Donnerstag, 7. September 2023


Spanien, San Martín de Elines (Cantabria):
Kollegiatskirche San Martín, 10. bzw. 12. Jhdt.



An einer kleinen Seitenstraße im Valderredible,
dem Tal des jungen Flusses Ebro, ...



... befindet sich diese Kollegiatskirche, deren 
Entstehung bereits auf das 10. Jhdt. zurückgeht.



Leider weiß man nicht viel über die Ursprünge
dieser bedeutendsten Kirche des Tales.



An ihr südliches Querschiff schließt ...



... ein rundes Treppenhaus an, das später
zu einem Glockenturm ausgebaut wurde.



An der Ostseite befinden sich ein kurzer Chor
und eine halbrunde Apsis - doch dazu später.



Das Kirchenschiff ist schlicht gehalten und 
wird durch zwei Strebepfeiler gestützt.



In der Mauer ist nur dieses kleine
Rundbogenfenster eingelassen, ...



... weiter hinten wurde ein Rundbogenportal vermauert.



Bereits hier fallen die vielen, völlig unterschiedlich ...



... gestalteten Konsolsteine unter dem Dach auf, ...



... die menschliche wie tierische Figuren zeigen.



Links ein hockender Mann mit verwundertem Gesicht,
rechts ein Mann mit offenem Mund.



Hier sind weitere gestaltete Kragsteine zu sehen,
auch in verschiedenen Gesteinsfarben.



An der Wand vor dem Rundturm
ist dieses Kreuz eingemauert, ...



... ein Stück weiter dieses Relief,bei dem
es sich um eine Spolie handeln könnte.



In der Basis des Rundturmes befindet sich
ein kleines Portal, ...



... das zur Wendeltreppe im Turm führt.



Auch die Ostapsis musste bereits gestützt werden.



Unter dem Dach des Chors und an der Apsis ...



... setzen sich die skulptierten Konsolsteine fort,
ganz rechts ist wohl ein Zwillingspärchen zu sehen.



Hier weitere Konsolsteine, bei denen der rechte
ein lustiges Gesicht macht.



Die Apsis ist durch Lisenen und Blendbögen
gegliedert, die sich ausnahmsweise einmal
über den Fenstern befinden.



Hier das südliche Rundbogenfenster
mit seinen Dekorationen, ...



    ... wobei aber die inneren Blendsäulen 
und Kapitelle hier fehlen.



Dafür ist das linke äußere Kapitell
wirklich phantasievoll gestaltet.



Die Rahmen der Fenster sind ziemlich
weit von diesen entfernt ...



... und von einem weiteren, größeren
verzierten Rahmen umfasst.



Hier das nördliche Rundbogenfenster der Apsis
mit seinen Blendsäulen und Kapitellen.



Auch dieses hat einen äußeren Bogen,
der aufwändig mit einem Fries gestaltet ist.



Darüber wieder Kragsteine mit Figuren.



Das mittlere Fenster unterscheidet sich
im Prinzip nicht von den anderen beiden.



Hier seine beiden Kapitelle, die links zwei Löwen 
und rechts einen Mann, der ein Horn bläst, zeigen.



Darüber ein Kragstein mit einem Tier,
das ein anderes frisst, ...



... was diese Figur daneben zu bedauern scheint.



Hier ganz links ein Reiter, dann ein Mann mit einem
Fass am Rücken, die rechte Person steht am Kopf.



Auch am hohen Abschluss des Langhauses dahinter ...



... sind gestaltete Konsolsteine angebracht.



Hier noch zwei sehenswerte Figuren, von denen die rechte mit Bart
eindeutig ein sexuelles Symbol darstellt - zur Vertreibung des Bösen.



Neben der Kirche befindet sich eine kleine Vorhalle
mit dem Eingang zum Kreuzgang.



Davor sollte man auf diesen automatischen Rasenmäher achtgeben, 
der seit Jahren hier aktiv ist und sogar einen Namen hat.



Die Vorhalle ist kurz und mit Steinen gepflastert,
scheint aber sonst keine weitere Funktion zu haben.



Der kleine und niedrige Kreuzgang hinter der Tür ...



... überrascht durch seine schlichte Form. 



Er stammt wohl erst aus dem 16. Jhdt.



In ihm sind zahlreiche Reste von Steinsärgen ...



... und alte Taufschalen aufbewahrt.



Hier die Taufschale aus Santa María de Hita ...



... sowie jene aus Villaescusa de Ebro, beide 12. Jhdt.
und wohl aus der selben Steinmetz-Werkstatt.



Vom kleinen Kreuzgang, der unüblicher Weise ...



... im Westen der Kirche anschließt, hat man einen
guten Blick auf Garten wie Kollegiatskirche.



Vom Nordflügel aus ist das Kirchenportal zu sehen, ...




 ... doch auch hier auf der Seite ist ein Portal
- wahrscheinlich aus mozarabischen Zeiten -
vermauert worden.



Schräg darüber ist diese Lichtöffnung zu sehen, ...



