Dienstag, 15. November 2016


Deutschland, Regensburg (Bayern):
Kirchen St. Georg und St. Andreas beim Schloss Prüfening,
1119 bzw. 1125 geweiht



Im westlichen Regensburger Stadtteil Prüfening
muss man erst einmal zu Fuß diese Schlossstraße entlanggehen, ...


 

... um zum Schloss Prüfening zu gelangen,
einer ehemaligen  Benediktinerabtei,
die 1109 vom Bamberger Bischof Otto I. gegründet worden war.



Seit der Säkularisation zu Beginn des 19. Jhdts.
sind die Klostergebäude auch als Schloss Prüfening bekannt.

Das Kloster wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst,
umgebaut und gelangte 1899 in den Besitz der Familie Thurn und Taxis,
die das Schloss als Sommersitz nutzte.



 Seit 2002 beherbergen die ehemaligen Klostergebäude
 eine Montessori Grund- und Hauptschule.



Die daran angeschlossene St. Georgs-Kirche wird seit 2013 renoviert
und ist daher fast zur Gänze eingerüstet.



Sie ist 1125 fertig gestellt worden und 
der erste größere Kirchenbau der so genannten Hirsauer Schule in Bayern.



Es handelt sich dabei um eine romanische dreischiffige Pfeilerbasilika 
mit Querschiff und drei Apsiden.



Heute wird sie als Neben-Pfarrkirche 
der katholischen Pfarrgemeinde St. Bonifaz – St. Georg genutzt.



Unter dem Gerüst kommen mittelalterliche Steinquader
sowie dieses vermauerte Portal zum Vorschein.



Die obersten Etagen der beiden romanischen Türme 
sind schon fertig gestellt.



Nur der nördliche Turm hat auf zwei Seiten ...


 

... eine weithin sichtbare, wieder neu vergoldete Uhr.



Der südliche zeigt sich heute weitgehend wie vor 900 Jahren.



Die unteren Etagen sind noch eingerüstet, ...


 

... sowohl der gotisch umgebaute und erweiterte Ostchor ...



... als auch die beiden kleineren Seitenapsiden.



Das südliche Querhaus ist interessanter Weise komplett kahl.



Wahrscheinlich war aber hier früher ein Kreuzgang angebaut,
was dieses vermauerte Portal und
das darüber befindliche jüngere Mauerwerk beweisen würde.




Hier das heutige "Schloss" von der Rückseite.

Zwischen 1189 und 1803 hielt das Kloster das Überfuhrrecht über die Donau:
Diese Abgaben der Donaufergen stellten stets
eine der wichtigsten Einnahmequellen des Klosters dar.



Innen schreiten die Renovierungsarbeiten gut voran.



 Obwohl sich die Kirche heute großteils
in barockem Erscheinungsbild darstellt, ...




... sind in der Vierung ...



... im Querhaus und in den Seitenapsiden
noch romanische Wandmalereien ...



... zum Teil im ursprünglichen Originalzustand erhalten.



Hier ein romanisches Biforium mit buntem Würfelkapitell ...



... mit leider im 19. Jhdt. etwas überrestaurierten Fresken.



Viele der Fresken werden nun nur noch gereinigt ...



... und bringen so neue Erkenntnisse ...



... über die Heiligen, die sie darstellen sollen:

Es sind meist Mönche, Märtyrer und Propheten,
auch Maria als Braut Christi und Symbol für die Kirche ist darunter.



Die Prüfeninger Weiheinschrift,
ein einzigartiges Dokument mittelalterlicher Typographie,
belegt, dass St. Georg im Jahre 1119 geweiht wurde.



Erminold, der erste Abt des Klosters,
soll wegen seiner großen Strenge
von seinem Bruder erschlagen worden sein. 

Dennoch ließ der Regensburger Bischof Heinrich II.
ihm zu Ehren 1283 dieses Hochgrab errichten.



Das romanische Brunnhaus ist ebenfalls aus dem 12. Jhdt.
und Teil der früheren Wasserversorgung des Klosters:

Die hier gefasste Quelle liefert bis auf den heutigen Tag Wasser.



Da das Kloster auch Himmelskunde betrieb,
wurde um 1700 im Konventgarten auf mittelalterlichen Fundamenten
ein astronomischer Turm errichtet.



Im späten 18. Jhdt. wurde er allerdings umgebaut
und sieht heute, nach seiner Renovierung, so aus.



 
In einem normaler Weise nicht zugänglichen Teil
westlich des Geländes ...



... steht die die ebenfalls romanische Kirche St. Andreas.



Sie wurde 1125 geweiht,
ist ein einschiffiger Bau mit einem Chorturm,
wurde später profaniert
und gilt als älteste Spitalskirche im Raum Regensburg.







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