Mittwoch, 5. Januar 2022


Italien, Rom (Lazio):
Kirche Santa Francesa Romana, 
9. bzw. 12. Jhdt. 


 

Was sich im Moment hinter dieser Mauer ...



... und hinter Plakaten und Abzäunungen  ...



... des römischen U-Bahnbaus der Linie C verbirgt, ...



... ist eine Kirche, die sich vom Kolosseum aus 
einfach und ganz ohne Eintritt erreichen lässt ...



... - im Gegensatz zum benachbarten Forum Romanum - ...




... an dessen Ostende sie steht
(s. kleiner Kirchturm Bildmitte ganz hinten:




Hier muss man Eintritt bezahlen.



Der markante romanische Kirchturm ...



... ist von allen Seiten sichtbar, weil die Kirche
auf einem kleinen Hügel namens "Velia" steht, ...




... der aber im Laufe der Zeit durch die rege
Bautätigkeit der Römer fast abgetragen wurde.



Hier der Blick vom Kapitol in Richtung Kolosseum.



Der markante romanische Campanile entstand im Jahr 1161 ...



... und hat an seinen vier Seiten drei Etagen mit je acht Biforien.



Die Kirche selbst war knapp nach 847 errichtet worden,
nachdem die Kirche Santa Maria Antiqua am anderen Ende
des Forum Romanum bei einem Erdbeben eingestürzt war.



Sie wurde "Sancta Maria Nova" genannt
und im 12. Jhdt. wurden ein Querhaus,
eine neue Apsis ...



... sowie der Kirchturm angebaut, ...



... der neben seinen Biforien auch ...



... bunte Tonscheiben aus dem arabischen Raum
als weitere Schmuckelemente trägt.



Von 1608 bis 1615 gestaltete Carlo Lombardi
die Basilika um ...


 
 
... in einen einschiffigen Kirchenraum 
mit je vier Längskapellen anstelle
der bisherigen Seitenschiffe.




Die Eingangsfront erhielt eine Vorhalle
und eine barocke Fassade.



Dicht neben dem Kirchturm,
der an der Nordostseite der Kirche steht, ...



... sind heute weitere Gebäude angebaut ...



... wie die Klostergebäude der Olivetanerinnen ...



... oder die archäologische Oberaufsicht von Rom,  ...


 

... was der Ansicht der Kirche ziemlich abträglich ist.



Dafür kompensiert ihre Lage auf einem Hügel ...
 

 
... am Rande des Forum Romanum dieses Manko.



Hier ihr barockes Portal aus dem 17. Jhdt. ...



... sowie ihr Kirchenschiff, wie es heute aussieht.



Auffallend ist ihre bunte Kassettendecke, ...



... in die auch Reliefs von Heiligenfiguren
eingelassen sind.



In der Apsis ist das Mosaik von 1161 erhalten,
unter dem die Marienikone
"Madonna del Conforto" steht.



Ihr Original ist wahrscheinlich bereits
in der 2. Hälfte des 6. Jhdts. entstanden
und heute in der Sakristei aufgestellt.



Es wurde später zweimal übermalt,
die zweite Version aus um 1200 hängt über dem Altar.



Im Bogenscheitel des mittelalterlichen Apsismosaiks
steht das Christusmonogramm
in hellen Buchstaben auf blauem Grund.



Darunter thront vor goldenem Hintergrund
 die Gottesmutter mit Kind zwischen den Aposteln
Johannes und Jakobus sowie Petrus und Andreas.



Die Confessio wurde von
Gian Lorenzo Bernini entworfen.



Seine Statue der Hl. Franziska, der diese Kirche geweiht ist,
 verschwand während der napoleonischen Besetzung und wurde
1866 als Kopie von Giosuè Mieli neugeschaffen.



Denn in dieser Kirche gründete die Römerin
Francesca de’ Ponziani den Orden
der karitativ tätigen Oblaten-Schwestern ...



... und wurde nach ihrem Tod in der Kirche
beigesetzt und 1608 heilig gesprochen, ...



 
... was der Anlass dafür war, die Marienkirche
zusätzlich der Hl. Franziska von Rom zu weihen.




Seitdem ist der geläufige Name der Kirche
"Santa Francesca Romana" und die Heilige ...



... gilt als weitere Schutzpatronin der Stadt Rom
neben dem Hl. Stephanus und dem Hl. Laurentius.








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