Montag, 6. Februar 2023


Belgien, Nivelles (Wallonisch-Brabant):
Ehemalige Kollegiatskirche St. Gertrud 
und Kreuzgang, 11. - 13. Jhdt.


 

Etwas mehr als 30 km südlich von Brüssel kann man ...



... in Nivelles eine schöne, wenn nicht gar die schönste ...



... romanische Kirche von ganz Belgien bewundern.



Sie steht mitten am Hauptplatz in der Altstadt ...



... und entstand in den ersten Jahren nach 1000 als
Ersatz eines noch St. Peter geweihten Vorgängerbaus.




Die Weihe fand 1046 statt, aber wahrscheinlich
war der Bau damals noch nicht vollendet.



Hier das prächtige, breite Westwerk mit ...



... einem Mittel- und zwei Seitentürmen sowie ...




... einer ziemlich großen Westapsis mit Zwerggalerie.



Gleich rechts daneben befindet sich das Portal, ...



... also der Zugang zur Kirche, dem ich
nicht widerstehen kann.



Diese Nische zeugt von einer früheren
Bewachung der ehemalige Stiftskirche ...



... und auf der Säule daneben gibt es bereits
einen stark ramponierten Löwen als Säulenträger zu sehen.



Hier in der Vorhalle befindet sich weiters
dieses Relief des imposanten Westwerks ...



... sowie ein weiterer, nicht mehr erkennbarer Löwe
-  s. links, nur noch sein Hinterteil ist zu sehen,
der Vorderteil ragt rechts wieder aus der Mauer heraus.



Dieser ehemalige Säulenträger ist noch am besten erhalten ...



... und hat nach dem Wiederaufbau der Kirche
seinen Platz hier am Eingang gefunden.



St. Gertrud ist im 2. Weltkrieg stark zerstört worden
und wurde dann nicht mehr original wieder aufgebaut.



Hier ein schönes, mehrstufiges Rundbogenfenster
- noch in der Vorhalle - ...



... dann geht der Blick gleich ins Westwerk und in seine Apsis.
 


Der Bereich davor ist mit einer Kuppel gewölbt, ...



... die aus regelmäßigen geschichteten Steinkreisen besteht.



Links und rechts darunter gibt es je zwei Emporen mit zwei hohen Biforien, ...



... die jeweils mit drei Säulen ausgestattet sind.



Dann geht der Blick weiter in den nördlichen
Teil des breiten Westwerks sowie ...



... in dessen südlichen Ausläufer, die beide
zwei Rundbogenfenster haben.



Davor geht auf der Seite eine kleine Kapelle ab, ...



... neben der ein schönes Holzmodell der Kirche zu sehen ist.



Hier das imposante sechsstöckige Westwerk
mit seinen drei Türmen, ...



... das während des Barock umgebaut und
 wie hier zu sehen umgestaltet gewesen war.



Hier die Südseite von St. Gertrud, an der sich ebenso
wie auf der Nordseite gleich hinter dem Westwerk
seitlich Anbauten befinden.



Die weißen Zubauten auf der Ostseite wurden
im Zuge der Reromanisierung ebenfalls wieder entfernt.



Hier noch ein Modell des Unterbaus der Kirche ...



... sowie hier der Blick ins nördliche Seitenschiff, ...
 


... in dem sich vorne die Orgel befindet.




Der Wandaufbau des Mittelschiffs ist nur zweizonig ...



... und besteht aus hohen Arkaden und
Rundbogenfenstern im Obergaden.



Hier nun das Mittelschiff mit Blick ...
 


... zur Vierung und in den großen Ostchor,
der ebenfalls erhöht und nicht zugänglich ist.



Hier das südliche Ostquerhaus mit seinen drei Fenstern ...



... sowie der östliche Chor, in dem sich auf beiden Seiten ...


 
... rundbogige und steinsichtige Blendarkaden befinden.



Im Chor ist auch dieser Hochaltar aufgestellt.



Die Blendarkaden weisen v.a. unten ...



... graue, zarte Säulen mit Kapitellen auf, darüber
scheinen die Säulen bereits abhanden gekommen zu sein.



Hier der Blick von der Ostseite zurück zur Westapsis.



In einer Seitenkapelle sind die Reliquien der
Hl. Gertrud ausgestellt, ...



... die von 626 - 659 die erste Äbtissin
dieses Damenstiftes war.



Ihre sterblichen Überreste befinden sich
in diesem modernen Sarkophag.



