Donnerstag, 28. April 2016


Italien, Ravenna (Emiglia Romana):
Baptisterium Neonianum der Kathedrale, um 450 fertig gestellt.

(Obwohl die folgenden Beiträge eigentlich
nicht der typischen Romanik entsprechen,
die erst für einige Jahrhunderte später angesetzt wird,
sollen sie doch wegen ihrer architektonischen "Vorbereitung" derselben
hier Eingang und Erwähnung finden.)



Gleich hinter dem Dom, der 1734 - 1745 anstelle der alten "Basilica ursiana",
die Bischof Ursus Ende des 4. Jhdts. hatte errichten lassen, erbaut wurde, ...



... befindet sich das Baptisterium, das unter Neone, 
dem Nachfolger von Ursus fertig gestellt
und nach diesem "Baptisterium Neonianum" genannt wird.



Beide Bauwerke wurden auf Ruinen römischer Thermen errichtet, 
nachdem Ende des 4. Jhdts. der Bischofssitz
von Classe nach Ravenna übersiedelt war.





Am Dom daneben hingegen ...



... weist nur noch der runde Campanile romanische Strukturen auf,
wobei die letzte Etage nachträglich aufgesetzt wurde.



Das Baptisterium wurde in Form eines Oktogons gebaut,
wobei die "Acht" früher für die Auferstehung stand.

Die vier kleinen Apsiden wurden aber erst im 10. Jhdt. hizugefügt,
auch die Fenster wurden erst später vergrößert.



Das Gebäude ist im oberen Bereich 
noch mit den originalen Blendarkaden verziert und weist noch die Löcher auf,
in die beim Gerüstbau die Holzbalken gesteckt wurden.



Im Inneren fällt sofort das große Mosaik in der Kuppel auf, ...



... das in drei konzentrische Kreise geteilt ist:



Im Inneren ist die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer dargestellt,
bei der Jesus bis zur Leibesmitte im Jordan steht.



Im nächsten Kreis sind die zwölf Apostel ...



... auf blauem Hintergrund, in weiße oder goldene Gewänder gekleidet 
und zwischen goldenen Kandelabern stehend zu sehen.



Der äußerste Kreis zeigt acht Nischenstrukturen:

Vier Altäre mit den Büchern der Evangelien 
und dazwischen jeweils vier leere Throne
als Symbole für die stete Anwesenheit der Dreifaltigkeit.


 
Die Wände in den unteren Bögen sind mit Marmorintarsien geschmückt,
darüber schließt sich eine Fensterzone an, die mit Säulen verblendet ist. 


 
 
Zwischen den Bögen sind Nischen mit großen Stuckreliefs eingetieft, 
die ursprünglich auch farbig waren.



Darin befinden sich ein Altar (s. ein Bild weiter oben), 
diese Taufschale,...



... und ein einfaches Kreuz.


In der Mitte der Taufkapelle steht ein achteckiger Taufbrunnen 
aus dem 13. Jhdt. aus griechischem Marmor und Purpurstein. 

1500 wurde er neu gebaut, 
aber einige ursprüngliche Bruchstücke sind noch erhalten.



Aus dem 5. Jhdt. stammt der Ambo (rechts mit dem Kreuz darauf), 
der aus einem einzigen Marmorblock gehauen ist
und auf den der Priester stieg, um die Taufe zu spenden.




Sehenswert!







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