Deutschland, Soest (Nordrhein-Westfalen):
Evangelische St. Petri-Kirche, 1150 geweiht
Die "Alde Kerke" ist die älteste Kirche von Soest und
steht in der Altstadt vor dem jüngeren St. Patrokli-Dom.
St. Petri geht auf eine Gründung Ende des 8. Jhdts. zurück -
bereits um 800 stand hier eine einschiffige Saalkirche mit Chor.
Diese wurde im 12. Jhdt. zur dreischiffigen Kirche
mit Querhaus und ausgeprägter Westvorhalle ausgebaut.
Über der Vorhalle befindet sich der Westturm, ...
... der knapp über dem Dach Biforien aufweist,
auch wenn diese teilweise vermauert sind.
Im Südosten ragt das südliche Querschiff hervor,
dahinter sind der mächtige Turm und die Vorhalle
des Domes St. Patrokli zu sehen.
Das südliche Querhaus hat ein spätromanisches Portal
mit einem Tympanon aus der 2. Hälfte des 12. Jhdts., ...
... das die Siedung des Apostels Johannes vor
Kaiser Domitian zeigt - daneben ein Engel mit Bart.
Darüber sind im Giebelfeld Rundbogenfriese sowie
ein vermauertes Triforium zu sehen.
Auf dem Platz vor der Kirche steht diese
Figurengruppe mit drei Musikern.
Die Vorhalle ist später wieder rückgebaut worden
und hat ihre Rundbogenfenster zurückbekommen.
Darüber sind im Turm zwei Zwillingsfenster zu sehen,
von denen nur noch das linke offen ist.
Hier jenes aus der Nähe betrachtet,
dessen Hintergrund vermauert ist.
Die Westfassade, in die der Turm integriert ist,
wirkt sehr wuchtig und hat ebenfalls Biforien.
Darunter befinden sich ein Rundfenster
sowie ein neoromanisches Rundbogenportal ...
... mit vier Blendsäulen und verziertem äußersten Bogen,
durch das man die Kirche betreten kann.
Hier gelangt man über eine Treppe in die Vorhalle
aus um 1180, den ältesten Teil der Kirche
- das so genannte "Paradies".
Das Gewölbe ruht auf wuchtigen grauen Säulen, ...
... deren große Würfelkapitelle mit Mustern verziert sind.
Besonders auffällig sind die beiden vordersten Kapitelle ...
... mit ihren komplizierten Schlingmustern, ...
... die außerdem farblich gestaltet sind.
Darüber sind noch Freskenreste erhalten.
Die Säulen stehen überdies auf eigenen Sockeln.
Die früher in der Kirche verteilten
Grabplatten ...
... fanden 1945 hier auf dem Boden ihre heutigen Plätze.
Die Vorhalle endet mit drei Rundbogenarkaden, ...
... die auf schlichten grauen Pfeilern ruhen.
Darüber befindet sich die Westempore mit der Orgel.
Von der Vorhalle gelangt man nun ins geräumigere
Kirchenschiff und zum gotischen Chor.
Doch zu vor gibt es an einem Pfeiler dieses um 1400
entstandene Bild der Kreuzigung Christi zu sehen
auf einem auffälligen roten Hintergrund.
Auf einem anderen Pfeiler sind gar noch diese
romanischen Fresken mit Maria und Jesukind
sowie den Hl. Drei Königen zu erkennen.
Das Mittelschiff wirkt gedrungen und ...
... wird von Seitenschiffen mit mächtigen Arkaden flankiert, ...
... auf denen weitere Emporen zu sehen sind.
Die Arkaden ruhen auf rötlichen Säulen mit Würfelkapitellen.
Hier der Wandaufriss des Mittelschiffs.
Von 1272 bis 1322 wurde anstelle der ursprünglichen
halbrunden Apsis ein
großer gotischer Chor angefügt.
In einer Seitenschiffsarkade davor gibt es
ein Triumphkreuz aus dem 14. Jhdt., das den
Gekreuzigten flankiert von
Maria und Johannes zeigt.
Die vier Medaillons an den Enden der
Kreuzbalken
zeigen die Evangelistensymbole.
Hier das nördliche Seitenschiff mit dem
unlängst geschaffenen Behinderteneingang,
durch den es wieder hinausgeht.
Doch zuvor muss man noch diese Fenstergruppe bewundern,
die sich in der kleineren Vorhalle des Nordportals befindet.
Sie ist außen in Form zweier Biforien gestaltet und ...
... ein eindeutiges Zeugnis romanischer Baukunst.
Ein Stück weiter ragt das nördliche Querhaus
nur wenig aus dem Seitenschiff hervor.
Hier die gesamte Nordseite von St. Petri, wo auch ...
... auf dieser Seite an der Vorhalle Rundbogenfenster
und im Turm darüber Biforien zu erkennen sind.
Am Platz davor gibt es noch hübsche Fachwerkhäuser.
Hinter St. Petri ragt der mächtige grünliche Turm
des jüngeren St. Patrokli-Domes empor.
Auch St. Petri ist aus lokalem grünlichen Sandstein erbaut,
die Zerstörungen an Querhaus und Chor im 2. Weltkrieg
wurden in den Nachkriegsjahren wieder behoben.