Dienstag, 18. Oktober 2022


Spanien, Girona (Girona, Catalunya):
Ehemaliges Kloster Sant Pere de Galligants,
12. Jhdt. 



Wenn man von der Kathedrale in Gerona ...



... die schmalen Altstadtgassen hinunter ...



... Richtung Norden geht, stößt man bald ...



... auf dieses ehemalige Kloster, in dem bereits seit 1857 ...



... das "Museu d’Arqueologia de Catalunya" untergebracht ist.



Die Gründung des Klosters wurde 992 initiiert, 
als Ramon Borrell, Graf von Barcelona, das
Grundstück am Fluss Galligants im Viertel Sant Pere 
außerhalb der Mauern von Gerona zur Verfügung stellte.



So wurde das Kloster eines der seltenen Beispiele 
einer stadtnahen Gründung - in der Regel bevorzugten
die Benediktiner die Einsamkeit auf einem Berg.



Hier nun die Westfassade der ehemaligen
Klosterkirche, die 1130 auf den Resten
eines Vorgängerbaus errichtet wurde.



Das Westportal ist gleichzeitig der Eingang zum Museum.



Darüber "schwebt" eine spätromanische Fensterrosette.



Das Rundbogenportal ist zwar an einigen Stellen beschädigt, ...



... weist aber noch interessante Reliefs auf wie dieses hier.



Außerdem sind seine Blendsäulen mit Kapitellen ausgestattet, ...



... die hier zwei Drachen mit einem Menschenkopf, ...



... hier einen bärtigen Mann mit zwei Armen sowie ...



... innen zwei Adler und einen Stierkopf darstellen.



Auf der rechten Seite sind die Kapitelle ebenfalls ...



... noch erhalten mit einem Korb ganz innen, ...



... einem Kopf mit rundem Mund und ...



... diesen beiden Greifen am Kapitell ganz außen.



Am Konsolstein rechts daneben ist hier
nur noch ein Heiligenkopf zu sehen.



Dann geht es durch das romanische Portal ...



... hinein in die Kirche, die komplett als Ausstellungsraum dient.



Dennoch lassen sich über den künstlichen Wänden ...



... die herrlichen romanischen Arkaden und
 Tonnengewölbe gut erkennen.



Hier die große Mittelapsis, die mit ihren drei ...



... Rundbogenfenstern und Blendarkaden schön ausgeleuchtet ist.




Die nördliche Seitenapsis ist kahl, an sie ...



... schließt Richtung Norden ungewöhnlicher
Weise noch eine Apsis an, ...



... in der wohl die originale Fensterrosette
der Westfasade ausgestellt ist.



Das filigrane Meisterwerk misst 3,5 m im Durchmesser.



Das rechte Seitenschiff der Kirche ist
sehr schmal und mit einer Halbtonne gewölbt.



Nun zu den herrlichen Kapitellen der Vierung, die hier Löwen, ...



... hier zwei Zentauren mit einer Person in der Mitte ...



... und hier drei Personen zeigen - die kunstvollen
Kapitelle werden dem Meister von Cabestany zugeschrieben,
der namentlich leider nicht bekannt ist.



Hier sind weitere Löwen mit einem Tierkopf in der Mitte ...



... und hier drei Löwenbändiger dargestellt,
die sogar noch Farbreste auf ihren Körpern tragen.



Der Blick nach hinten ins Mittelschiff zeigt, ...



... dass sowohl die Fenster im Obergaden als auch
die Rosette im Westen viel Licht in die Kirche lassen.



Hier sind auf den Diensten des Mittelschiffs ...



... diese beiden Kapitelle mit Farbresten zu erkennen.



Auch die Gurtbögen zum Querhaus ...



... haben Kapitelle wie dieses hier, das Vögel darstellt.



Dieses originalgetreue Kirchenmodell zeigt
deutlich die Besonderheit der Ostseite dieser Kirche auf:



Auch im Grundriss ist gut zu sehen, dass die Nordostseite
zwei Aspiden hat, die im 90°-Winkel zueinanderstehen
und die Südostseite zwei kleine Apsiden nebeneinander.



Hier nun die Mittelapsis sowie die beiden ...



... kleinen Apsiden, die den Mönchen damals genügend Platz
und Altäre für das Lesen einer Messe pro Tag boten.



Auch diese beiden sind mit einer Blendsäule ...



... mit Kapitell getrennt, das einen schlafenden
und zwei stehende Mönche abbildet.



Das südliche Seitenschiff ist ebenso schmal
wie das nördliche und mit Exponaten ausgestattet.



Dann geht es weiter in den Kreuzgang, der zwischen ...



... 1154 (nördlicher Teil) und 1190 errichtet wurde.



Seine Kapitelle ähneln jenen der Kirche und ...



... zeigen hier fein gefiederte Adler, die rechts Menschengesichter haben.



Außen weist der Kreuzgang noch Rundbogenfriese auf.



Er wurde später um ein weiteres Geschoß aufgestockt.



Die Kreuzgangsflügel sind ebenso schön beleuchtet
wie die Kirche ...



... und wie deren Seitenschiffe mit einer ...



... Halbtonne aus Steinquadern eingedeckt.



