Montag, 5. Februar 2018


Italien, Sestu (Sardinien, Provinz Cagliari):
Kirche San Gemiliano, 2. Hälfte 13. Jhdt.



Mitten auf dem Land 
ungefähr 5 km nördlich der Ortschaft Sestu ...



... ist diese Kirchenanlage 
inmitten eines schönen Parks zu finden, ...



... der fast an eine Wallfahrtsanlage
samt Verpflegungsmöglichkeiten erinnert.



Der Hl. Gemiliano oder Emiliano
- oder Santu Millanu, wie ihn die Sarden nennen - ...

 

... war wahrscheinlich ein Bischof von Cagliari, ...



... der im 1. Jhdt. n. Chr. gelebt hat
und durch Steinigung zum Märtyrer wurde.




Die in der 2. Hälfte des 13. Jhdts.
aus vulkanischem Sandstein erbaute Kirche
gehörte ursprünglich zum heute verschwundenen Ort Sussua.



Sie hat einen rechteckigen Grundriss
mit zwei nebeneinander erbauten Kirchenschiffen, ...




die jeweils einen separaten Eingang
und eine eigene Apsis haben.



Hier ein weiteres Seitenportal
zum südlichen Kirchenschiff.



Davor ein schönes Mosaik,
das wohl einen Engel darstellen soll.



An der Südseite ist auch dieses Lanzettfenster zu sehen.



Von der Bautechnik her
ist San Gemiliano in die französische Romanik einzureihen,
die durch die Viktoriner von Marseille
auf Sardinien eingeführt wurde.



Ungewöhnlich an dieser Kirche ist, 
dass das nördliche Kirchenschiff größer ist als das südliche,
sonst war es bei den Viktorinern stets umgekehrt.



Dementsprechend wurden auch die beiden Ostapsiden
in unterschiedlicher Größe ausgeführt.



Im 17. Jhdt. wurden der Kirche ...




... eine dreischiffige Vorhalle vor- ...



... sowie an der Nordseite
eine Sakristei und eine Eremitage angebaut.



Die Vorhalle im Westen (auch Narthex genannt) ...



... ist ungewöhnlich groß und lang ...



... und war festlich in den bischöflichen Farben ...



... Weiß und Gelb geschmückt.



Offensichtlich wird sie öfter für Veranstaltungen genutzt.



An ihrem Ostende sind nun die beiden Portale
zu den beiden Kirchenschiffen zu sehen, 
die beide mit aufwändig geschnitzten Holztüren versehen sind.



Die linke davon stellt wohl den Hl. Gemiliano
mit einem Kind dar.



Innen steht der Hauptaltar im nördlichen Kirchenschiff.



Die beiden Schiffe sind durch Arkaden,
die auf Pfeilern ruhen, getrennt und tonnengewölbt.



 Diese Kirche wird wohl auch gern
als Hochzeitskirche verwendet.



Von der Vorhalle aus ...



... hat man einen schönen Blick auf den Park ...



... und seine zahlreichen Sitzgelegenheiten
und schönen Einlegearbeiten im gepflasterten Boden.





Sehenswert, 

aber nicht leicht zu finden!










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