Montag, 15. April 2019


Spanien, Betrén (Lleida, Catalunya):
Kirche Sant Esteve, 12. Jhdt.
 


In der Ortschaft Betrén, 
die gleich im Osten an die Stadt Vielha anschließt,
steht diese bemerkenswerte Kirche, ...



... die erst im 14. Jhdt. erstmals erwähnt wurde
und für den kleinen Ort überdimensioniert wirkt.



 Obwohl einiges an ihr bereits gotisch ist, ...

 

... stammt dieser Ostabschluss
mit seinen drei Apsiden eindeutig
aus romanischen Zeiten;
 
Doch trotz der drei Apsiden
ist ihr Langhaus nur einschiffig.



Während die größere Mittelapsis
noch Rundbogenfenster hat, ...



... weist die nördliche Seitenapsis
bereits ein gotisches Spitzbogenfenster auf.



Die kleine Säulen und Kapitelle darin
dürften aber von einem romanischen Fenster
entnommen und hier eingebaut worden sein.



Auch das Ostfenster im Langhaus darüber 
wirkt wie ein Konglomerat aus gotischen 
und romanischen Stilelementen:

Der Spitzbogen sieht aus, als ob er
auf ein Biforium aufgesetzt worden wäre.



Die Figuren rechts daneben sind romanischen Ursprungs
und dürften ebenfalls später hierher versetzt worden sein.



Das Spitzbogenfenster an der Nordseite
des Chors ist sicherlich gotisch, ...



... verwundert aber durch seine 
Mehrstufigkeit und Tiefe.



Unumstrittenes Highlight von Sant Esteve ...



... ist aber dieses gotische Nordportal, 
das interessanter Weise ebenfalls
mit romanischen Figuren angereichert ist.



Im kleinen Bogenfeld, das zwischen runder Türkante
und erstem Spitzbogen entstanden ist, ...



... sind eine Muttergottes mit Kind
sowie weitere Figuren angebracht, 
die aus dünklerem Stein sind und älter wirken.



Auch diese Figuren über den Säulen
scheinen ursprünglich nicht hier platziert gewesen zu sein.



Dennoch ist dieses fünfstufige Portal 
unwahrscheinlich reich verziert und eine Rarität.



Auch an seinen äußersten und untersten Enden ...



... wurden "fremde" Steine mit älteren Reliefs eingemauert.



Das romanische Rundbogenfries darüber
stammt vielleicht noch von einer ersten, 
ursprünglich romanischen Kirche.



Auch die Westseite hat schon 
einige Veränderungen hinter sich.



Die Nordseite ist frisch renoviert ...



... und die Fugen zwischen den Steinen 
wurden in Weiß geschlossen.



Das große Spitzbogenfenster ist 
ebenso mehrstufig wie jenes am Chor.



Der Glockengiebel wirkt nachträglich aufgesetzt.





Sehenswert, 
 
wenn auch nur noch 
 
teilweise romanisch!











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