Italien, Ravenna (Emiglia Romana):
Mausoleum des Theoderich, um 520 errichtet.
Das Mausoleum ist die Grablege des ostgotischen Königs Theoderich,
genannt der Große.
genannt der Große.
Das ungewöhnliche Bauwerk, das er vermutlich für sich
und die engsten Vertrauten
seines Hofstaats nahe dem Meer
auf dem Friedhof der Goten-Vorstadt hatte errichten lassen,
gilt als herausragendste
Bauleistung der Ostgoten in Italien.
Theoderich war dem Glaubensbekenntnis nach ein Arianer.
Als 540 die Byzantiner unter General Belisar
Ravenna eroberten
und damit der orthodox-katholische Klerus dort die
Oberhand erhielt,
wurden die Spuren Theoderichs und des Arianismus nach
Möglichkeit beseitigt.
Der Kampagne fiel auch der Sarkophag Theoderichs
zum Opfer.
Das Mausoleum hat einen zehneckigen symmetrischen Grundriss
mit einem
Kantenabstand von ca. 4,4 m ...
... und besteht aus zwei Geschoßen,
wobei das obere nur durch eine Außentreppe erreichbar ist.
In der Außenmauer befinden sich zehn Bogennischen,
die eine
Grundfläche von je 2,45 m mal 1,75 m haben,
eine der Nischen
enthält die Eingangstür zum Gruftraum.
Heute nimmt man an, dass in diesen Nischen früher
die Statuen der im Mausoleum bestatteten Persönlichkeiten aufgestellt waren.
Die Symmetrieachse des Gebäudes ist grob gesehen
von Westen nach
Osten ausgerichtet
mit 10° Abweichung Richtung Norden.
Das Baumaterial ist sogenannter istrianischer
Kalkstein,
der vermutlich aus einem Steinbruch
in der Nähe der heutigen Ortschaft Vrsar in Kroatien stammt.
Das Erdgeschoss beherbergt den Gruftraum des Mausoleums, der heute
leer ist.
Dieser weist innen drei je ca. 3,5 m breite und
etwa 2 m tiefe
und kreuzförmig zueinander angeordnete Nischen
für die Aufnahme von Sarkophagen auf.
In der vierten Nische befindet sich die Eingangstür.
Das Kreuzgratgewölbe darüber wurde aus passend behauenen Steinblöcken
und ohne Fugmörtel aufgemauert.
Zum stark zurückliegenden Obergeschoss
gelangt man heute über eine Außentreppe,
gelangt man heute über eine Außentreppe,
die erst 1927 angebaut wurde
und auf eine um das Gebäude verlaufende Veranda
führt.
Diese hat eine Breite von etwa 1,3 m
und war - laut heutiger Lehrmeinung - früher mit Bronzegittern versehen.
Diese und andere Teile soll Karl der Große aus Ravenna entwendet
und in seiner Aachender Pfalzkapelle weiter verwendet haben.
Wenn man von der kleinen Brücke zum Obergeschoß geht,
fällt als erstes das klobige, steinerne Rechteck auf,
das von außen die innen befindliche Altarnische abdeckt.
Die Eingangstür
ist genau
über der Eingangstür des Untergeschosses angeordnet.
Das ebenfalls zehneckige Obergeschoss
beherbergt einen Kapellenraum mit
rundem Grundriss.
In der Ostwand befindet sich eine Nische mit einem
Altar.
An der Decke des Kapellenraums ist in der Mitte der Dachkuppel
ein von einem Kreisring umgebenes Kreuzsymbol aufgemalt,
links daneben zieht sich ein Sprung durch die gesamte Steindecke..
links daneben zieht sich ein Sprung durch die gesamte Steindecke..
Im Zentrum steht eine wuchtige,
ca. 1,5 m breite, 1 m hohe
und ursprünglich etwa 3 m lange
Wanne aus Porphyr
mit schrägen, innen und außen polierten
Wänden.
Heute ist man wieder davon abgekommen,
diese für den ehemaligen Sarkophag Theoderichs zu halten.
Bemerkenswert ist die runde Dachkuppel von ca. 11 m Durchmesser,
2,5 m Höhe, ca. 1 m Dicke und rund 230 t Gewicht,
die aus einem einzigen Naturstein-Block hergestellt wurde.
Sie weist zwölf Kragsteine auf,
auf deren Frontseiten die
Namen von acht Aposteln
und vier Evangelisten eingraviert sind.
Um das Jahr 1000 wurde das Mausoleum Teil eines Benediktinerklosters
und das Obergeschoss wurde von den Mönchen als Oratorium genutzt.
Weil an das Mausoleum, das damals noch hart am Meer lag,
ein Leuchtturm angebaut worden war,
wurde das Kloster "Sta. Maria ad farum" genannt.
Vom Leuchtturm, der einen viereckigen Grundriss hatte,
gibt es seit dem 12. Jhdt. keine Spuren mehr.
Das Kloster wurde im 17. Jhdt. zerstört
und bis zur Hälfte des 18. Jhdts. wurde das Mausoleum dermaßen vernachlässigt,
dass der Gruftraum aufgrund von Überschwemmungen halb verschüttet wurde;
und das Obergeschoss wurde von den Mönchen als Oratorium genutzt.
Weil an das Mausoleum, das damals noch hart am Meer lag,
ein Leuchtturm angebaut worden war,
wurde das Kloster "Sta. Maria ad farum" genannt.
Vom Leuchtturm, der einen viereckigen Grundriss hatte,
gibt es seit dem 12. Jhdt. keine Spuren mehr.
Das Kloster wurde im 17. Jhdt. zerstört
und bis zur Hälfte des 18. Jhdts. wurde das Mausoleum dermaßen vernachlässigt,
dass der Gruftraum aufgrund von Überschwemmungen halb verschüttet wurde;
er wurde erst 1918 – 1919
wieder ganz freigelegt.
Bei den Ausgrabungen traten in der näheren
Umgebung des Mausoleums
antike Mauerreste und andere Relikte zutage,
darunter ein goldverzierter Brustharnisch.
Heute scheint das Gelände um das Grabmal
ein Erholungspark und Ausflugsziel der Bewohner Ravennas zu sein.
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