Hier der Blick durch das gesamte Ostquerhaus ...




... sowie auf die Treppe, die hinauf zum Ostchor führt.




Darunter befindet sich eine dreischiffige Krypta, ...



... die von Säulen mit Würfelkapitellen getragen wird.



An den Wänden befinden sich Statuen von Heiligen, ...



... im vorderen Bereich ist ein Kruzifix aufgestellt.



Die Krypta ist kreuzgewölbt und ...



... hat ähnlich graue Säulen wie die Blendarkaden
der beiden Querhäuser oben im Kirchenschiff.



Hier ein Plan der Kirche, bei dem die Krypta 
in Hellgrün eingezeichnet ist.



An sie schließt westlich ein weiterer Teil an, ...




... bei dem man bei Ausgrabungen Reste von ...



... Vorgängerbauten und ihre Grundmauern, die bis
auf das 7. Jhdt. zurückgehen, gefunden hat.
 
 


Diese Darstellung zeigt die Entwicklung von St. Gertrud
vom 7. Jhdt. bis ins 12. Jhdt.



Hier nun wieder das südliche Seitenschiff der Kirche ...



... sowie der Blick ins hohe Mittelschiff, ...



... das mit Holz gedeckt ist, während ...



... beide Seitenschiffe mit kreuzgewölbt sind.



Hier nochmals die Westapsis sowie ein ...



... altes Chorgestühl, das in der Kirche aufgestellt ist.



Noch ein letzter Blick ins Westquerhaus, ...



... das ebenfalls bereits eingewölbt ist und ...



... zum Abschluss noch ein Blick
 in die Kapelle des Hl. Sakraments.



Wieder draußen wird das Westwerk inspiziert ...



... mit seiner außergewöhnlich großen Apsis.
 
 


Ihre Zwerggalerie weist Triforien auf,
was zuätzlich ungewöhnlich ist.



Eine Reihe mit Triforien wiederholt sich in der obersten ...
 


... Etage des mächtigen Westwerkriegels.



Darüber ist ein achteckiger Mittelturm zu erkennen,
der auf einem fensterlosen Sockel ruht
und im zweiten Geschoß Biforien aufweist.



Dieser Glockenturm ist allerdings eine Ergänzung 
der Renovierungen des 20. Jhdts.
 
 


Flankiert wird er von zwei kleineren Türmchen, 
die die beiden Treppenhäuser bekrönen.



Das rechte Türmchen hat an seiner Seite eine ...
 
 

... vergoldete Figur - einen bärtigen Mann mit Faltenrock.


 
Dieser läutet zu bestimmten Zeiten eine Glocke.
 
 


Die Etagen zwischen Rundapsis und Mittelturm ...


 
 ... sind geprägt von Biforien, die mit Bögen überfangen sind. 

 

Neben der Apsis gibt es zwei Portale, von denen ...

 
 
... aber das linke mit einem Gitter versperrt ist.



Auf der Nordseite der Kirche schließen Gebäude an, ...



... zu denen auch die Kapelle des Hl. Sakraments zählt, ...



... die heute in diesem schlichten, romanischen ...



... Vorgängerbau mit vermauertem 
Rundbogenportal untergebracht ist.



Davor der nördliche Treppenturm ...



... mit einigen Blendarkaden im Untergeschoß.
.


Er befindet sich genau in der seitlichen Mitte ...



... des wuchtigen und einzigartigen Westwerks.



Beide Treppentürmchen haben ein Kegeldach mit einer Kugel darauf ...



... und werden auf beiden Seiten von Biforien des Westwerks flankiert.
 
 


Hier die Rückseite des oberen Teils des Westwerks, ...



... die ebenfalls Bi- und Triforien aufweist.



Die Nordseite von St. Gertrud ist durch den Kreuzgang verdeckt, ...



... erst die Ostseite ist wieder komplett sichtbar ...



... mit ihrem Querhaus, ihrem langen Chor und ...
 
 

... einer verhältnismäßig winzigen, halbrunden Apsis, ...



... die nur bis zur halben Höhe des großen Chors reicht.



Seitenapsiden gibt es heute nicht mehr, sondern 
zwei unterschiedliche Baukörper, die nicht ganz passen.



Hier das Ostende des Chors mit drei großen Fenstern ...



... und der kleinen Apsis sowie drei
weiteren Fenstern unten, die zur Krypta gehören.



