptfresko
ist dieses Lamm Gottes in blauem Kreis zu sehen, ...



... im Bogen dahinter Gottes Hand.



In der Apsiskulotte der Weltenherrscher
in seiner Mandorla, ...



... darunter einige seiner Aposteln, ...



... zwischen romanischen Säulen aufgereiht.



Wiederum darunter sind
noch die drei kleinen Fenster zu erkennen,
die in älteres Mauerwerk als das darüber gebaut sind.



Davor steht ein hölzerner Altar, auf den ein Bischof gemalt ist,
wahrscheinlich der Hl. Clemens, dem die Kirche geweiht ist.



Auf dem Bogen der ersten linken Arkade
ist er jedenfalls als Fresko dargestellt
(leider etwas unscharf).



Im Rundbogen vor dem großen Fresko
ist dieser ruhende Mann gut zu erkennen.



In der südlichen Seitenapsis ...



... ist dieses mittelalterliche Bild aufgestellt.



Das Innere der Kirche wird als Museum genutzt, ...



... in dem weitere mittelalterliche Exponate ausgestellt sind.



Eines davon ist dieses hölzerne Kreuz,
das ebenfalls romanischen Zeiten entstammt.



Auch dieser Taufstein aus Stein ...



... sowie dieses Christus-Monogramm sind hier zu sehen.



Gedeckt ist die Kirche mit einem steinernen Satteldach
 mit offenem Dachstuhl.



Hier noch einmal eine Außenaufnahme
dieser absolut sehenswerten Kirche.





Ein Muss für jeden Romanik-Fan!



Alle romanischen Kirchen im Vall de Boí

gehören seit 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe.
 











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