Sonntag, 25. Dezember 2022


Belgien, Sint-Truiden (Flämisch-Brabant):
Kirche St. Peter, Ende 12. Jhdt.
 


Dieses romanische Juwel entstand um 1180/1190
und steht im südlichen Ortsteil von Sint-Truiden,
das einige Kilometer nordwestlich von Lüttich liegt.



St. Peter folgt einem romanischen Basilikakonzept
mit drei Kirchenschiffen, die im Osten in Apsiden münden.



Ungewöhnlich ist an der großen Mittelapsis
die so genannte Zwerggalerie unter dem Dach, ...



... die zweifarbige Rundbögen
auf schlanken, dünnen Säulen trägt.



Während beide Seitenapsiden nur mit Lisenen ...




... und einfärbigen Blendarkaden geschmückt sind ...



... sowie mit Kapitellen mit Schlingmustern, ...



... hat die Mittelapsis auf ihren Lisenen Kapitelle
aus dünklerem Stein und darüber die Zwerggalerie.



Solche Galerien sind v.a. für die Rheinromanik typisch,
die auch hier ihren Einfluss gehabt haben könnte.



Ihre Kapitelle und Bögen sind z.T. aus dunkelbraunem Stein.



Auch die Kapitelle der Blendsäulen der Mittelapsis ...



... sind aus diesem dunkelbraunen Sandstein und ...



... weisen typisch romanische Pflanzenmuster auf.



Hier die gesamte Ostansicht von St. Peter mit ...




... seinen drei Apsiden, von denen die mittlere ...




... gut dreimal so groß ist wie die beiden Seitenapsiden.




 Die Mittelapsis hat drei große Fenster,
während die beiden kleinen nur je ein kleines haben.



Die drei Apsiden sind mit schlichten Kegeldächern gedeckt.



Hier nun die Zwerggalerie aus der Nähe betrachtet ...



... mit ihren "bunten" Rundbogenarkaden.



Die kleinen Säulen sind dabei in Grautönen gehalten, ...



... die Arkaden in hell/dunkel-Variationen sowie ihre
Konsolsteine über den dunklen Kapitellen in Ocker.




Die drei Fenster der Mittelapsis wurden
wahrscheinlich nachträglich vergrößert.



Auch der Sockel der Mittelapsis ist
teilweise aus grauem Sandstein.



Hier die südliche Seitenapsis, die ...



... genau gleich wie die nördliche gestaltet wurde.



Sie hat ebenfalls Blendkapitelle in ihren Blendbögen.



Im Süden schließt an die Kirche ...



... die neoromanische Sakristei an, ...



... die Zwillingsfenster aufweist, ...



... deren Mittelsäulen sogar eine Basis mit ...



... "Krähenkrallen" an ihren Ecken haben.



Die Sakristei wurde im Zuge der Renovierungen
des 18. Jhdts. angefügt und wurde sogar mit ...



... gestalteten Konsolsteinen und einem Würfelfries
unter dem Dach ausgestattet.



Auch die Konsolsteine unter dem Dach des Mittelschiffs
sind mit einfachen Dekorationen gestaltet.



Hier nun die Südseite von St. Peter, wo sogar noch ...



... ein Rundbogenfries zwischen den drei Fenstern zu sehen ist.



Das Seitenschiff ist hier auf der Westseite
etwas niedriger und hat zwei Rundbogenfenster.



Der Aufbau darüber ist wiederum mit dünkleren Steinen
gerahmt und wurde wohl später aufgesetzt.



Hier die Westfassade, die analog zur Ostseite ...



... auch zweifärbig gestaltet ist und Akzente zeigt,
die mit dunklem Sandstein gesetzt sind.



Auf der Seite ist nochmals der kleine
Kapellenanbau mit seinem Biforium zu sehen.

 

Die Westseite ist sicherlich das Ergebnis ...



... einer umfangreichen Renovierung ab dem Jahr 1874,
nachdem St. Peter 1870 in ruinösem Zustand war.



Heute steht die Kirche unter Denkmalschutz.



Am Westende der beiden Seitenschiffe wurden zwei
weitere Rundbogenfriese als Dekoration eingebaut.



Der kleine Dachreiter wurde später auf
die Westfassade aufgesetzt - wohl auch im 18. Jhdt.



Die Nordseite ist wie die Südseite gestaltet und ...



... hat in ihrem Seitenschiff fünf Rundbogenfenster.



Im Obergaden des Mittelschiffs gibt es keine Fenster, ...



... wohl aber Konsolsteine, die das Dach tragen.



So beschränkt sich außen die Zweifarbigkeit von St. Peter
auf die ostseitige Mittelapsis und die Westfassade.




Auch das Kircheninnere ist in mehreren
Gesteinsfarben gestaltet - selbst der Kirchenboden.



Die Wände des Mittelschiffs sind aus weißen
und bräunlichen Marmorquadern und ...



... tragen ebenso gemusterte romanische Rundbögen.



Die Apsis ist hingegen nur aus einer Steinfarbe
und wird durch die drei großen Fenster beleuchtet.



Hier noch eine abschließende Außenaufnahme
dieser wunderbaren romanischen Kirche.





Sehenswert! 


 






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