Vor einer Seitenkapelle aus Ziegelstein steht
sogar ein Plakat mit der Ankündigung eines Festivals.



Hier nun das südöstliche Querschiff sowie der Ostchor.



Vom relativ kahlen Platz davor ist nun wieder
die ganze Kirche sichtbar.



Das Ostquerhaus ist genau so breit wie das Westquerhaus.
 
 

Das südlichen Ostquerhaus hat auch ...



... drei großen Rundbogenfenster sowie ...



... noch erhaltene Blendmono- und -biforien im Giebel.



Alle Blendfenster sind mit rötlicher Farbe unterlegt.



Über einer Nische mit einem Steinrelief
ist noch ein offenes Biforium zu sehen.
 


Am südlichen Langhaus sind das hohe Mittel- und
das davorgestellte niedrigere Seitenschiff erkennbar.



Beide haben vergrößerte Rundbogenfenster, ...



... im Seitenschiff befindet sich ein Rundbogenportal,
das mit Blendsäulen geschmückt ist.



Das südwestliche Querhaus nimmt sich
gegen das südöstliche eher schmucklos aus.



Es hat nur zwei schlichte Fenster und ...
 
 
 
... ist aus buntem Bruchstein errichtet.
 

 
Der markante Westrriegel steht dem
Westquerhaus direkt voran.
 
 


Hier nochmals der schlanke südliche Treppenturm ...
 


... mit seinem vergoldeten Klöckner sowie ...



... der mittlere Westturm mit seinen Biforien.



Die Westapsis, die aus dem Westwerk ragt, ist ...



... um einiges größer und schöner als die kleine Ostapsis.
 
 


Sie ist übrigens im 17. Jhdt. wegen einer neuen
barocken Fassade entfernt worden, aber im Zuge
der Renovierung von 1948 - 1984 wieder rückgebaut worden.



Der gesamte Bau geht auf ottonische Zeiten zurück, ...



... in denen zwei Querhäuser samt Apsiden üblich waren.



St. Gertrud wurde 1046 von Bischof ...
 
 
 
... Wazon aus Lüttich im Beisein ...



... von Kaiser Heinrich III. geweiht.


 
 Das Westwerk wurde im 12. Jhdt. überarbeitet.
 
 

 
Im 13. Jhdt. wurde schließlich auf der Nordseite ...




... der Kirche ein großer Kreuzgang angebaut. 
 

 
Er schließt an das nördliche Seitenschiff an und ...
 
 
 
 
... zieht sich entlang beider nördlicher Querhäuser ...
 
 


 ... über die Nordseite der Kirchenanlage.
 
 
 
 
 In einer Ecke seines Gartens sind ...



... große und kleine alte Glocken aufgestellt.
 
 

 
Sie sind wohl die Reste vom Bombenangriff vom 14. Mai 1940,
der den Großteil dieser sakralen Anlage zerstörte.
 
 
 
 
Von hier kann man auch gut erkennen, dass ...
 
 

... der Nordflügel des Kreuzgangs später aufgestockt wurde.


 
 
 Er weist Dreier- und Viererarkaden auf, ...

 

 
... die jeweils von einem Extrabogen überfangen sind.
 
 
 
Am Ostende ist eine größere Doppelarkade zu sehen.
 
 

 
 Die anderen Kreuzgangflügel haben z.T. sogar
durchgehende Arkaden auf einfachen oder Zwillingssäulen, ...
 
 

... doch es gibt auch Viererarkaden, 
die von einfachen Säulen getragen werden.



Hier eine Blendsäule mit Kapitell am Ende einer Arkade.



An den Ecken zwischen den Flügeln befinden sich
Säulenbündel und Pfeiler.




Während die Arkaden des Kreuzgangs aus Stein sind, ...



 ... sind ihre Decken schlicht mit Holz eingedeckt.
 
 

 
Speziell der aufgestockte Nordtrakt ist teilweise modern.
 

 
 Während die Arkaden der Ost- und Südflügel 
fast ohne Unterbrechung durchgehend sind, ...
 

 
 ... ist zwischen Süd- und Westflügel ...
 

 
... ein herausragendes Brunnenhaus eingerichtet.
 

 
Darüber ragt das Westwerk der Kirche auf.
 

 
 Hier ein besonders schöner Blickwinkel darauf ...



... sowie noch ein abschließender Blick auf dieser herrliche Kirche.





Unbedingt ansehen!










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