Samstag, 5. November 2022



Frankreich, Saint-Génis-des-Fontaines 
(Pyrénées Orientales):
 Ehemalige Abtei Saint-Michel,
11. - 13. Jhdt.



15 km südlich von Perpignan befindet sich diese ...

 

... ehemalige Abtei mitten im gleichnamigen Ort.



Obwohl von außen eher unscheinbar, birgt sie ...




... interessante Kunstschätze, allen voran ...



... dieses Westportal mit seinem ...



... berühmten Türsturz vom Anfang des 11. Jhdts.



Es ist deshalb kunstgeschichtlich so bedeutend, ...



... weil hier erstmals nicht nur flächige Darstellungen, ...



... sondern erstmals auch fast erhabene Reliefs ...



... in den Stein gemeißelt wurden und damit die Zeit
der figürlichen Darstellungen und Statuen in der sakralen Kunst anbrach.



Auch diese Konsolsteine links und rechts über dem Portal
zählen zu dieser  Kunst - rechts ist gar ein Affe abgebildet.



Hier zwei Köpfe nebeneinander sowie ...



... hier das erstaunte Gesicht einer Frau
mit damals üblicher Verschleierung.



Neben dem Portal sind auf beiden Seiten ...



... Epitaphe - Erinnerungssteine an Verstorbene - eingelassen.



Hier derselbe nochmals bei Sonnenschein aufgenommen,
damit man die Dekorationen der Umrahmung besser erkennen kann.



Auf der linken Seite sind diese Kreuzigungsszene ...



 ... sowie dieser Epitaph zu sehen, der in die andere Richtung zeigt.



Bei genauer Ansicht des Westportals von Saint-Michel
kann man gut die Bruchsteine erkennen, aus denen es erbaut ist.



Das Portal ragt dabei mit seinen präsise
behauenen Quadersteinen heraus.



Hier nochmals die Positionen der vier Kragsteine ...



... sowie der berühmte Türsturz aus der Nähe betrachtet.



Er zeigt in der Mitte Christus in einer Mandorla, ...




... die von zwei Engeln gehalten wird.



Links und rechts davon sind je drei Heilige ...



... - wahrscheinlich Apostel - dargestellt.




Dann geht es endlich in das ehemalige Kloster, ...



... wo beim Eingang ein Modell der heutigen Anlage ausgestellt ist.




Hier auch noch ein Grundriss des Klosters,
das von außen schlecht zu fotografieren ist,
da außen alles komplett verbaut ist.



Hier nun ein erster Blick in den Kreuzgang, ...



... der heute ungewöhnlicher Weise an der Nordostseite
der Kirche anschließt.



Er war ursprünglich wohl im Norden angebaut, ...



... wurde aber ab 1913 demontiert und an Museen verkauft
- das Kloster war bereits 1789 aufgelöst worden.



So musste man lange u.a. mit dem Louvre
und dem "Philadelphia Museum of Art" verhandeln, ...




... um bis 1994 den Kreuzgang weitestgehend original
wieder herstellen zu können.




Einige fehlenden Elemente wurden durch neue
aus gleichem Stein ersetzt.



Das ist allerdings der traurige Rest ...



... des ehemaligen Kapitelsaals, der während der
Französischen Revolution verschwunden ist.



Dafür sind viele Säulen des Kreuzgangs noch original, ...



... obwohl er zu späteren Zeiten aufgestockt wurde.



Besonders schön ist das Farbenspiel der Säulen ...



... und Kapitelle, die in den Farben ...



... Rot, Schwarz und Weiß gehalten sind.



So wurde weißer Marmor aus Céret,
rosafarbener Marmor aus Villefranche-de-Conflent
und schwarzer Marmor aus Baixas verarbeitet.



Auch die Arkaden wurden farblich gestaltet ...



... und erscheinen so in weißem und rotem Marmor.



In einer Ecke ist dieser römischer Topf zu sehen, ...



... der in den 1960er Jahre gefunden wurde.



Der Innenhof des Kreuzgangs ist nur mit einer Wiese ...



... und einigen Sträuchern bewachsen,
die alte Brunnenschale, die früher in der Mitte stand,
wurde leider dauerhaft an die USA verkauft.




Dieses runde Brunnenbecken ist später errichtet worden.



Vom Kreuzgang aus kann man ...



... schließlich auch die Kirche besichtigen.



