Freitag, 15. Januar 2016


Schweiz, Celerina (Graubünden):
Kirchlein San Gian, um 1100 erbaut.
 



Auf einem kleinen Hügel im Osten des Ortes Celerina
- zu Deutsch Schlarigna - steht diese alte Kirche,
die als Wahrzeichen der ganzen Region gilt.


 

Sie hat gleich zwei Kirchtürme:
Einen kleineren romanischenund einen höheren,
der kein Dach mehr hat, aus 1478.



Die Lage von San Gian - zu Deutsch St. Johannes - 
ist wirklich prominent ...



... zumal an ihrem Fuße auch der örtliche Fußballplatz liegt, 
an dem gerade eine Jugendmeisterschaft ausgetragen wurde.



 San Gian zählt wie San Peider in Samedan und San Luzi in Zuoz
zu den drei ältesten Tal- und Taufkirchen des Engadin.



Der markante spätgotische Turm 
wurde 1682 durch einen Blitzeinschlag schwer beschädigt, 
doch nie mehr vollständig erneuert.



Erst wurde er aus finanziellen, dann aus grundsätzlichen Gründen 
in diesem denkmalartigen dachlosen Zustand belassen.



An ihn schließt sich das noch intakte Langhaus aus dem 15. Jhdt. an,
dessen Mauern noch teilweise aus der Romanik stammen.



Dieser heutige Kirchbau von 1478 
fußt auf der spätmittelalterlichen romanischen Vorgängerkirche, ...



... deren Bausubstanz sich noch heute 
im kleineren der beiden Türme im Norden der Fassade findet.



Die Bauweise aus Steinquadern ist noch gut ersichtlich, ...



... die romanischen Rundbogenfenster und Biforien
im oberen Stockwerk sind ebenfalls typisch für ihre Entstehungszeit.



Nach den Bündner Wirren wurde San Gian 
nicht mehr als Predigt-, sondern als Begräbniskirche genutzt, 
deren letztmalige Restaurierung 1973 - 1980 erfolgte.



Das Kirchenschiff ist bei einer recht flachen Decke aussergewöhnlich lang
und geht in einen quadratischen Chor über.



In diesem finden sich Wandgemälde aus vorreformatorischer Zeit um 1480 - 1490
mit Motiven u.a. zum Leben und Sterben Johannes des Täufers
und zur Taufe Jesu Christi.



Bemerkenswert ist auch die Holzdecke aus 1478, ...




 ... die mit ihren Spitzbögen und Maßwerken
noch der Formensprache der Gotik verpflichtet ist.


Hier nochmals beide Kirchtürme aus der Nähe ...




... sowie in einer Ansicht aus dem Nordwesten vom Fuße des Hügels.




Sehenswert!









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen