Donnerstag, 1. Juni 2017


Österreich, St. Marein bei Neumarkt (Steiermark):
Jakobikirche am Mitterberg, 1. Hälfte 13. Jhdt. 


  

 Wenn man von St. Marein bei Neumarkt kommend
Richtung Mühldorf und dann weiter Richtung Pöllau fährt, ...



 ... biegt am halben Weg am Mitterberg rechts die Straße 
Richtung "Buschenschank Zeischgl" ab.


 

Von da aus noch die Schotterstraße weiter gehen oder fahren,
bis wiederum rechts ein brauner Holzpfeil mit "Jakobikirche" auftaucht.



Hat man dann auch die ca. 10-minütige Wanderung 
durch Kuhweide und Stacheldrahtzäune geschafft, ...



... kommt dieses verlassene ehemalige Wirtschaftsgebäude ...



... und rechts dahinter die Westseite der Jakobikirche in Sicht.



Diese dürfte in der Mitte des 13. Jhdts. erbaut worden sein.



Etwa im 14. Jhdt. brannte die Kirche ab, 
wurde aber bald wieder aufgebaut.



Sie besteht aus einem schlichten Langhaus, 
in dem drei Rundbogenfenster z.T. noch erhalten sind ...



... und einer rechteckigen Apsis,
die an zwei Seiten romanische Fenster aufweist.



Irgendwann in den Jahren nach 1940
 ist die kleine Kirche zur Ruine verfallen. 



Nachdem sie bei der Aktion 
„Steirische Wahrzeichen – entdecken und erwecken“ wieder gefunden 
und als bedeutendes Relikt aus der Romanik erkannt worden war, ...



... wurde im Jahre 1999 damit begonnen, 
sie vom Bewuchs der vergangenen Jahrzehnte zu befreien 
und den Bestand zu sichern.


   
Die Nordseite ist fensterlos und zum Großteil verputzt.



Das Objekt wird auch baulich erforscht, 
denn derzeit ist es noch völlig offen, 
warum die Kirche gerade an diesem Ort errichtet wurde.




Die Zielsetzung der Bauforschung ist es, 
die verschiedenen Bau- und Umbauphasen ...



... genau zu erkunden und zeitlich zu datieren, 
um schließlich fehlende Teile richtig ergänzen zu können. 



Im Herbst des Jahres 2000 konnte bereits
der neue Dachstuhl über dem Schiff errichtet werden. 



Der Estrich am Boden sieht z.T auch noch alt aus.



An den Langhauswänden finden sich einige rote Kreuze ...



... und an der nördlichen Seite eine halbhohe Mauer.



Der Triumphbogen zwischen Langhaus und Chor ...



... weist sogar noch mittelalterliche Malereien auf.



Diese Fresken stellen Engel dar (der Engel links im Bild steht am Kopf).



Auch an der Westwand der Apsis sind noch Fresken zu erkennen.



Alle erhaltenen Malereien dürften frühgotisch sein 
und aus der Mitte des 13. Jhdts. stammen. 



Eine genauere Bestimmung kann jedoch erst
nach einer gründlichen Reinigung und Sicherung
der Fresken vorgenommen werden.



Weiters befindet sich in der Apsis ein steinerner Altar,
wahrscheinlich auch noch aus romanischen Zeiten.



Die Apsis selbst ist tonnengewölbt.



Der einzige Schmuck ist dieses Plastikblümchen
auf der steinernen Altarplatte.



Das Rundbogenfenster dahinter ist mit Spinnweben versehen.



An einigen weiteren Stellen sind noch Verputzreste ...



... oder gar Reste von Fresken zu sehen,
die aber nicht mehr erkennbar sind.



Der kleine Sakristeiraum nördlich der Apsis
wird gerade renoviert.



Hier der Blick von der Apsis 
durch den verzierten Triumphbogen ins Langhaus.



Weiters ist geplant, die romanischen Fenster an der Südseite
wieder wie ursprünglich herzustellen.



An der Nordseite sind keine Lichtöffnungen vorhanden.



In der Südwestecke findet sich diese ehemalige Öffnung,
die heute vermauert ist.



Im Zuge der Erneuerung des Dachstuhls
wurde auch der Giebel geschlossen, 
mit einem Kreuz versehen und weiß getüncht.



An der Südseite ist ein Teil des Langhauses verputzt,
die Westseite hingegen komplett steinsichtig.



Nur das mittlere Fenster ist derzeit
in seinem romanischen Zustand wieder hergestellt.



Wie hier ersichtlich, wird die Renovierung der Jakobikirche
nach wie vor vom Land Steiermark gefördert.



Diese schließt leider nicht die beiden verfallenen Wirtschaftsgebäude ein,
doch dafür ist dieser Baum mit seinen Verzweigungen ein Kuriosum.



Überhaupt ist die Wanderung zur Jakobikirche ...



... mit schönen Ausblicken verbunden, 
von den Kühen, die einem dabei neugierig zusehen, 
ganz zu schweigen.







1 Kommentar:

  1. Der kuriose Baum steht vor dem Haus meiner Oma :) ich liebe den Baum der ist was besonderes.

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