Diese ist auffallend düster und wirkt ...



... an vielen Stellen renovierungsbedürftig.



Hier der Blick durch das Kirchenschiff, ...



 ... das mit einer Halbtonne gewölbt ist.




Die große Mittelapsis ist
mit einem Barockretabel ausgestattet und ...



... an den beiden Seitenapsiden ist die Bauweise mit Feldsteinen
noch bestens erkennbar.



Diese Taufschale scheint auch älter zu sein.



Wieder zurück im Kreuzgang gilt es ...



... die Reliefs der Kapitelle zu bewundern
wie hier diese Eidechse ...



... und hier diese Lilie und zwei Gesichter.



Die Darstellungen dieses Reliefs geben schon Rätsel auf,
jedenfalls sind es zwei vierbeinige Tiere.



Hier zwei Randkapitelle mit einer Katze (Katpiell links),
dann ein Palmblatt und ein "Baum des Lebens".



Dieses Kapitell zeigt einen Abt mit Mönchen ...



... und hier ist wohl ein weiterer Lebensbaum
zwischen zwei Palmblättern zu sehen.



Zwei Gesichter links und rechts einer Pflanze.



Über dieses Kapitell sind sich die Experten nicht einig,
was es eigentlich darstellen soll - zu sehen ist ein Schrank
oder Sarg auf drei dünnen Beinen zwischen zwei Gesichtern.



Hier wieder Pflanzen mit Figuren ...



... und hier wohl ein Phantasiebaum.



Hier klettern zwei Tiere oder Menschen
seitlich neben der Palme in der Mitte hinauf,
ihre Köpfe fehlen leider.



Hier zwei Adler und ein Baum in der Mitte.



Diese beiden Kapitelle fallen mit ihren naiven Reliefs etwas aus der Reihe.



Diese beiden Kapitelle mit Ungeheuern und Köpfen an den Ecken
scheinen vom selben Künstler zu stammen.



V.a. dieses Ungeheuer ist phantasievoll dargestellt.



Hier zwei Adler - leider ohne Köpfe - ...



... und auch hier sind Adler an allen vier Seiten zu sehen.



Die Reliefs dieses Kapitells sind kaum mehr zu erkennen ...



... während hier eindeutig Palmblätter abgebildet sind.



Hier ein Gesicht mit einer stilisierten Pflanze ...



... und dahinter taucht gar eine Schildkröte auf.



Hier links ein undefinierbares Tier und rechts ein Adler.



Hier ist gar ein Kruzifix zwischen Palmenblättern zu sehen.



Bei diesem Kapitell ist nicht klar, was genau gezeigt wird.



Hier zwei doppelschwänzige Sirenen und ...



... hier ein Vogel zwischen zwei Gesichtern.



Hier ein Adler, ein kleiner Baum und eine weitere Sirene, ...



... hier eine Pflanze zwischen einem Männchen,
dem der Kopf fehlt, und einem Gesicht.



Auch manche Säulenbasen sind interessant ...



... und mit Mustern und Schlingen verziert.



Hier ein Gesicht und das Lamm Gottes mit einem Kreuz ...



... und hier ein Gesicht, ein Baum und ein Schafskopf.



Diese beiden kopflosen Tiere sind wiederum rätselhaft.



An diesen beiden Säulen ist gut zu erkennen, dass sie rekonstruiert wurden.



Weil die Arkaden in Rot-Weiß gehalten sind ...



... fallen gerade die schwarzen Säulen und Kapitelle auf.



Dann geht es noch in das Obergeschoß des Kreuzgangs, ...



... wo in den Gängen eine Ausstellung eingerichtet ist.



Diese ist ziemlich modern und lebt wohl ...



... absichtlich von der kahlen Gestaltung.



Von hier kann man den Glockengiebel gut sehen,
der neben dem Kirchturm aufgesetzt ist.



Während drei obere Kreuzgangflügel Fenster haben,



... ist der vierte nur als kahle Wand gestaltet.



Hier noch ein letzter Blick auf den rekonstruierten Kreuzgang, ...



... dann geht es durch einen weiteren Innenhof wieder hinaus, ...




... wo noch ein Blick auf zwei der drei Apsiden gelingt,
die erstaunlich schlicht gehalten sind.




Von hier aus sind auch der Kirchturm
sowie der zweite kleinere Turm sichtbar.







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