Mittwoch, 22. November 2017


Italien, Ploaghe (Sardinien, Provinz Sassari):
Kirche San Michele di Salvenero, 
Ende 11. bis Anfang 13. Jhdt. erbaut

 

Diese romanische Kirche steht direkt über der Schnellstraße SS729,
die man von der Kirche Santissima Trinitá di Sacargia hinauf
in Richtung Ploaghe fährt.

Sie ist am besten über den unbefestigten Weg zu erreichen, 
der gleich davon abzweigt.



Erstmals erwähnt wurde die Kirche 1138 als ein Kloster,
das von den Benediktinermönchen von Vallombrosa abhängig war.

Sie wurde in zwei Bauphasen errichtet,
die sich an den hellen Kalk- und dunklen Vulkansteinen ablesen lassen.


 
 
Die erste Phase ist gekennzeichnet durch eine eigene Bautechnik,
die für Sardinien vom Ende des 11. bis Anfang des 12. Jhdts. typisch war
und bei der bei den Apsiden kleinere Steine verwendet wurden.



Die zweite Bauphase im 1. Viertel des 13. Jhdts. 
zeigt sich v.a. an der Sakristei,
bei der helle und dunkle Steine im Wechsel verbaut wurden.

Diese ersetzte übrigens einen Turm,
der eingestürzt war.



Über der Mittelapsis befindet sich im Kirchenschiff
eine kreuzförmige Lichtöffnung.



An der Südwestseite der Kirche waren früher
Konventgebäude angeschlossen,
das entsprechende Portal ist heute verschlossen.



Das Kirchenschiff verfügt nur über kleine Lichtschlitze.



 An der Nordwestseite schließt eine längere Mauer an, ...



... die früher zu dem noch heute erhaltenen Rest
der Konventsgebäude führte.



Diese Reste des Klosters der Vallombrosaner sind noch erhalten.

Dieser Orden war bis zur Mitte des 14. Jhdts. in Salvenero tätig,
bis Sardinien an die Herren von Aragon fiel.



Hier die Nordwestfassade,
in die nur wenige dunkle Basaltsteine vermauert wurden.




Die Ecksteine und der Giebel hingegen
sind wieder zweifärbig gearbeitet.



Heute wird die Kirche leider nicht mehr genutzt,
sie steht also leer und ist auch meist verschlossen.



Sie ist ca. 20 m lang und 6 m breit.



Das Schiff ist holzgedeckt, ...



... das Querschiff aber kreuzgewölbt ...



... und mit dem der Sakristei verbunden
(s. Anbau links hinten).



Weiter vorne befindet sich noch dieser kleine Anbau, ...



... bei dem es sich vielleicht um den Rest
eines füher angebauten Klostergebäudes 
oder eine nachträglich eingebaute Seitenkapelle handeln könnte.



Hier nochmals die Sakristei aus der Nähe, ...



... mit ihrer interessanten Steinschichtung,
die nach oben zu immer heller wird, ...



... und ihren zwei unterschiedlichen Sichtlöchern
an ihrer Nordostseite.



Der Grundriss der Kirche ist ein lateinisches Kreuz
mit drei Apsiden im Querschiff Richtung Südosten.



Leider wurde die Kirche im Zuge der Restaurierung 
Anfang des 19. Jhdts. verändert,
so wurden z.B. die Apsiden nicht mehr
originalgetreu rekonstruiert.





Sehenswert!









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