Frankreich, Ur (Pyrénées-Orientales):
Pfarrkirche Saint-Martin, 11. Jhdt.
Die Pfarre von Ur in der Cerdagne,
der Hochebene in den östlichen Pyrenäen,
ist im 10. Jhdt. erstmals erwähnt worden.
Sie ist im 11. Jhdt. entstanden, wurde aber im 18. Jhdt.
an Turm und Kirchenschiff stark verändert.
Ihr Ostabschluss ist aber noch original ...
... im typisch lombardischen Stil erhalten.
Drei Apsiden sind im Kleeblattstil ...
... um einen relativ kurzen
rechteckigen Chor angeordnet, ...
... wobei die mittlere Apsis
die beiden Seitenapsiden überragt.
In ihr sind nur noch zwei
der typischen drei Rundbogenfenster "sehend",
das nördliche ist heute vermauert.
Als typisch lombardisch werden die Lisenen ...
... und Rundbogenfriese unter der Dachtraufe bezeichnet, ...
... die aber interessanter Weise hier auch
durch Löcher im Mauerwerk akzentuiert werden.
Während die Mittelapsis nur jeweils
zwei Rundbögen in den Friesen aufweist, ...
... sind es bei den Seitenapsiden jeweils drei.
Der Kirchturm wurde im 18. Jhdt.
neu gestaltet und weist eine große Sonnenuhr auf.
Das Kirchenschiff ist ebenfalls aus Bruchstein errichtet
und im 18. Jhdt. überarbeitet worden.
Ziemlich alt hingegen ist noch die Holztüre
mit ihren geschmiedeten Verzierungen.
Innen ist von den drei romanischen Apsiden
leider nichts mehr zu sehen, die Mittelapsis ist komplett
von einem großen barocken Altar verdeckt.
Besondere Aufmerksamkeit verdient der Taufstein,
der aus einem einzigen Granitblock gemeiselt ist
und archaische Formen und Figuren zeigt,
die durchaus keltischen Ursprungs sein könnten.
Die Westseite schließt sehr einfach ab ...
... wobei die unterste Lage an Steinen
noch romanischen Zeiten entstammen könnte.
Auch diese Kirche gehört
zu den "Monuments Historiques" von Frankreich.
Sehenswert!
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