Sonntag, 15. November 2015



Frankreich, Avallon (Yonne):
Kollegiatskirche Saint-Lazare, Portal 12. Jhdt.

Diese ungewöhnlich uneinheitliche Kirche 
war ursprünglich Sitz eines Erzdiakons des Bischofs von Autun ... 



... und befand sich lange innerhalb der Burgmauern
(hier eines der Stadttore).



Über dem Tal des Flusses Le Cousin erheben sich diese Stadt, ...



 ... und mit ihr ihre frühere Kollegiatskirche Saint-Lazare,
die heute nur noch Pfarrkirche ist.



Von der ersten primitiven Kirche aus dem 5. Jhdt.
ist heute nur noch eine kleine Krypta unter dem Chor erhalten,
die erst 1861 entdeckt wurde und noch restauriert werden soll.

Ein paar Jahre nach der Jahrtausendwende erhielt 
Heinrich der Große von Burgund die Reliquien des Hl. Lazarus. 

Um dem daraufhin einsetzenden Pilgerstrom gerecht zu werden,
wurde 1080 die Kirche als Basilika neu errichtet.
Aus dieser Zeit stammen der Chor, die Arkaden der beiden Seitenkapellen
sowie Teile der beiden Seitenschiffe.

1106 wurde sie von Papst Pascal II. geweiht.



Im 12. Jhdt. wurde eine schöne Westfassade angebaut,
von der nur die beiden Rundbogenportale erhalten sind.



Hier das kleinere rechts mit seinen schönen Steinreliefs.
Besonders auffällig ist die gewundene Steinsäule auf der rechten Seite,
die wie aus Kettengliedern gemeiselt ist.



Darüber befinden sich diese romanischen Blendarkaden,
also ob diese den Ansatz für einen Südturm bilden sollten.



Das mittlere Portal steht dem rechten kaum etwas nach, 
obwohl ihm sein Tympanon abhanden gekommen ist.



Die restlichen Teile der Kirche wie z.B. hier das Langhaus ...



... sind aufgrund von Anbauten ...



... oder Zäunen nur schwer abzubilden.



Hier die Nordostseite mit einem sehr kleinen nördlichen Querhaus
und einem jäh abfallenden Langhaus, 
an das einfach nur die Ostapsis angebaut wurde.



Das Langhaus ist interessanter Weise "schief" an die Westfassade angebaut
(wahrscheinlich eher umgekehrt),
einige Stufen führen auch mitten im Mittelgang weiter hinunter.



Der romanische Teil im Osten ...



... ist durch die relativ großen Fenster
hell erleuchtet und ansprechend gestaltet.



Die Ausmalung der Apsiskalotte ist allerdings jüngeren Datums.



Will man wieder zum Hauptportal hinaus,
muss man im Langhaus immer wieder Stufen erklimmen.



Hier eine romanische Seitenapsis
mit offensichtlich neugotischer Ausmalung.



Diese Kapelle wurde mit einer Sakristei
nachträglich im Südosten angebaut.



Der Wandaufbau des Langhauses ist zweiteilig:
unten Arkaden und oben der Obergaden ohne Umgang dazwischen.



Hier eines der schmalen Seitenschiffe.



Leider ist diese Kirche im Laufe der Jahrhunderte
von einigen Naturkatastrophen heimgesucht worden:
Brände, Blitzschläge usw. waren maßgeblich
für ihr heutiges uneinheitliches Erscheinungsbild mitverantwortlich.

Außerdem hat man gleich an ihrer Südseite Saint-Pierre angebaut,
das bis zur Französischen Revolution als Volkskirche diente.

Ganz rechts befindet sich ein Gebäude mit schrägem Dach,
das heute nur "la Fabrique" genannt wird.



Saint-Pierre dient heute als Ausstellungshalle.








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