Österreich, Liebenfels (Kärnten):
Freistehender Chorturm neben der Pfarrkirche St. Martin
im Dorf Sörg, 13. Jhdt.
Oberhalb der Kirche des Ortes Pulst sind bereits
der große Kirchturm und die kleine Kirche von Sörg zu entdecken.
Die kleinere Pfarrkirche ist dem Hl. Martin geweiht
und wird vom ehemals wehrhaften Friedhof umgeben.
Der große Turm gehörte zu einer früheren Kirche,
die als Eigenkirche des Stiftes Göss bereits erstmals
zwischen 1060 und 1088 urkundlich genannt wurde.
Die
heutige Kirche, südlich der ursprünglichen gelegen,
ist möglicherweise
identisch mit der um 1590 genannten Kapelle St. Jakob.
Diese ist ein spätgotischer Bau des 15. und 16. Jhdts.
Der freistehende, romanische ehemalige Ostchorturm des Vorgängerbaues
steht sechs Meter nördlich der heutigen Pfarrkirche
und trägt einen spätgotischen achtseitigen Spitzhelm aus dem 16. Jhdt.
Das mächtige, fünfgeschossige Bauwerk
ist an der Ostwand durch Lisenen
gegliedert,
die aus der ersten Hälfte des 13. Jhdts. stammen
mit
Fragmenten der östlichen Langhausmauern.
Die Schallfenster sind rundbogig, an der Südseite gekuppelt.
Vom ehemaligen Kirchenschiff ist nur noch ein kleiner Rest übrig,
der 1987 als Aufbahrungshalle adaptiert wurde.
Eie "neue" gotische Pfarrkirche liegt südlich des alten Turms
und weist im Westen eine Vorhalle auf.
Auf dem Ostteil sitzt ein achtseitiger Dachreiter.
Sämtliche Dächer sind mit Steinplattln gedeckt.
Im Jahre 2005 wurde an der Kirchensüdwand ...
... dieses Christophorus-Fresko freigelegt.
An der
Südwand erkennt man ein zweibahniges Maßwerkfenster.
Der leicht eingezogene Chor weist Strebepfeiler auf
und südlich einen Sakristeianbau.
Eine Nebenkapelle befindet sich an der Nordseite des Chores, ...
... deren Mauern romanische Mauerreste aufweisen,
die vermuten lassen, dass diese früher ein Karner war.
In der Vorhalle stehen ein steinerner Opfertisch ...
... und ein Weihwasserbecken aus gotischen Spolien.
Hier der doch geräumige gotische Kirchenraum
mit einem spitzbogigen Triumphbogen zum Chor ...
... und mit einem Netzgratgewölbe aus dem 16. Jhdt.
Die dreiachsige Westempore ist
kreuzgratunterwölbt,
ihre Konsole weist die Jahreszahl 1527 auf.
So sieht die nordöstliche Nebenkapelle innen aus ...
... mit diesem barocken Bild des Hl. Martin darüber.
Durch diesen malerischen Ausgang gelangt man wieder nach draußen.
Hier nochmals der herrliche Ausblick
über Kirchturm, Kirche und die Landschaft über Liebenfels.
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