Dienstag, 2. März 2021


Italien, Almenno San Bartolomeo 
(Bergamo, Lombardei):
Rotunde San Tomè, 2. Hälfte 12. Jhdt.



Um eine der wenigen, dafür aber umso bedeutenderen
romanischen Rotunden Italiens zu erreichen,
muss man erst 1 - 2 km zu Fuß marschieren.



Dann bekommt man dieses Gebäude in Sicht, 
das auf ein altes Nonnenkloster zurückgeht,
das aber bereits 1407 aufgelöst wurde.



Dahinter steht schließlich die Rotunde, ...



... die wahrscheinlich bereits auf einen Bau
des 8. oder 9. Jhdts. zurückgeht.



Sie ist zweigeschossig und hat an ihrer Ostseite
einen angebauten Chor mit halbrunder Apsis.



Ihre Außenmauern aus hellem Kalkstein
sind durch Blendsäulen gegliedert, ...



... die unter dem Dach in Rundbogenfriese münden.



Auf dem Dach sitzen eine Kuppel
sowie eine Laterne mit Biforien.



Über dem Portal ist dieses mehrstufige
Rundbogenfenster zu sehen.



Das Portal selbst ist vierstufig ...



... und hat zu beiden Seiten skulptierte Kapitelle, 
von denen das linke noch gut erhalten ist, ...



... das rechte allerdings bereits ziemlich verwittert.



Die Blendsäulen zeigen ...



... bei genauerem Hinsehen eine Gestaltung ...



... in ihren Würfelkapitellen ...



... wie z.B. diese Halbkreise, was stark für eine
Wiederverwendung von Steinen des Vorgängerbaus
aus dem 8. oder 9. Jhdt. spricht.



San Tomè ist an einigen Stellen ...



... mit dunkleren Steinen ausgebessert.



Auf seiner Nordseite hat es ein auffälliges ...



... Triforium nach außen, das aber in ein ...



... schlichtes Rundbogenfenster dahinter mündet.



Darüber die kleine runde Laterne
mit ihren vier Biforien.



Auf der Ostseite "wächst" ...



... der eckige Chor förmlich 
aus der Rotunde heraus ...



... und mündet in die etwas tiefer gelegene
halbrunde Apsis mit drei Rundbogenfenstern.



Sie ist ebenfalls durch Lisenen gegliedert,
auch wenn diese nicht überall durchgängig sind, ...



... doch unter ihrem Dach wartet sie mit einem
weitaus komplizierteren Fries auf als die Rotunde.



Interessant ist auch, dass die Apsis ...



...mit rötlichen Ziegelsteinen ausgebessert ist, 
was ihr eine besondere Note verleiht.



Auf der Südseite des Chors ist ein
romanisches Portal zugemauert worden.



Es hat ein mit einem Schlingmuster
verziertes Tympanon, ...



... das ebenfalls vom Vorgängerbau stammen dürfte.



Die Südseite der Rotunde ist etwas einfacher gehalten,
was vielleicht auch auf eine Renovierung
zurückzuführen sein könnte.



Hier ist das am aufwändigsten gestaltete
kleine Südportal zu sehen, ...



... das in seinem Bogenfeld einen Mann
mit einem langen Stab neben einer Palme zeigt.




Auch der Türbalken darunter ist schön dekoriert,
und zwar mit Pflanzenmustern.



Toll ist das Innere des Rundbaus, ...



... das mit seinen zwei Stockwerken
mit runden Arkaden ...



... und der Kuppel als Abschluss darüber beeindruckt.



Licht strömt durch ein "Guckloch" oben
und durch die vier Biforien der Laterne herein.



Vom Rundbau zweigen an der Ostseite
der Chor und die Apsis ab.



 Während der eckige Chor fensterlos ist, ...



... wird die Apsis von ihren drei
Rundbogenfenstern erleuchtet.



Äußerst interessant sind die Kapitelle verziert:



Während diese beiden hier Schlingmuster
wie sie im 8. bzw. 9. Jhdt. typisch waren, aufweisen, ...



... sind bei diesem zwei Vögel an den Ecken
und ein menschlicher Kopf dazwischen zu sehen.



Hier zwei Personen mit ausgebreiteten
Beinen und Röcken, vielleicht Akrobaten.



Dieses Kapitell ist durch
eine hellere Kopie ersetzt worden,
hier sind zwei Menschen
mit einem Greif abgebildet.



An einer Wand ist dieses Fresko
einer Madonna mit Jesukind erhalten.



Hier das verschlossene Hauptportal
von innen gesehen.



Wieder im Freien geht es die Treppe
zu den ehemaligen Klostergebäuden hinunter,
wo man sich informieren und erfrischen kann.






Sehenswert!







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