Deutschland, Augsburg (Bayern):
Kirche St. Peter am Perlach, 1182 erbaut
Diese Kirche steht direkt an der Kante des Lechtals,
wo sich heute auch die Augsburger Altstadt befindet.
Gleich daneben steht das mächtige Rathaus.
Ursprünglich stand der Turm auf dem Perlachberg
- daher auch der Beiname der Kirche - hier frei,
ehe die erste Kirche um 1060 unter Bischof Embrico
angebaut und ein Kollegiatsstift eingerichtet wurde.
Er ist 70 m hoch und diente bereits seit 989 als Wachturm,
ehe er zum Glockenturm von St. Peter umfunktioniert wurde.
Markant ist seine dreimal so breite Basis, an die
sich heute Läden mit Devotionalien schmiegen.
Die heutige Hallenkirche wurde im Jahr 1182
als Ersatz für die bei einem Gottesdienst
eingestürzte Vorgängerkirche errichtet.
Sie steht östlich an den Turm gelehnt und ist eine
der ersten Kirchen im süddeutschen Raum,
die komplett aus Ziegelsteinen erbaut wurde.
Hier die Ostseite von St. Peter mit ...
... ihrer fensterlosen Südapsis mit Rundbogenfries,
die leider auch von Amateuren verziert wurde.
In der Mitte der Chor, der hoch über dem "Abgrund" schwebt
und dessen gotisch vergrößertes Fenster heute vermauert ist.
Daneben ist die nördliche Apsis durch
ein mittelalterliches Stockhaus verdeckt.
Auch die Nordseite ist wegen eines Hauses
kaum einsehbar - nur die Turmbasis steht frei.
St. Peter besteht aus drei gleich hohen, aber
nicht gleich breiten Kirchenschiffen.
Im Chor steht ein barocker Hauptaltar.
Die nördliche Apsis beinhaltet in ihrem
mittelalterlichen Altar seit 1997 eine
Reliquie der Hl. Crescentia von Kaufbeuren.
Darauf steht ein Kruzifix vom Ende des 17. Jhdts.
mit den Begleitfiguren Maria und Johannes.
Der südliche Seitenaltar ist heute am bedeutsamsten ...
... und wegen seines Marienbildes weltberühmt.
Es ist die so genannte "Maria Knotenlöserin",
die 1700 von einem Gläubigen gestiftet wurde und ...

... von der sich Jorge Maria Bergoglio, der heutige
Papst Franziskus, schon nach seinem Besuch 1996 ...
... eine Kopie anfertigen ließ, die heute in einer Kirche
in Buenos Aires und eine weitere Kopie davon
nun auch in seinem Büro im Vatikan hängt.
Maria löst dabei Knoten aus einem Band und
steht mit einem Fuß auf dem Kopf einer Schlange.

Im Apsisraum der "Knotenlöserin" sind außerdem
an der Seite noch mittelalterliche Fresken erhalten.
Hier der Blick in Richtung Turmbasis im Westen, ...
... wo ein weiteres Kruzifix angebracht ist.
Diese wird „Fuggerchristus“ genannt, weil es
aus der Stiftung Georg Fuggers aus 1522 stammt.
Links und rechts davon sind noch romanische Relikte
zu erkennen wie diese beiden Halbsäulen,
die auf Basen mit "Krähenkrallen" ruhen.
Darüber thront seit 1688 die Orgel auf der Empore.
Nur an wenigen Stellen lassen sich innen noch
weitere romanische Reste finden wie dieses heute
vermauerte Biforium über dem Eingang.
Wie bei einem weiteren Zwillingsfenster
ist seine Mittelsäule mit Kapitell noch erhalten.
Ebenfalls noch aus der Erbauungszeit vom Ende
des 12. Jhdts. stammt das
älteste Bildwerk der Kirche,
der Pantokrator - der „Allherrscher“.
Die Skulptur aus
Terrakotta war ursprünglich
außen im Scheitel des
Ostgiebels angebracht.