Italien, Grado (Friaul-Julisch Venetien):
Basilika Sant'Eufemia und Baptisterium, 4. - 6. Jhdt.
Sant'Eufemia befindet sich keine hundert Meter
von der wunderschönen Basilika Sta. Maria delle Grazie
(hier im Vordergrund) entfernt.
Sie ist die Hauptkirche der norditalienischen Stadt Grado
und war die ehemalige Kathedralkirche des Patriarchen.
Heute ist sie eine so genannte Basilica Minor.
Die ursprünglich an dieser Stelle errichtete einschiffige Saalkirche
aus der zweiten Hälfte des 4. oder der ersten Hälfte des 5. Jhdts.
wurde bereits von Erzbischof Nicetas von Aquileia (454 – 485)
zu einer großen dreischiffigen Basilika erweitert.
Im 6. Jhdt. initiierte Patriarch Elia (571 – 586) die Erweiterung der Kirche,
wodurch das Gotteshaus im Wesentlichen seine heutige Form erhielt.
An der nordöstlichen Seite ist ein Baptisterium angebaut,
das ebenfalls aus dieser Zeit stammt.
Seit den Restaurierungsarbeiten von 1949
ist Sant’Eufemia von barocken Elementen befreit
und hat weitgehend wieder seine ursprüngliche Form angenommen.
Die große Mittelapsis ist aber erneuert
und deren Fenster vergrößert worden.
Hier wieder Christus in der Mandorla.
Darunter ein wertvolles und altes Goldrelief,
dessen Foto leider etwas unscharf geraten ist.
Auch in Sant'Eufemia ist der Stil einer frühchristlichen Basilika
wunderschön erhalten.
Die Holzdecke entspricht genau dem römischen Vorbild,
die Säulen dürften ebenfalls noch römische Spolien sein.
Hier der Blick auf die Seitenwände des Haupt- und nördlichen Seitenschiffs.
Diese Kanzel wurde sicher erst später hinzugefügt ...
... und zeigt die vier Evangelisten.
Hier das nördliche Seitenschiff,
Der Weg zum Baptisterium ...
... ist mit alten Steinsärgen "verziert".
Das nördliche Seitenschiff hebt sich deutlich kleiner
vom höheren Hauptschiff ab.
Obwohl das Innere der Taufkapelle noch einiger Renovierung bedürfte, ...
... strahlt es dennoch einen gewissen Charme aus, ...
... der nicht zuletzt der Höhe des Gebäudes
und diesem einfachen Dachstuhl zu verdanken ist.
An den Osten von Sant'Eufemia ist ein Lapidarium angeschlossen, ...
... also eine umfassende Sammlung römischer
und mittelalterlicher Steinmetzkunst.
Hier der genaue Lageplan der Kirche, des achteckigen Baptisteriums
sowie des Lapidariums (s. rechteckiges Gebäude unten).
Doch zuerst noch ein Blick auf die Ostseite der ehemaligen Kathedrale, ...
... an die auch eine kleine Seitenkapelle angebaut ist.
Der etwas angehobene Wandelgang des Lapidariums
ist voller Fundstücke aus der Vergangenheit der Stadt Grado.
Diese beiden Steine weisen eindeutig ...
... auf Reste von Chorschranken aus dem 9. Jhdt. hin.
Hier der Rest eines römischen Reliefs.
Dieser Nebenraum, der an die Basilika angebaut ist, ...
... kann sogar noch einen alten Mosaikboden aufwarten
Sehenswert!
Vermutet man gar nicht,
dass sich in Grado derlei kulturelle Schätze verbergen.
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