Im Innenhof befindet sich eine schlichte Grünfläche.



Die rundbogigen Arkaden ruhen auf ...




... Zwillingssäulen, die an den Ecken Pfeiler und
in der Mitte jedes Kreuzgangflügels ein Bündel aus fünf Säulen haben.



Dennoch reicht die Kunstfertigkeit dieser Kapitelle ...



... an jene des Mittelschiffs der Kirche nicht heran.



Neben Pflanzen sind auch Tiere abgebildet, die wie jene ...



... des Kreuzgangs im französischen Elne oft auf ihren Hinterbeinen stehen.



Links ein bärtiger Mann zwischen zwei Akrobaten, die auf ihren Händen stehen
und ihre Köpfe leider verloren haben, rechts schwer erkennbare Motive.



Dieses Kapitell zeigt zwei Heilige,
von denen einer die Hand zum Segen erhoben hat.



Diese zweischwänzige Sirene
ist wirklich gut gelungen.



Hier zwei Greife, die zu einem Mann aufsehen.



Diese Kreuzgangsgalerie ist innen eindeutig renoviert.



Hier nochmals der Kreuzganggarten, ...



... der einheitlich auf allen vier Seiten mit ...



... einer Etage aus Ziegelsteinen aufgestockt ist.



Diese Kapitelle sind leider etwas beschädigt.



Ungewöhnlich ist dieses Rundbogenfries ...



... über den Kreuzgangflügeln, darüber sind noch ...




... die Löcher zu sehen, die einst das Baugerüst hielten.



Hier eine der typischen 5er-Säulengruppen,
die für die Mitte einer Galerie charakteristisch sind, ...



... während die anderen Bögen auf Doppelsäulen aufliegen.



Hier noch ein "Säulenwechsel" im nächsten Gang.



Dann geht es in die Ausstellung, von der aus man
auch auf die Nordseite des Klosterkomplexes sehen kann.



Diese Glasgefäße stammen noch aus römischen Zeiten ...



... ebenso wie diese Säulenreste.



Hier ein römisches Öllämpchen mit einem Kopf mit Stierhörnern ...



... und hier alte Tongefäße aus prähistorischen Zeiten.



Diese alten Amphoren dienten Griechen wie Römern
zum Transport von Öl und Wein.



Dieses Fenster zeigt bereits gotische Züge.



Dann geht es wieder in den Kreuzgang ...



... und in die restlichen seiner vier Flügel.



Und auch ein Kreuzganggarten muss einmal ...



... ordentlich gegossen werden.



Dann geht es durch dieses Rundbogenportal ...



... wieder zurück in die Kirche mit ihren Rundbogenfenstern
im Obergaden.



Hier sind Mosaike aus römischen Zeiten zu sehen ...



... mit zwei Männern, die an einer Säule lehnen.



So soll Gerona als römische Stadt einmal ausgesehen haben.



Diese alten Säulen bezeugen das römische Erbe der Stadt.



Nach einem letzten Blick ins Museum ...



... und auf seine mittelalterlichen Gewölbe ...



... geht es wieder hinaus vor die relativ schlichte Westfassade ...



... mit ihrem Portal und zwei kleinen Rundbogenfenstern
mit tiefer Laibung.



Die Archivolten des Westportals sind ungestaltet,
nur der äußerste Bogen zeigt Verzierungen.



Von hier ist ein Blick auf die Kathedrale
von Gerona möglich mit ihrem noch
verbliebenen romanischen Turm links.



Der Turm von Sant Pere de Galligants ...



... ist auf quadratischem Grundriss erbaut
und in seinen zwei oberen Etagen achteckig.



Ungewöhnlicher Weise sitzt er auf dem ...




... nördlichen Querhaus und weist ...




... mit seinen Lisenen und Bogenfriesen
lombardische Schmuckformen auf.



Die nördlichen Kirchenschiffe nehmen sich dagegen ...




... schlichter aus, das Seitenschiff hat gar keine Fenster.



In der Turmbasis befindet sich auch diese Apsis,
die interessanter Weise Richtung Norden statt Osten zeigt.



Im Zuge der Erweiterung der Stadtmauer wurde ...



... der Turm 1362 zu Verteidigungszwecken umgebaut,
seither hat er die kleinen Erker mit Ausgucken.



Hier nun die Ostseite der ehemaligen Klosterkirche, ...



... die ziemlich tief liegt, da die Kirche in Hanglage erbaut ist.



Daher steht auch die Kathedrale um einiges höher
als das Kloster Sant Pere de Galligant.



An der Turmbasis befinden sich also ...



... zwei Apsiden, von denen diese hier
gleichzeitig die nördliche Seitenapsis der Kirche ist.



Hier ihr Rundbogenfenster, das seine
Dekoration am äußeren Bogen verloren hat.



Die Mittelapsis ist wesentlich größer ...



... und hat drei einfache und später erweitere
Rundbogenfenster.



Dahinter sind die beiden kleinen südlichen
Seitenapsiden zu sehen.



Als das Kloster 1835 geschlossen wurde,
lebten dort nur noch ein Abt und vier Mönche,
1857 wurde es in das Museum umgewandelt.



 

Sehenswert!








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