Freitag, 16. August 2019


Slowenien, Hrastovlje (Primorska):
Dreifaltigkeitskirche, 12. und 13. Jhdt.



In einem abgelegenen Talbecken ...



... im Südosten des Ortes Hrastovlje ...



... steht diese stark befestigte Kirche ...



... gut sichtbar auf einer Anhöhe.



Sie wurde um das Jahr 1200 erbaut ...




... und im 16. Jhdt. mit einer ...


 
... dicken Wehrmauer umgeben zum Schutz ...



... gegen einfallende Türken und Uskoken.



Diese umfasste neben meterhohen Mauern ...



... auch zwei Türme, die einander ...



... diagonal gegenüber standen.



Die Schießscharten in großer Höhe ...




... lassen auf Wehrgänge aus Holz schließen,
die sich einst im Inneren befunden haben.




Das derart befestigte Kirchenareal ...



... hat nur diesen einen Zugang, ...




... der durch ein Eisengitter gesichert ist.



Endlich innerhalb der Mauern ...



... gibt es einen ersten Blick ...



... auf die ziemlich stark renovierte ...



... Dreifaltigkeits-Kirche.



Die südliche Langhauswand hat nur ein ...



... nachträglich erweitertes eckiges Fenster.




Die Kirchenmauer bestätigt innen ...



... mit ihren zahlreichen Löchern,
dass hier Holzbalken eingelassen waren.




Der Turm war innen wohl nur ...




... durch Holzdecken in Stockwerke geteilt.




Die Ostapsis der Kirche
ist ebenso stark überarbeitet ...




... wie die Nordseite, doch sowohl das Kirchenschiff ...




... als auch der Turm weisen noch
ihre präzise behauenen
 romanischen Quadersteine auf.



Der Turm hat mittlerweile
auf der Westseite eine Uhr bekommen.



An dieser Mauerseite sind die zwei Etagen ...



... an Schießscharten gut zu erkennen.



Die Kirche ist 1475 - wohl nach einem Umbau -
erneut geweiht worden ...



... und vor allem bekannt
für ihre mittelalterlichen Bauernfresken, ...



... die erst 1949 entdeckt und freigelegt wurden.


 

Absolut ungewöhnlich daran ist, ...


 

... dass alle Wandflächen ...



 ... komplett bemalt sind ...




... und in allen möglichen Farben erstrahlen.



In der Mittelapsis sind, ...



... wie es damals ...



... in romanischen Zeiten üblich war, ...



... die zwölf Apostel dargestellt.




Jeder von diesen
... ist mit dem für ihn typischen Symbol abgebildet ...



... wie z.B. Petrus mit seinem Schlüssel.



Nur die beiden kleinen Fensterausbrüche
unterbrechen die Fresken.



Davor steht ein barocker Altar.




Über den Aposteln hält Gottvater
seinen gekreuzigten Sohn in den Armen.



Beide befinden sich in einer Mandorla
und eine Taube schwebt über Christi Haupt:



Hier ist die Hl. Dreifaltigkeit dargestellt,
der diese Kirche geweiht ist.



Im Zwickel über der Mittelapsis ...

 

... ist die Krönung Mariens als Muttergottes zu sehen.



Auch die Pfeiler neben der Mittelapsis ....



... sind beide mit Heiligenfiguren bemalt.




Von den beiden Seitenapsiden ...




... ist nur noch die nördliche ...



... vollständig erhalten.



Oben ist wahrscheinlich
die Jungfrau Maria abgebildet,
deren Kopf leider fehlt.



Darunter die Drei Heiligen Könige mit Geschenken,
wobei hier zwei Könige zuviel dargestellt sind.




 An der Nordwand daneben befindet sich ...




... ein großes Fresko mit Rittern und Pferden.

 


An der Decke des nördlichen Seitenschiffs ...



... beginnt der Zyklus der zwölf Monate ...



... und ihrer Tätigkeiten ...



... vom Säen und Bestellen des Feldes
bis zur Ernte.



Dieser zieht sich auch über die Decke
des südlichen Seitenschiffs. 




... bis hin zur südlichen Seitenapsis, ...



... deren Fresko leider durch den Einbau
dieser Tür zerstört wurde.




Auf der Südwand ist oben ...


 
... die Leidensgeschichte Jesu ...



... in mehreren Szenen abgebildet.




Hier die Krönung mit der Dornenkrone, ...



... hier die Geißelung ...



... und schließlich die Kreuzigung.



Nach seiner Grablegung ...




... steht Christus am dritten Tage wieder auf, ...




... um dann die bösen Geister zu bekämpfen.



Bekannt ist die Kirche v.a.
für ihr Totentanz-Fresko ...



... des istrischen Malers Johannes aus Kastav
aus dem Jahr 1490, ...



... das unter der Passio Christi dargestellt ist.



Keiner - auch nicht das kleine Kind
links im Bild -...



... entgeht dem Tod.



Auch nicht Königinnen oder Könige
oder Bischöfe (ganz rechts).




Unter dem Fresko ist eine Inschrift in Glagoliza,
 der ältesten slawischen Schrift, zu sehen.




 Die Fresken an der Decke ...



... des Mittelschiffs stellen schließlich ...



... die Schöfpungsgeschichte ...



... des Alten Testaments dar.




Nach der Erschaffung der Tiere ...



... schafft Gott Eva aus der Rippe Adams.



Diese "verführt" Adam mit einem Apfel ...



... woraufhin beide aus dem Paradies vertrieben werden.



Auf der anderen Seite ...



... sind die harten Mühen dargestellt,
die Menschen seither auf sich nehmen müssen ...



... bis hin zum Brudermord Kains an Abel (Bild rechts).



Auch die Zwickel über den Pfeilern sind dekoriert.



Diese zeigen auf beiden Seiten weltliche Herrscher ...



... sowie höfische Damen und örtliche Ehrenleute.



Das Okulum an der Westseite ist ebenfalls verziert.



Bleibt zum Schluss nur noch zu erwähnen, ...



... dass man in der Kirche eigentlich nie allein ist,
da sie ein beliebtes Touristenziel ist.



Der Eintritt, der hier im Eck hinten zu bezahlen ist,
hält sich in Grenzen, dafür ist alles schön beleuchtet
und wird auch auf Deutsch liebevoll erklärt.



Somit geht es wieder hinunter zum Parkplatz
und ab ans Meer Richtung Koper.





Ein absolutes Muss für jeden Romanik-Fan!




 





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