Italien, Ottana (Sardinien, Provinz Nuoro):
Ehemalige Kathedrale San Nicola,
1. Hälfte 12. Jhdt.
Majestätisch auf einem Hügel mitten in Ottana ...
... steht diese ehemalige Kathedrale,
die seit 1503 die Pfarrkirche des Ortes ist.
Sie ist die einzige einschiffige Kathedrale Sardiniens
und wurde aus dunklem Trachyt im pisanisch-romanischen Stil
auf den Resten einer byzantinischen Vorgängerkirche errichtet.
Ihr Grundriss hat die Form eines Antonius- oder Taukreuzes
und ist dem von Santa Sarbana in Silanus
oder San Giovanni di Sinis
ähnlich.
Die vom Dom von Pisa
und von Santa Maria del Regno
beeinflusste Fassade
mit den Stufenrhomben unter den Blendbögen ...
... hat
mittig ein Zwillingsfenster.
Vermutlich wegen eines Einsturzes des Baus
noch vor dem
Jahre 1160 ...
... blieben vom Altbau nur die Fassade
und der vordere Teil der
Südwand
bis zum ehemaligen Glockenturm erhalten.
Dieser ist heute nur noch ein Stumpf
und auch ein Anbau davor wurde offensichtlich entfernt
wie diese Anschlusssteine zeigen.
Dafür ist diese Rundbogenfenster
wunderschön in zwei Farben gestaltet.
Die Seitenwände mit den eleganten
Blendarkaden
wurden später in der nahen Chiesa San Pietro di Zuri
nachgeahmt.
Die Ostseite ist leider nicht zugänglich
und daher nur mit Mühe von der Straße aus zu fotografieren.
Hier die große halbrunde Ostapsis,
die wohl später aufgestockt wurde.
Völlig verwachsen steht neben der Kirche
ein kleiner Glockenturm (s. Foto ganz links),
von dem nicht sicher ist, ob dieser auch (noch) aktiv ist.
Innen besticht San Nicola durch seine Schlichtheit,
aber auch Feierlichkeit.
Während im niedrigen Querhaus
Tonnengewölbe die Decke bilden, ...
... hat die Balkendecke im Längsschiff
geschnitzte Holzkonsolen.
Im linken Querhaus hängt
das kostbare Polyptychon Marianus IV.
Die Mitteltafel zeigt Franz von Assisi und Nikolaus von Myra,
flankierend geben je zwei Tafeln in acht Bildern
wichtige Ereignisse aus deren Leben wieder.
Sehenswert!
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