Dienstag, 17. August 2021


Österreich, Pulkau (Niederösterreich):
Pfarrkirche St. Michael, 12. Jhdt.
und Karner St. Bartholomäus, 13. Jhdt. 



Hier thronen sie weithin sichtbar auf einem Hügel:



Die romanische Pfarrkirche St. Michael von Pulkau
(darunter ist die gotische Filalkirche Hl. Blut zu sehen), ...



... die später zur Wehrkirche ausgebaut wurde, ...



... und ihr Karner, der unmittelbar davor steht.



Man erreicht die Kirche über den
ziemlich großen Pfarrhof ...



... und über einige Treppen, die auf den Hügel führen.



Als Erstes fällt die Westfassade auf, 
die im 14. Jhdt. aufgestockt wurde, ...



... als man an die bis dahin einschiffige Kirche
zwei Seitenschiffe anbaute.




Während dem Kirchenschiff außen
sein romanischer Ursprung nicht mehr anzusehen ist, ...



... zeigt der Turm noch eindeutige romanische Stilelemente
wie Mauerwerk aus Quadersteinen, Rundbogenfriese ...



... sowie z.T. vermauerte Biforien und ganz oben Triforien;
das letzte Stockwerk mit der Turmuhr wurde später aufgesetzt.



Hier die alten Rundbogenöffnungen aus der Nähe.



Bei einigen Triforien musste bereits eine Säule ersetzt werden.



Der ursprüngliche Chorturm steht heute ...



... an der Südostseite des Langhauses, ...



... an die der gotische Chor anschließt.



Hier wurde ein altes, romanisches Relief miteingemauert,
das wohl zwei Männer mit einer Waage zeigt.



Hier der gotische Chor mit seinen beiden
Kapellenanbauten links und rechts
vom Osten her gesehen.



Das Biforium im Turm darüber
wurde auf dieser Seite komplett zugemauert.



Hier ist auch der Karner zu sehen, der der Kirche
im Südosten vorangestellt wurde.



Urkundlich wurde 1135 die Pfarre als eine
der 13 babenbergischen Eigenpfarren genannt.



Die Kirche wurde 1158 dem
Benediktinerstift Schotten inkorporiert.



Der romanische Saalbau stammt aus dem 12. Jhdt., ...



... ein frühgotischer Ausbau erfolgte um 1300.



Das Kircheninnere wirkt aufgrund
der später eingezogenen Stützen samt Gewölbe
ein wenig klobig und unrund.



Vor dem Zugang zum Chor befindet sich
diese barocke Kanzel.



Sobald man den Turm vor dem Altarraum betritt,
kann man dessen massiven Sockel erkennen.


 
 
Der anschließende Chor ist rein gotisch ...



... und hat zwei Sakramentsnischen.



Hier der Blick von der Turmbasis
ins Langhaus Richtung Westen.



Auf die romanische Empore aus Stein
wurde während des Barock ...



... eine Holzempore mit einer Orgel aus dem Jahr 1792 aufgesetzt



In der frühgotischen Seitenkapelle sind
an der Seite noch Reste romanischer 
Säulen mit Kapitellen zu erkennen.



Auch im Kircheninneren sind noch 
einige romanische Elemente erhalten:

Dieses Mauerstück mit Bogen und 
einem schmalen Rundbogenfenster ...



... sowie dieses breitere Rundbogenfenster
mit Resten von romanischen Schlingmustern.



Auch dieses blasse gotische Fresko gibt es hier
noch zu bewundern.



Der Karner gleich nebenan ...



... ist ebenfalls sehenswert und gut erhalten.



Er ist dem Hl. Bartholomäus geweiht 
und hat seine halbrunde Ostapsis noch ...



... ebenso wie ein romanisches Portal, ...



... das mehrstufig und rundbogig ist ...



... mit einem Zahnfries darüber.



Auch die Kapitelle der vier Blendsäulen sind bemerkenswert.



Der Karner steht offensichtlich auf einem
älteren, romanischen Sockel,
auf den während der Gotik ein weiteres
achteckiges Geschoss aufgesetzt wurde.



Während das Fenster unten noch romanische Züge aufweist, ...



... sind oben am Karner bereits gotische Wasserspeier ...



... in Form von hundeähnlichen Ungeheuern zu sehen.



Über den acht spitzen Gauben thronen Figuren von Heiligen.



Auch die Ostapsis wurde entweder
gotisch verändert oder bereits gotisch ausgeführt.



Sie weist bereits ein hohes Fenster
mit Spitzbogen und Maßwerk auf.



Die Lisenen am unteren Teil des Karners
und an der Apsis sind hingegen gleich gestaltet, ...



... was darauf hinweist, dass sich wohl während der Bauzeit ...



... des Karners der Baustil im 13. Jhdt. gotisch verändert hat.



 Darauf weist auch die gotische Innengestaltung ...



... der Ostapsis hin mit ihrem gotischen Gewölbe.



 Der Karner ist innen steinsichtig und hat Bänke
entlang seiner Wände aufgestellt.



Hier noch einmal ein Blick auf das Ensemble,
das auf einer Anhöhe im Norden der Stadt liegt
und von einem weitläufigen Friedhof mit einer
mittelalterlichen Friedhofsmauer umgeben ist.





Sehenswert!










1 Kommentar:

  1. Es ist ja in Pulkau im 14.Jhdt. zu einer angeblichen "Hostienschändung" und einer darauffolgenden Judenverfolgung gekommen. Am Altar sollen noch Malereien(?) daran erinnern, die jetzt abgedeckt sind. Gibt's davon auch Bilder?
    mit freundlichen Grüßen
    Valerie

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