Deutschland, Petersberg (Sachsen-Anhalt):
Stiftskirche und Kloster St. Peter, 1142 bzw. 1124 erbaut
dem Petersberg in der Gemeinde Petersberg,
erhebt sich das Kloster Petersberg (früher auch: Kloster Lauterberg).
Bis zum späten Mittelalter war der Petersberg nur als Lauterberg bekannt,
die Bezeichnung Petersberg
tauchte erst ab dem 14. Jhdt. auf.
Der massive Sendemast daneben
ist hingegen erst eine Errungenschaft des 20. Jhdts.
Der massive Sendemast daneben
ist hingegen erst eine Errungenschaft des 20. Jhdts.
Das markante Westwerk der Klosterkirche ist weithin sichtbar,
seit 1999 ist das Kloster Sitz der Communität der Christusbruderschaft Selbitz.
Vor fast tausend Jahren als Erbgrablege der Wettiner bestimmt,
beherbergt das Kloster unter anderem die Grabstätte
des Begründers
der ununterbrochenen wettinischen Herrschaftsfolge im
Mannesstamm
bis zum Ende der Monarchie 1918:
die Grabstätte Konrad des Großen und seiner Frau Luitgard.
Der Lauterberger Chronist teilt zum Jahre 1124 mit,
dass der Bruder Konrad des Großen, Graf Dedo IV. von Wettin,
auf dem Lauterberg ein Simon Petrus geweihtes
Augustiner-Chorherrenstift gegründet hätte.
Hier nun die Klosterkirche, die von 1142 - 1184 erbaut wurde,
ihre Fertigstellung erlebte Konrad der Große aber nicht mehr,
er starb am 5. Februar 1157 im Kloster.
Die dreischiffige, kreuzförmige Basilika hat
wegen ihrer Lage am Bergrücken einen außergewöhnlichen Grundriss:
wegen ihrer Lage am Bergrücken einen außergewöhnlichen Grundriss:
Das Langhaus ist nur wenig länger als der westliche Querturm
und die Seitenschiffe wirken zu breit.
Hier ein Versuch, ein Foto des Westwerks aus der Nähe zu machen.
Leider ist das Areal der Klausur,
die am Berghang mit mehreren Kellerebenen entstand,
nicht zugänglich.
und die Seitenschiffe wirken zu breit.
Hier ein Versuch, ein Foto des Westwerks aus der Nähe zu machen.
Leider ist das Areal der Klausur,
die am Berghang mit mehreren Kellerebenen entstand,
nicht zugänglich.
Hier das südliche Querhaus mit seinem Bewuchs.
Die zweistöckige Ostapsis bekam im Zuge des Wiederaufbaus
im 19. Jhdt. ihre großen Fenster.
im 19. Jhdt. ihre großen Fenster.
Das Rundbogenfries oben und die Lisenen
zwischen den Fenstern und im unteren Teil sind aber noch Original.
zwischen den Fenstern und im unteren Teil sind aber noch Original.
Auch die Seitenflügel des Chors wurde baulich verändert,
in der oberen Etage dürften Biforien verloren gegangen sein.
Die Nordseite des großen Rechteckchors ist fensterlos.
Das nördliche Querschiff ist dem südlichen ähnlich gestaltet ...
... und weist an seiner Ostseite eine kleine Apside auf.
Dieses relativ große romanische Rundbogenportal
im nördlichen Querschiff ist aber ungewöhnlich.
Hier ist gut zu sehen, dass das massive Westwerk
genauso breit ist wie die drei Kirchenschiffe.
Hier das Westwerk von seiner Nordseite.
Der kleine Dachreiter auf der Vierung
ist auch erst im Zuge der Wiederherstellung aufgesetzt worden.
Am nördlichen Seitenschiff befindet sich ein weiteres Portal,
das wohl den Zugang zur so genannten "Alten Kapelle" ermöglichte.
Denn bereits um 1100 hatte das Erzbistum Magdeburg
auf dem Lauterberg eine kleine Kapelle errichtet.
auf dem Lauterberg eine kleine Kapelle errichtet.
Heute sind nur noch diese Reste dieser "Alten Kapelle",
die aus einer Rotunde im Osten, einem kleinen Kirchenschiff
sowie einem Westturm bestanden hatte,
die aus einer Rotunde im Osten, einem kleinen Kirchenschiff
sowie einem Westturm bestanden hatte,
auf dem Klosterfriedhof sichtbar.
Die Klosterkirche ist für Besucher
nur durch einen engen Gang mit Treppe zugänglich.
Gleich rechts daneben befindet sich dieser kleine Ausstellungsraum, ...
... der über die Geschichte des Klosters aufklärt.
Umso eindrucksvoller ist dann ...
... der Raumeindruck im Inneren der Kirche,
der erstaunlicher Weise kaum Mobiliar aufweist.
... der Raumeindruck im Inneren der Kirche,
der erstaunlicher Weise kaum Mobiliar aufweist.
... und wirkt relativ schmal.
Der Farbkontrast zwischen den weißen Wänden
und den rötlichen Säulen und Arkaden übt einen gewissen Reiz aus.
Angenehm fällt auch auf,
dass keine Kirchenbänke vorhanden sind.
Die Ostapsis weist keine Fresken mehr auf,
sie ist ganz schlicht in Weiß gehalten.
Bermerkenswert sind die relativ großen Emporen
links und rechts der Ostapsis sowie
links und rechts der Ostapsis sowie
die kleinen Seitenapsiden ganz außen an den Querschiffen.
Aufgrund der vielen Fenster
sind beide Querschiffe relativ hell.
Auch der Obergaden beleuchtet die Kirche gut.
Die Seitenschiffe sind nur halb so hoch wie das Mittelschiff ...
... und wie dieses flach mit Holz gedeckt.
Unter der Westempore ...
... befinden sich das später errichtete Kenotaph (= Scheingrab),
das man an die Westwand der Stiftskirche versetzte.
das man an die Westwand der Stiftskirche versetzte.
Davor liegen zehn Statuen nebeneinander,
ganz links Konrad der Große und neben ihm seine Gattin Luitgard.
Die alten Grabplatten wurden aus dem Mittelschiff entfernt
und
an der Süd- und Westwand der Stiftskirche platziert.
Die Säulen sind ...
... mit reich geschmückten Kapitellen versehen,
die aber alle aus der Mitte des 19. Jhdts. stammen.
Denn am 31. August 1565 hatte ein Blitz in die Kirche eingeschlagen
und der anschließende Brand das Kloster zerstört,
sodass es lange eine Ruine blieb (Bild aus um 1830).
Erst als sich Anfang des 19. Jhdts. u.a. Goethe
nach einem Besuch für eine Sicherung der Ruine einsetzte,
kam es 1853 bis 1857 mit Mitteln des preußischen Staates
zur fast originalgetreuen Rekonstruktion der Stiftskirche
St. Petrus.
Ein daneben befindliches früheres Klostergebäude ...
... ist aber nicht mehr wiederhergestellt worden
und verblieb in diesem ruinösen Zustand.
Dafür hat die Christusbruderschaft hier eine neue,
moderne Bleibe errichtet.
moderne Bleibe errichtet.
Hier noch der massive moderne Sendemast aus der Nähe.
Seit nunmehr fast 900 Jahren "wacht"
das markante Westwerk der Klosterkirche über den Petersberg
und über die Grablege des Wettinischen Fürstengeschlechts.
Sehenswert!
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