Sonntag, 17. Mai 2020


Italien, Pisa (Pisa, Toscana):
"Schiefer" Turm von Pisa, ab 1173 erbaut



Das wohl berühmteste schiefe Gebäude der Welt ...

 

... sieht außerhalb der alten Stadtmauer
von Pisa noch erstaunlich gerade aus.



Der Turm war als freistehender Glockenturm
- Campanile - für den Dom geplant.



12 Jahre nach der Grundsteinlegung am 9. August 1173,
im Jahr 1185, als der Bau bei der dritten Etage angelangt war, ...



... begann sich der Turmstumpf Richtung Südosten zu neigen;
daraufhin ruhte der Bau rund 100 Jahre.




Die nächsten vier Stockwerke wurden dann
mit einem geringeren Neigungswinkel
als dem bereits bestehenden gebaut,
um die Schieflage auszugleichen.



Danach musste der Bau nochmals unterbrochen werden,
bis 1372 auch die Glockenstube vollendet war.



Neuesten Ausgrabungen zufolge steht der Turm
am Rande einer ehemaligen Insel
direkt neben einem antiken,
zur Bauzeit bereits versandeten Hafenbecken.



Erst seit 2001 ist er wieder für Besucher zugänglich,
nachdem er um 1 Grad angehoben und gesichert wurde.



Der Turm hätte ursprünglich 100 m hoch werden sollen,
so wurden wegen der Neigung nur 55 m realisiert, ...



... die von den Besuchern heute regelrecht "gestürmt" werden,
- man muss dafür aber Eintrittskarten erwerben
und dann länger anstehen.



Erstaunlich ist, dass bereits das unterste Geschoss ...




... mit Blendsäulen und -arkaden und Rhomben
dazwischen verziert ist.



 Auch dieses Kapitell ist phantasievoll gestaltet.



Über dem Eingangsportal sind diese Figuren
im Bogenfeld zu sehen, ...



... doch auch direkt in den Steinmauern
befinden sich Reliefs von Tieren ...



... oder Reliefs zwischen den Blendsäulen ...



... wie diese beiden Reihen ...



... mit einer Kuh, einem Drachen und einem Bären ...



... bzw. mit zwei alten Segelschiffen im Hafen.



Der 55 m hohe und 12 m durchmessende Campanile
besteht aus14.200 Tonnen weißen Carrara-Marmors
und ist heute das Highlight der "Piazza dei Miracoli",
des "Platzes der Wunder" mit dem Dom und dem Baptisterium.




Der Turm besteht heute aus einem Basisgeschoss,
dann sechs Etagen mit Säulengalerien
und oben einem Geschoss mit 7 Glocken.



Jedes Stockwerk hat eine Tür hinaus auf ...



... die Säulengalerie, die jeweils aus 30 Säulen besteht.



Die beiden obersten Geschosse dienen als
Besucherplattformen.



Der Turm ruht auf einem spiralförmigen Fundament
aus 700 m³ Bruchstein und Mörtel ...



... und hat ein zweites Rundbogenportal,
das allerdings nicht so schön verziert ist
wie der Haupteingang.



Hier das heutige Innenleben des Turms, der dem
Klerus früher bei Gefahr auch als Rückzugsort diente.



Man erklimmt ihn über Wendeltreppen, ...



... bis man das Glockengeschoss erreicht hat.




Einige Zeit durften die Glocken
wegen der Statikprobleme nicht geläutet werden.




Heute werden ihre Klöppel nur noch elektronisch
von innen angesteuert, ...



... sie selbst bewegen sich nicht mehr, um den Turm nicht weiter zu gefährden.
 


Hier der Aufgang zur obersten Plattform, ...



... von der man eine herrliche Aussicht auf Pisa hat.



Ehe der Turm 2001 endgültig gesichert war,
hatte man seine Nordwestseite mit Bleiplatten beschwert,
was seiner Ästhethik allerdings einigen Abbruch tat.



Heute steht er wieder "frei" neben dem Dom und ...



... wird von den Touristen täglich 1000e Male fotografiert.



Der Dom daneben wurde bereits ab 1063 errichtet, ...



... auch er sank auf dem lehmigen Untergrund
an seiner Ostseite leicht ein.



Im Jahre 1987 wurde das Ensemble
aus Turm, Dom, Baptisterium und Friedhof
von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.





Unbedingt ansehen!










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