Mittwoch, 25. April 2018


Deutschland, Münstermaifeld (Rheinland-Pfalz):
Ehemalige Stiftskirche St. Martin und St. Severus, 
Westwerk vor 1103 erbaut



Diese Kirche geht auf eine merowingische Gründung
des 6. oder 7. Jhdts. zurück, die auf den Fundamenten
einer römischen Wachturmanlage errichtet
und 640 geweiht wurde.



Kurz nach 700 ist sie zur Klosterkirche geworden,
deren erste Erwähnung allerdings erst 905 stattfand.



952 brachte dann der Trierer Bischof Ruotberg
die Reliquien des Hl. Severus von Ravenna mit
und ließ diese ins Monasterium nach Münstermaifeld überführen,
worauf das Kloster zum Wallfahrtszentrum wurde.



Das heute noch weithin sichtbare Westwerk,
eine ca. 34 m hohe Doppelturmanlage, ...



... ist im unteren Teil der Rest des 1103
durch Erzbischof Bruno von Bretten geweihten,
romanischen Vorgängerbaus der Stiftskirche.



Ganz unten befindet sich ein Rundbogen,
der früher einmal ein Portal gewesen sein könnte.



Der Kirchenbau ist im rheinischen Übergangsstil errichtet
und wird auch als „Maifeldmünster“ bezeichnet.


 

Die bis dahin flachgedeckte Basilika wurde 1225 bis 1322
durch die heutige gotische Kirche ersetzt.

Das Querschiff und das Langhaus
wurden in hochgotischen Formen ausgeführt. 



Das Chorhaus ist ein gutes Beispiel vorgotischer,
polygonaler Choranlagen im Rheinland mit Seitenapsiden,
die noch spätromanische Formen aufweisen.



 Das Obergeschoss mit seinen Biforien, Zinnen und Erkern
wurde erst im 14. Jhdt. aufgesetzt.



 
An der Westseite war 
die Aufstockung eines vierten Turmgeschosses nötig, ...



... das den neuen Glockenstuhl aufnehmen sollte.



Die Weihe des neuen Kirchenbaus erfolgte 1322
unter Erzbischof Balduin von Trier.



Im Hochmittelalter ging das Stift
auf Augustiner-Chorherren über ...




... und beherrschte damals wie heute
die Silhouette der Stadt.


 

1802 wurde das Stift säkularisiert und die Kirche
zur Pfarrkirche von Münstermaifeld.

 

 Hier das gotische Südportal ...



... in dem sich noch diese romanische Fratze befindet.



Überraschend sind im Innern die Weite des Raumes...



... und die aufstrebenden Pfeiler.



Diese sind mit bunten Kapitellen ...



... und farbenfrohen Kämpfern ausgestattet.



Bemerkenswert ist auch dieses Kapitell
mit seinem menschlichen Antlitz zwischen Blättern.



Der erstaunlich helle und klar strukturierte gotische Chor ...



... wird von einem spätgotischem Antwerpener Retabel beherrscht.


 

Das aus dem 16. Jhdt. stammende Werk
stand bis zu seiner Instandsetzung 1932 im nördlichen Seitenchor.



Das 8 m hohe Gemälde des Hl. Christophorus 
stammt aus dem 13. Jhdt. und befindet sich 
auf der inneren Stirnwand des nördlichen Querschiffes.


 
Ebenfalls hier befindet sich das Heilige Grab,
eine Darstellung der Grablegung Christi aus um 1500,
mit sieben fast lebensgroßen Figuren aus Tuffstein. 



Das südliche Querschiff
ist mit einem großen Mosaikfenster ausgestattet.



Hier wurde wohl der Zugang
zur spätromanischen Seitenkapelle zugemauert,
der Rundbogen davor blieb aber erhalten.



Die zweite Seitenapsis ist noch erhalten
und mit der Statue eines Bischofs geschmückt.



1924 – 1933 erfolgten umfassende Renovierungsarbeiten,
bei denen Wandmalereien aus dem 13. bis 15. Jhdt. 
freigelegt wurden.



Die erste Orgel wurde 1722 eingebaut,
das heutige heutige Instrument stammt aus 1864.



Darunter befindet sich in der Basis
der romanischen Doppelturmanlage ...



... die Taufkapelle mit einem möglicher Weise alten Taufkessel.





Sehenswert!

Vor allem außen ...










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