Montag, 18. April 2016


Italien, Venedig (Venetien):
Kirche San Giacomo dall'Orio, 
gegründet im 9. Jhdt., 1225 wieder errichtet.



Die heute fast vollständig frei stehende Kirche 
befindet sich auf dem Campo San Giacomo in Venedig.

Ihre Ursprünge gehen auf das 9. Jhdt. zurück,
sie zählt also zu den ältesten Kirchen Venedigs.



Die Herkunft ihres Namens ist nicht geklärt,
 möglicherweise war der Lorbeerbaum (= lauro) Namensgeber
 oder der Name leitet sich von einer Bezeichnung der Kirche 
als San Giacomo dal Rio (= am Kanal) ab.



Jedenfalls wurde die heutige Kirche
auf der Grundlage eines romanischen Ursprungsbaus, 
von dem noch einige Teile im Querschiff sichtbar sind, 
 1225 zusammen mit dem Campanile neu errichtet.



Durch zahlreiche Erweiterungen, Um- und Anbauten 
sind in der Architektur des Gebäudes stilistischen Elemente 
von der byzantinischer Baukunst, der Romanik über die Gotik
bis zur Renaissance und zum Barock
zu einem einzigartigen Gesamtbild verschmolzen.



Der alte Campanile befindet sich heute 
neben dem ehemaligen Hauptportal der Kirche.



Die alte Basilika ist vermutlich in das heutige Querschiff integriert worden, ...



... was diese Ansicht des nördlichen Querhauses
mit seinen alten Rundbögen durchaus bestätigen könnte.



Obwohl der Campanile nur durch Lisenen gegliedert ist, ...



... gibt es in seinem unteren Teil noch diese herrlichen alten Biforien.



In der obersten Etage weist er vierteilige Schalllöcher auf.



Im 14. Jhdt., als die Kirche ein dreischiffiges Langhaus erhielt, ...



... wurde der Eingang an die Westseite des Mittelschiffs gelegt
und wohl auch einige Häuser an den Kirchenbau angebaut.


Hier der Grundriss dieser ungewöhnlichen Kirche, ...



... die innen etwas düster ist.



Hier der Blick durch das Langhaus auf die Hauptapsis in der Mitte.



Einige der Säulen ...



... stammen angeblich von den Plünderungen Konstantinopels ...




... während des Vierten Kreuzzugs im Jahr 1204.



Der Dachstuhl in Form eines kieloben liegenden Schiffs 
stammt aus dem 14. Jhdt.



Nach 1500 erhielt die Kirche ein monumentales dreiteiliges Presbyterium 
mit einer Kuppel über dem Sanktuarium. 



Hier die beiden Querhausarme, 
die noch vom älteren Vorgängerbau stammen sollen.



Auch der Blick ins westliche Mittelschiff ...



... zeigt mit seinem Obergaden und den darin befindlichen Rundbogenfenstern
noch romanische Gestaltungselemente, obwohl es im 14. Jhdt. entstand.



Die Hauptapsis wirkt allerdings etwas lieblos gestaltet.



Die Heiligen Laurentius, Hieronymus und Prosper von Veronese
stellen das Altarbild in der nördlichen Seitenapsis dar.



Dieses Bild im nördlichen Querschifftransept
zeigt das Leben des Hl. Laurentius von Palma il Giovane.



Das Mysterium der Eucharistie - ebenfalls von Palma il Giovane -
ist als Wand- und Deckengemälde in der Alten Sakristei zu besichtigen.



Dieses Weihwasserbecken aus anatolischem Marmor in Form eines Vierpasses 
soll ebenfalls noch aus romanischen Zeiten,
womöglich gar aus Konstantinopel, stammen, ...



... diese Madonna mit Kind allerdings bereits aus der Gotik.



Hier nochmals diese außergewöhnliche Kirche 
mit ihrer Zwergengalerie oben auf der Mittelapsis.





Absolut sehenswert!










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