Freitag, 6. Januar 2023


Belgien, Ocquier (Lüttich):
Kirche St. Remaclus, Anfang 11. Jhdt.



Ca. 25 km südwestlich von Lüttich wurde im Ort Ocquier,
der hauptsächlich aus Steinbauten besteht, ...



... diese Kirche ab 1017 auf den Grundmauern 
zweier Vorgängerbauten errichtet.



Ihre Westseite wird vom gedrungenen Turm dominiert, ...



... dessen Obergeschoss mit Eisenklammern zusammengehalten wird.



Dach und Kirchturmuhr folgten später.



Auf der Nordwestseite gibt es einen kleinen Anbau.



Der Turm selbst ist aus Quadersteinen erbaut und
verjüngt sich nach oben hin etwas.



An ihn schließt ein dreischiffiges Langhaus an, ...



... das Lisenen und Rundbogenfriese aufweist, ...



... die im so genannten lombardischen Stil ausgeführt sind.



Während beide Seitenschiffe in kleine, ...


 
... halbrunde Apsiden münden, ...



... ist der großen Mittelapsis noch 
ein eckiger Chor vorgestellt.



Die nördliche Seitenapsis ist leicht umgestaltet worden ...



... und hat jetzt ein kleines Rundbogenfenster an der Nordseite
statt in ihrer Mitte auf der Ostseite.



Leider wurde dem Ostabschluss zu späteren Zeiten ...



... ein rechteckiger Anbau hinzugefügt, der den ...



... Gesamteindruck der Kirche vom Nordosten sehr stört.



Es scheint sich dabei um die Sakristei zu handeln, ...



... die leider die große Mittelapsis verdeckt.



Diese ist ebenfalls mit lombardischen Mustern verziert, ...



... hat aber statt der drei originalen Rundbogenfenster
drei vergrößerten Fenster verpasst bekommen.



Die südliche Seitenapsis hat wie die nördliche 
heute ein kleines seitliches Fenster.



Von diesem Blickwinkel kann man nun erahnen, ...



... wie diese Kirche ursprünglich ausgesehen hat ...



... ohne umgestaltete Rundbogenfenster oder Anbau.



Auch die Fenster im Chor und im Obergaden des
Mittelschiffs wurden nachträglich vergrößert.



Von hier aus gesehen hält sich das eckige Häuschen
doch endlich im Hintergrund.



Alle drei Apsiden sind hoch und die ...



... große Mittelapsis ist etwas schmäler geraten,
vielleicht, weil sie an einen Chor anschließt.



Die südliche Seitenapsis hat ihre Lisenen behalten ...



... und nur ihr Mittelfenster "verschoben" bekommen.



So wirkt St. Remaclus, das einem Heiligen geweiht ist,
der 632 zum Bischof ernannt wurde und in Lüttich wirkte, ...



... wie die perfekte romanische Kirche im lombardischen Stil.



Die Rundbogenfriese am Chor und an den Apsiden ...



... sowie an Seiten- und Mittelschiff sind gut erhalten.



Lisenen weisen aber nur die Seitenschiffe auf, 
im Obergaden sind sie verloren gegangen.



Hier das Mauerwerk aus der Nähe betrachtet ...



... mit den fein geformten Rundbögen des Frieses.



Hier wurde sogar ein fast schwarzer Stein verwendet.



Nur an einigen Stellen hat das romanische Fries gelitten
wie z.B hier oberhalb der ersten Lisene von links.



St. Remaclus ist nach wie vor von einem Friedhof ...



... und einer Friedhofsmauer umgeben, ...



... entlang der heute Autos parken.



So aufgenommen ist diese Kirche sicherlich 
das reinste Beispiel lombardischer Romanik in Belgien.



Das südliche Seitenschiff wurde nachträglich ...



... neben dem Turm verlängert, um so ...



... eine Vorhalle für das hierher verlegte Portal
zu schaffen - jenes im Turm ist heute geschlossen.



Hier ist auch noch ein Teil des alten
Fußbodenpflasters erhalten.



Das Portal selbst ist leider sehr modern.



Von ihm aus gelangt man direkt ins ...



... südliche Seitenschiff, das vorne ...



... in die kleine, halbrunde Apsis mündet, ...



... wo über einer hölzernen Kanzel sogar noch ...



... ein Spalt des ursprünglichen Fensters zu sehen ist. 



Die Turmbasis neben dem Seitenschiff ist vergittert, ...



... hier steht ein Taufkessel aus Stein aus dem 16. Jhdt.



Hier nun das Kirchenschiff, das wie bei den meisten  ...



... romanischen Kirchen in Belgien in Weiß gehalten ist.



Vorne in der Kirche erhellen die großen Fenster ...



... die Apsis und deren Nischen darunter.



Diese sind wohl etwas unsachgemäß aus den 
romanischen Blendarkaden entstanden, ...



... die wohl früher steinsichtig waren und
dem "Verputzteufel" zum Opfer gefallen sind.



Hier nochmals die Fenster mit ihren Gitterstäben.



Daneben hat auch die nördliche Seitenapsis
ihr kleines romanisches Fenster behalten.



Hier der Blick nach hinten ins Mittelschiff, wo ...



... es wegen des massiven Westturms ...



... weder Empore noch Orgel gibt.



Dafür sind an den Wänden im Obergaden ...



... noch Reste früherer Fresken zu erkennen.



Diese befinden sich hauptsächlich am
nördlichen Obergaden, am südlichen ...



... sind hingegen kaum mehr welche erhalten.



Sowohl das Mittel- als auch die beiden Seitenschiffe ...



... sind schlicht mit Holz eingedeckt.



Hier die kleinen Fenster des südlichen Seitenschiffes.



Die weißen Säulen des Mittelschiffs
haben einfache graue Kapitelle.



Auf der Rückseite der Seitenschiffe ...



... sind alte Grabplatten aus grauem Stein angebracht ...



... mit Inschriften und eingravierten Wappen und Ritterhelmen.



Nach einem letzten Blick ins Langhaus geht es ...




... wieder hinaus und ein letztes Mal auf die Südseite ...



... dieser herrlichen und einmaligen romanischen Kirche.





Sehenswert!






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