... die eindeutig dem arabischen Stil zugeschrieben werden kann ...



... mit ihrem Hufeisenbogen und dem verzierten oberen Schlussstein.



Ein paar Schritte weiter kann man alte Grabplatten ...



... sowie diese prunkvolle, bereits gotische Grabnische ...



... samt kunstvoll gestaltetem Steinsarg bewundern.



Dieser ruht auf zwei Löwen als "Beinen",
wobei einer davon liebevoll von einem Hund
beschnuppert und beleckt wird.



Gleich leicht oberhalb und neben der Nische ...



... ist dieser Rest eines alten Kreuzes zu sehen,
das noch aus mozarabischen Zeiten stammt.



Auch dieser Kopf mit offenem Mund
wurde wohl im 10. Jhdt. geschaffen.



Noch ehe man in den Ostflügel gelangt, ...



... geht auf der Seite eine kleine Kapelle ab, ...
(Foto leider unscharf)



... in der ein wundervoll gearbeiteter Sarg ...



... abseits aller anderen Steinsärge steht.



Dieser ist oben auf dem Deckel mit Schlingmustern ...



... und an den Seiten mit kunstvollen Bögen ausgestattet,
jedoch nirgendwo mit Figuren versehen,
wie während der Romanik üblich.



In einer Nische steht eine Heiligenfigur, ...



... daneben sind alte Kapitelle und gestaltete Steine
wohl aus mozarabischen Zeiten ausgestellt.



Hier zwei Figuren, die in einen Rahmen gefasst sind, ...



... und hier ein ehemaliges Kapitell,
das zwei Katzen mit einem Kopf zeigt.



Dann geht es endlich - gegen einen kleinen Obulus -
durch dieses dreistufige Rundbogenportal, ...



... das vier Blendsäulen mit Kapitellen hat, ...



... in die einschiffige Kollegiatskirche,
die dem Hl. Martin von Tours geweiht ist.



Ihr größtes Schmuckstück - die Apsis - ...



... ist hell beleuchtet und weist zahlreiche
wertvolle Kunstgegenstände auf.



Auf dem Weg dorthin sind an den Seitenwänden
noch diese Nische mit Weihwasserkessel ...



... sowie diese Nische mit einem Taufkessel zu sehen.



Chor und Apsis gliedern sich innen in einen unteren Teil
mit reich verzierten Blendarkaden ...



... und einen oberen Teil, wo sich insgesamt
fünf Rundbogenfenster befinden.



In ihrer Mitte steht ein Altar,
der auf alten, kurzen Säulen mit Kapitellen ruht ...



... und mit einem kostbaren Altartuch geschmückt ist,
das Christus in einer fast runden Mandorla zeigt.



Dahinter ist ein altes Holzkreuz aufgestellt.



Die Fenster der Apsis sind innen mindestens ...



... genauso aufwändig dekoriert wie außen.



Die beiden Fenster im Chor stehen
den Apsisfenstern um nichts nach.



Auf der rechten Wandseite der Apsis
sind die einzigen Reste von romanischen
Fresken in ganz Kantabrien zu sehen:

Sie zeigen zwei Apostel und sind ungewöhnlich bunt.



 Von besonderer Schönheit sind auch die Kapitelle der Blendarkaden,
wenngleich einige davon schon etwas verwittert sind.



Diese zeigen meist Tiere wie einen Löwen rechts oder ...
 


... diese Löwen, denen leider die Köpfe fehlen.



Hinter dem Kreuz befindet sich ein weiteres Fresko,
das zwei Pfaue zeigt, die aus einem Kelch trinken,
über dem der Hl. Geist in Form einer weißen Taube schwebt.



Darunter ist eine Statue eines Bischofs angebracht.



Auch eine Arkade weiter sind noch
Reste von Fresken zu sehen, aber kaum mehr erkennbar.



Diese beiden weiteren Apostelfiguren sind in der Apsis zu sehen.



Die rechte Arkadengruppe ist ebenfalls mit skulptierten Kapitellen geschmückt,
von denen diese beiden herausragen.



Das restliche Langhaus ist schlicht und
mit einer einfachen Holzdecke gedeckt.



Das Gewölbe in der Vierung ist bemalt.




Bemerkenswert sind weiters die großen Kapitelle, ...



... die die Säulen des Triumphbogens, der das ...



... Langhaus von Chor und Apsis trennt, schmücken.



Neben Löwen sind hier auch Affen (s. rechts) dargestellt.



Auch das zweite Chorfenster ist schön verziert.



Wieder zurück im Kreuzgang ...



... geht es nochmals den Nordflügel zurück, ...



... wo man durch eine kleine Türe ins Freie kann.



Dort sind noch vermauerte Bögen in Hufeisenform vorhanden ...



... sowie das vermauerte Portal von außen.



Dieses Areal befindet sich nordwestlich
der Kirche, deren Langhaus man hier sehen kann, ...



... und hat noch einen aktiven Friedhof.





Unbedingt ansehen!








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