Donnerstag, 13. August 2015


Frankreich, Brancion (Saône-et-Loire):
Kirche Saint-Pierre, 12. Jhdt.



Diese wunderbare Kirche ist Teil einer alten Bergsiedlung,
die heute ein autofreies Museumsdorf ist.

Hier eine Luftaufnahme von Brancion:
Die Kirche befindet sich am Westrand des Ortes (links Mitte)
und blickt so erhaben über die ganze Ebene.



Über allem erhebt sich aber die Burg von Brancion.



Saint-Pierre, das seit 1892 "Monument Historique" ist,
erreicht man nach einem ca. 10-minütigen Fußmarsch
durch den hübschen Ort.

Es ist eine "klassische" dreischiffige romanische Basilika
mit Querhaus, Chorturm und drei Apsiden im Osten.



Die gesamte Kirche ist aus Steinquadern erbaut
und mit Schieferplatten eingedeckt.



Über ihrem Chor "thront" ein einfacher Glockenturm.



 Dieser Ostabschluss könnte einem Lehrbuch
für romanische Architektur entstammen:

Eine größere Mittelapsis, 
die noch ihre drei ursprünglichen Fenster aufweist, ...



... wird von zwei kleineren Apsiden flankiert.



Hier der Blick auf Saint-Pierre vom Nordwesten aus:



Die Westfassade ist schlicht und nur wenig gegliedert,
aber dennoch eindrucksvoll.



Ebenso stellt sich das Kircheninnere dar:
Einfach, aber wirkungsvoll.



Typisch für frühe burgundische Kirchen ist das
so genannte "nef obscur" (dunkles Kirchenschiff):




Das Mittelschiff ist mit einer Längstonne gewölbt
und weist (noch) keinen Obergaden mit kleinen Fenstern auf.




Dafür sind die Seitenschiffe relativ hoch
und mit dem Mittelschiff unter einem einzigen Dach zusammengefasst.



Der Kirchenboden ist mit großen, unregelmäßigen Steinplatten ausgelegt,
die mittlerweile durch die lange Benutzung
einen marmorähnlichen Glanz angenommen haben.



Hier die Mittelapsis mit ihren noch erhaltenen Fresken.



In der Halbkkuppel befindet sich Christus in der Mandorla, ...



... darunter sind wohl ...



... die Apostel dargestellt.



Auf der rechten Seite ist die Auferstehung der Toten abgebildet.



Auch in den Seitenapsiden befinden sich
noch gut, aber nur mehr teilweise erhaltene Fresken.



Hier auf der rechten Seite ...



 ... eine Darstellung von Pilgern, ...



... die auch als Kunstdruck angeboten wird.



Die liegende Grabfigur hier unter dem Fresko 
(hier nur schwach erkennbar)
aus der Zeit um 1250 könnte der Kreuzfahrer Josserand III. sein.,
kam aber erst in neuerer Zeit aus einem Schlosspark an diese Stelle.



Rechts oben der Empfang der Auserwählten.
darunter die Grablegung einer jungen Frau.



Auch hier noch zwei weitere Beispiele 
von Fresken aus dieser Kirche, ...



... die auch als Bilder angefertigt wurden.



Vom Kirchenvorplatz aus reicht ...



... der Blick über das ganze Tal.



Zum Abschluss noch einmal 
eine Aufnahme dieser bermerkenswert stilreinen
frühromanischen burgundischen Kirche.




Absolut sehenswert!

Und nicht vergessen (so wie ich):

Nur unweit unterhalb
liegt die ähnliche und mindestens genauso schöne Kirche von 
Chapelle sous Brancion!!







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