Sonntag, 10. Mai 2020


Italien, Cascina (Pisa, Toscana):
Pfarrkirche dei Santi Ippolito e Cassiano 
im Ortsteil San Cassiano, 
Mitte 9. Jhdt., Ende 12. Jhdt. neu gestaltet



 Diese relativ große Kirche,
die ursprünglich den Heiligen Cassiano
und Johannes dem Täufer geweiht war, ...

 

 ... steht im relativ kleinen Ortsteil San Cassiano,
der nordöstlich von Cascina liegt.



Die dreischiffige Basilika hat drei Westportale, ...



... ihre Fassade ist mit Kreisen und Rhomben verziert.



Auffällig sind die Architrave der
drei Rundbogenportale.



Diese sind alle mit Reliefs gestaltet,
die an den Seitenportalen Tiere 
wie diese Greife zeigen ...



... oder hier eine ganze Jagdszene mit einem Bären, ...



... einem Löwen, zwei Widdern, einem Hirschen, 
einem Drachen, einem Hund ...



... und einem Stier sowie einem Menschen darunter.



Auf der Seite ist dieser Ziegenbock
in einem Busch abgebildet.



An beiden Kirchenecken ragen Löwen
aus dem Gebäude, die beide ...



... einen Menschenkopf zwischen ihren Tatzen haben.



Diese Skulpturen setzen sich links und rechts des mittleren Portals fort,
nur dass auf der linken Seite statt dem Löwen ein Stier zu sehen ist.



Der mittlere Architrav ist etwas weniger plastisch,
dafür umso komplexer gestaltet.



Hier sind die Heilung des Blinden von Jericho,
die Erweckung des Lazarus von den Toten ...



... sowie die Ankunft Jesu in Jerusalem dargestellt.



Darüber ragt ein Kopf eines 
bärtigen Mannes hervor, ...



... der erstaunlich echt wirkt.



Die Nordseite der Kirche ist sehr einheitlich gestaltet
mit Lisenen und Blendarkaden ...



... und wird nur durch schmale Fenster
und dieses Portal unterbrochen.



Auf der Ostseite taucht eine ziemlich hohe,
halbrunde Mittelapsis auf.



Sie ist der Ostabschluss des
nur wenig höheren Mittelschiffs.



Die beiden Seitenschiffen hingegen
schließen gerade ab, haben also keine Apsiden.



Die Apsis ist durch Lisenen vertikal gegliedert,
die unter dem Dach in Rundbögen münden.



Ihr Rundbogenfenster ist offen, sein Bogen
mit weißen Marmoreinlagen geschmückt.



Die Rundbogenfenster der beiden Seitenschiffe ...



.. sind weniger dekoriert und heute verschlossen.



Einige Meter nordöstlich der Kirche steht
ihr neuer Campanile, der 1956 errichtet wurde,
nachdem der alte im 2. Weltkrieg zerstört worden war.



Diese Gedenktafel am Turm erinnert daran.



An der Südseite befindet sich ein kleiner Park, ...



... zwischen dessen Olivenbäumen man
einen Blick auf die Südseite der Kirche werfen kann.



Diese ist genauso gestaltet wie die Nordseite,
nur ein Portal sucht man hier vergebens.



Die Konzeption und Einheitlichkeit dieser Kirche
wird einem gewissen Biduino, einem berühmten
Baumeister des 12. Jhdts. zugeschrieben, ...



... ebenso der Architrav des mittleren Portals,
wo er auf dem Sarg des Lazarus
eine Inschrift und seinen Namen hinterlassen hat.



Innen ist diese Kirche kaum an Feierlichkeit zu überbieten,
so haben wohl altrömische Basiliken ausgesehen.



 Auffallend sind die hohen Säulen
mit ihren großteils korinthischen Kapitellen,
doch auch Kapitelle mit Köpfen sind darunter.



 Diese Kirche bietet sicherlich Anlass genug,
ein Buch über sie zu schreiben.





Sehenswert!









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