Donnerstag, 23. November 2023


Spanien, San Andres de Arroyo (Palencia):
Klosterkirche und Kreuzgang, 12. und 13. Jhdt.



Ca. 70 km nordwestlich von Burgos und 
20 km südwestlich von Aguilar de Campoo ...


 
... stiftete 1181 die Gräfin Mencía de Lara am Ort eines
wundersam aufgefundenen Bildes des Apostels Andreas ...



... das Benediktinerinnenkloster „Andreas am Bach“,
das 1836 zwar aufgelöst wurde, aber vollständig erhalten ist.

Es wurde bereits 1856 von Zisterzienserinnen 
wieder besiedelt und heute leben 15 Schwestern darin.



Man erreicht es über eine kleine Seitenstraße,
die direkt vor das Klostergelände führt,
das komplett von Mauern umgeben ist.



Das große Zugangstor befindet sich
auf der Westseite und ist barock gestaltet.



Gleich links davon ist dieser Glockengiebel der
"Capilla de los Forasteros" ("Fremdenkapelle") zu sehen, ...



... der leider etwas renovierungsbedürftig wirkt.

In diese Kapelle wurden früher die Verurteilten gesperrt,
ehe sie den Tod am Galgen erleiden mussten.



Daran schließen Wirtschaftsgebäude an, ...



... die teilweise noch im Fachwerkstil erhalten sind.



Gegenüber des Tors befindet sich die Klosterkirche,
die 1222 fertiggestellt wurde.



Ihr hohes Kirchenschiff hat auf der Westseite ...



... ein großes, mehrstufiges romanisches Fenster ...



... mit vier Blendsäulen mit schlichten Kapitellen.



Auf der Nordseite wurde ein "Portico" angebaut,
der jenen des Klosters de las Huelgas in Burgos ...



... zum Vorbild hat, aber hier komplett geschlossen ist.



Seine Fenster sind mit großen Alabasterscheiben ausgestattet, ...



... ganz vorne bildet dieses herrliche spätromanische
Portal den Hauptzugang zur Kirche.



Seine beiden äußeren Bögen sind mit Zickzack-
bzw. Stabmustern versehen.



Kirche wie Kreuzgang stehen nur zu
bestimmten Zeiten zur Besichtigung offen.



Der Grundriss der Kirche ist kreuzförmig und ...



... hat im Osten einen längeren Chor mit den 
Chorbänken für die Klosterschwestern.



Die ziemlich große Apsis hat fünf
bereits frühgotisch längliche Fenster und
ist durch Blendarkaden mit Kapitellen gegliedert.




Die Rückseite des Kirchenschiffs hat drei Arkaden, ...



... hinter denen sich eine Kapelle für die Schwestern
mit wertvollem, hohem Chorgestühl befindet.



Auch eine ehemalige Nekropole ist unweit
des Kirchenschiffs zu sehen, ...



... in der alte Steinsärge ausgestellt sind, ...




... die sich außen vor der Kirchenmauer fortsetzt, die
die Ostseite der Kirche leider unzugänglich macht.



Dafür ist der Gebäudetrakt südwestlich der Kirche ...



... zugänglich mit einem Info- und Verkaufsladen hier ...



... und einem barocken Gebäudeteil, von dem aus
man zum romanischen Kreuzgang gelangt.



Hinter diesem Trakt ist der Kreuzgang versteckt,
hier sind noch alte Mauerreste und ein altes
Rundbogenportal rechts unten im Eck zu sehen.



Der Zugang zum ca. 50 cm tiefer liegenden Kreuzgang ...



... erfolgt über dieses bereits frühgotische Portal, ...



... über dem diese eigenartige Skulptur prangt.



Das Portal ist mit vier Blendsäulen und
Pflanzenmustern an seinem inneren Bogen verziert.



Der Kreuzgang überrascht durch seine Helligkeit ...



... und seine Größe, wobei jeder der drei Flügel aus ...



... 15 Arkaden besteht, die von Doppelsäulen getragen werden.



Er schließt an die Südseite der Klosterkirche an.



Nur der Osttrakt (s. Hintergrund) ist nicht ...



... mehr romanisch, sondern dient als Wohntrakt.



Hier ist der barocke Ostteil im Hintergrund rechts
gut zu erkennen.



In der Mitte des Kreuzgangs befindet sich ein kleiner Garten, ...



... der von den Nonnen liebevoll gepflegt wird.



Während die Doppelsäulen einfach gestaltet sind ...



... und nur Kapitelle mit Pflanzenmustern haben, ...



... fallen die Ecksäulen durch ihre Dicke und ...



... außergewöhnlich aufwändige Gestaltung auf.



Unter diesen ragt diese Säule hier heraus
mit ihrem Zickzackmuster und ihren Blumen ...



... und ihrem Kapitell mit filigran gestalteten Blüten.



Die Blütenranken sind dabei erhaben und heben sich vom Kapitell ab.



An der Säulenbasis sind muschelähnliche Gebilde zu erkennen.



Während sich an einer Kreuzgangsseite ein
zugemauertes Rundbogenportal befindet, ...



... ist im Ostflügel noch der alte Kapitelsaal erhalten, ...



... dessen Zugang durch fünf Arkaden auf
mehrfachen Säulenwülsten mit Kapitellen ruhen.



Im Saal sind heute zwei alte Steinsärge aufgestellt, ...



... wovon in einem die sterblichen Überreste ...



... der Stifterin und ersten Äbtissin ruhen, ...



... einer Tocher von König Alfons VII.



Das Kloster besaß früher außerdem einen "Beatus" ...



... - also ein Exemplar der Beatus von Liébana 
zugeschriebenen Apokalypse - , 
der sich heute in Paris und New York befindet.



 

Sehenswert,

aber Öffnungszeiten beachten!





 



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