Dienstag, 12. November 2013



Italien, Dorf Tirol (Südtirol):
Schloss Tirol, ab 1077 erbaut.


 
  
Diese mächtige und bedeutende Burg,
die dem Land Tirol seinen Namen gab,
thront über dem gleichnamigen Dorf bzw. über der Stadt Meran.



Sie ist schon von Weitem sichtbar ...



... und liegt malerisch zwischen Apfelplantagen und Weingärten.



Geht man nicht den allgemeinen touristischen "Trampelpfad"
vom Dorf Tirol hinauf zur Burg, sondern über St. Peter, ...



... so gelangt man auf diesem durchaus reizvollen,
wahrscheinlich bereits aus dem Mittelalter stammenden,
steingepflasterten Weg dort hin.



Die Grafen Albert und Berthold von Tirol bauten ihre Burg
ab 1141 auf den Fundamenten der ersten Burg aus.


 

Dabei entstand nicht nur der mächtige Burgfried, ...



... sondern im Osten auch ein zweistöckiges "Mushaus", ...



... die Kapelle im Süden wurde aufgestockt
(s. mittleres Geschoß mit romanischen Fenstern, v.a. links) ...



... und ein neuer Saalbau im Südwesten angefügt
(s. romanische Bi- und Triforien).

1286 wurde alles nochmals bis zur heutigen Höhe aufgestockt.

Unterhalb dieser Anlage befinden sich übrigens noch
Ausgrabungen von zwei kleinen vorromanischen Kapellen,
die aber leider wegen Renovierungsarbeiten nicht zugänglich waren.


Die Aussicht auf die umliegende Gegend ist hervorragend:

Hier oben der Blick auf Dorf Tirol mit seiner Kirche, ...



... hier auf Meran und das Eisacktal Richtung Bozen ...



... und hier auf den Vinschgau in Richtung Westen.





Der Aufstieg über das Schlosshotel Thurnstein
und die kleine Ortschaft St. Peter ist hier gut zu sehen.



Hier der Zugang zur Burg,
für die man natürlich Eintritt bezahlen muss.



Dahinter tauchen bereits der Burgfried
und ehemalige Wirtschaftsgebäude auf.



Hier der Plan, der die Ausstellungsflächen in gelb zeigt.
Man beginnt rechts mit dem Tempel bzw. der Krypta.



Der Innenhof, der über eine Treppe an der rechten Seite erreichbar ist, ...





... ist sehr ansprechend gestaltet.


 



Hier ist auch der mächtige Saalbau von innen zu sehen.


 

Durch diese reizvolle Vorhalle betritt man nun die Ausstellung.



Hier das Triforien-Fenster der Vorhalle mit seinen zierlichen Säulen
und kunstvoll verzierten Kapitellen.



Der Saalbau daneben kann mit weiteren schönen Biforien aufwarten.



Im Untergeschoss werden die Baugeschichte der Burg
sowie die Entstehung der beiden romanischen Portale erörtert.







Hier werden die einzelnen Baustufen von 1077 bis ins 13. Jdht.



Um 1520 kämpfte man immer wieder mit Hangrutschen,
musste die nordöstlichen Teile abreißen und später befestigen.



Auch das Untergeschoss der Kapelle befindet sich hier:



Seine Entstehung wird auf vor 1100 datiert.



Ein alter Grabstein, vermutlich ebenfalls aus dieser Zeit.



Wenn man die Vorhalle einen Stock höher betritt, ...



... kommt man in den Genuss des ersten Portals,
des sogenannten Palasportals, das um 1138 entstanden ist.



Im Tympanon ist der Engel Gabriel mit dem Heroldsstab zu sehen,
die rechte Hand zur Ankündigung der Frohbotschaft an Maria erhoben.



An beiden Seiten befinden sich großteils
Darstellungen von Tieren wie Hirschen, Löwen und Vögeln.



Eine wahre Pracht an Bi- und Triforien ...





... mit reichen, wieder hergestellten Verzierungen 
an deren Säulen und Kapitellen ...







... ist im großen Saalbau zu finden.





Auch das berühmte Kapellenportal, 
das ebenfalls um 1138 entstand, ist hier endlich zu sehen
sowie im Hintergrund Altar der unteren Kapelle.



Im Tympanon des Portals ist die Kreuzesabnahme dargestellt,
doch auch an beiden Seiten des Portals findet man viele interessante Figuren:



David befreit einen Widder aus den Pranken eines Löwen.



Links ein pfeilschießender Centaur mit Spitzhelm, 
rechts besiegt der himmlische Adler den Drachen.



Hier ein apokalyptischer Drachen, der sowohl vorne als auch hinten
je einen Menschen (Christen) verspeist.



Ein zähnefletschender Löwe, der nach Beute lechzt.



Fast noch schöner ist die zweistöckige romanische Kapelle, 
die hinter dem Portal liegt.

Die untere Kapelle wurde um 1138 erweitert
und war stets dem Volk zugänglich.

Sie ist dem Hl. Pankratius geweiht und
bis heute finden hier Messen und Kirtage statt.



Die Kreuzigungsgruppe stammt aus um 1330.



Am Triumphbogen gibt es nicht nur Reliefs, ...



... sondern auch zahlreiche Fresken, die Heilige darstellen.





Hier einige Reliefs im Detail: Das Lamm Christi,
der Adler des Evangelisten Johannes sowie der Löwe des Markus.



Der Flügelaltar ist der älteste im gesamten Alpenraum:

Allerdings wurde das Original bereits 1938
ins Innsbrucker Museum Ferdinandeum gebracht.

Die originalgetreue Kopie steht seit 2001 auf dem alten Altarsockel.





Unglaublich schön sind die Fresken,
die an der Apsisrückwand zu bewundern sind.





Hier weitere Kunstschätze aus der Kapelle.



Das Obergeschoß wurde 1278 aufgestockt und war dem Adel vorbehalten.
Man vermutet, dass es der Hl. Elisabeth von Thüringen geweiht war.

Hier ist u.a. ein Fresko des Hl. Christophorus zu finden
(s. Bild oben rechts).



Geht man die Ausstellungsrunde weiter,
so ergeben sich immer wieder interessante Ausblicke auf die Umgebung:



Hier der Ausblick auf St. Peter mit seiner romanischen Kirche, ...



... hier noch einmal auf Dorf Tirol.



Langsam gelangt man in Richtung Burgfried,
der den Schluss der Ausstellung darstellt.



Zuvor hat man noch vom Wehrgang
einen schönen Blick auf die Stadt Meran.



Hier ist der Fußweg vom Dorf Tirol zur Burg gut zu sehen.
Über diesen gelangen die meisten Besucher zum Schloss.





Einige Eindrücke aus dem sogenannten "Mushaus" ...


 

... sowie von der Ausstellung im Burgfried komplettieren
die äußerst umfassende Besucherrunde.



Hier das Rundbogenportal zum Burgfried.



Über der Burg kommen einzelne Bauernhöfe zum Vorschein ...



... sowie die Berge der Texel-Gruppe,
auf die die Hochmuth-Seilbahn vom Dorf Tirol aus fährt.

Auch von Partschins kann man mit der Texelbahn hinaufgelangen.





Hier noch der Blick auf die Burg vom Burgfried aus ...



... sowie über den Vinschgau.




Unbedingt ansehen!

Schloss Tirol ist sicherlich
eines der romanischen Highlights Südtirols!









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