Montag, 1. Februar 2016



Italien, Como (Lombardei):
Kirche Sant' Abbondio, ab 1022 errichtet.



Das Langhaus von Sant’Abbondio wurde von 1022 bis 1095 errichtet, 
also zur Zeit der Ottonen,
als wieder Recht und Ordnung in Oberitalien einzogen.



 Die Ähnlichkeit mit deutschen romanischen Gebäuden 
ist dementsprechend offensichtlich.



Die Ornamentik erinnert sehr an die des Domes zu Speyer, 
der gleichzeitig gebaut wurde, ...



... so dass man hier von der gleichen Bauschule sprechen kann.



Die beiden Türme ... 



... weisen ebenfalls auf nordeuropäische Vorbilder hin, ...



... denn italienische Kirchen hatten zu dieser Zeit längst Campanile, 
also getrennte Glockentürme neben der Kirche.



Der Chor dieser Kirche
wurde über 100 Jahre nach dem Langhaus gebaut. 


 

Letzteres besteht aus einem Mittelschiff
mit gleich jeweils zwei Seitenschiffen.



Hier die beeindruckend "geradlinig" gestaltete Westfassade ...



... mit dem schlichten Westportal.



Auch der Innenraum mit seinen auffallenden Rundstützen
wirkt eher "un-italienisch",
seine Vorbilder stammen aus Tournus in Frankreich.



 Typisch für Italien sind lediglich der offene Dachstuhl
und der Verzicht auf Querhäuser.



Innen beeindruckt Sant' Abbondio
durch seine umfangreichen Fresken aus der Mitte des 14. Jhdts.



 Die Themen des Freskenzyklus sind das Leben Christi 
und das der Apostel Petrus und Paulus. 


 

Diese Malerei erinnert in ihrer Technik und in ihrer klaren Räumlichkeit 
an die Giottos in der Toskana und in Umbrien.



Tatsächlich werden diese Fresken einem Sieneser Meister zugeschrieben, ...



... der um 1350 die neue Malerei Giottos
 und seiner Schüler hier in den Norden gebracht hat. 



Giotto selber hatte um 1305 ebenfalls im italienischen Norden, 
in Padua, seine berühmte Arenakapelle ausgemalt
(Capella degli Scroveni, Eintrag folgt im Mai 2016).



Das Kreuzrippengewölbe im Chor erstrahlt in lichtem Blau
und stellt den Sternenhimmel dar.



Unter dem Hauptaltar ...



... befinden sich die Reliquien des Hl. Abbondio, 
der der 4. Bischof von Como war, 
sowie die seiner beiden Nachfolger Console und Esuperanzio.



Hier die beiden Seitenaltäre, unter denen die Reliquien 
weitere Bischöfe von Como untergebracht sind.



In der rechten Seitenapsis befindet sich eine Muttergottes mit Kind
wahrscheinlich vom Ende des 14. Jhdts.



 Hier der typisch romanische Wandaufbau im Mittelschiff ...





 ... mit dem Blick in die beiden niedrigeren Seitenschiffe.



Im Westen gibt es eine kleine Empore,
in der auch die Orgel auf ungewöhnliche Weise gestaltet ist.



Interessant und ziemlich wuchtig 
sind die Durchgänge vom Chor zu den Seitenschiffen.



Hier sind Würfelkapitelle 
mit fast karolingisch anmutenden Schlingmustern zu sehen.



Je weiter die Säulen nach außen gehen, ...



... umso zarter und kürzer werden sie.



An Sant' Abbondio ist noch dieser Kreuzgang angeschlossen, ...




... der aber nur mehr von außen erreichbar ist.



Im dazugehörigen Gebäude sind heute 
universitäre Einrichtungen untergebracht.



Hier noch der Blick auf den einmaligen Chor von außen.




Unbedingt ansehen!








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