Sonntag, 5. September 2021


Österreich, Brückl (Kärnten):
Filialkirche St. Lorenzen am Johannser Berg, 
927 erstmals erwähnt



Dieses Kirchlein ist nicht leicht zu finden,
doch sobald man den richtigen Weg erfragt hat,
wird man auch über die schöne Aussicht staunen.



Es handelt sich dabei um einen einschiffigen Bau ...



... mit halbrunder Ostapsis mit Rundbogenfenster.



Einen ganz eigenen Charme strahlen die alten, 
mit Moos bewachsenen Dachschindel aus.



Über der Ostseite des Kirchenschiffs ...



 ... sitzt ein kleiner Dachreiter aus Holz,
der wohl später hinzugefügt wurde.


 
 
Wunderschön ist der überdachte Eingang, der v.a.
bei alten Kirchen in Kärnten öfters zu finden ist.



 Innen ist der östliche Teil noch original erhalten.



Er weist bunte Fresken aus um 1200 auf.



Hier die winzige Apsis mit ihrem kleinen Fenster
und einem schlichten Altar.



Christus thront auch hier in einer Mandorla, 
jedoch nicht wie sonst üblich in der Apsiskalotte, 
sondern über dem Triumphbogen.



Die Fresken sind nicht nur über dem Triumphbogen,
sondern auch im vorderen Bereich der Seitenwände erhalten.




Hier die kleine Kirche nochmals in der Abendsonne.





Sehenswert!









Mittwoch, 1. September 2021


Österreich, Drosendorf (Niederösterreich):
Ehemalige Martinskirche, um 1200 erbaut




Wenn man im oberen Ortsteil zum Schloss möchte, ...
 


... muss man fast unweigerlich am alten Schüttkasten vorbei, ...



... der hoch vor dem Schloss aufragt.



Dass es sich dabei um die ehemalige Martinskirche handelt, 
wird nicht einmal auf dieser Tafel erwähnt.



Sie wurde zwischen 1180 und 1210 errichtet ...



... und verlor ihre Bedeutung, als die neue Martinskirche
im Ort im 15. Jhdt. erbaut wurde.



Daraufhin wurde sie zum Getreidespeicher umgebaut
und später auch als Gefängnis verwendet.



Hier der "wildromantische" Zugang zur
ehemaligen Kirche.



Innen wurden noch Fresken gefunden,
daher konnte man den Schüttkasten
als ehemalige Kirche identifizieren.



Nett ist das kleine Gärtchen mit Sitzgelegenheiten
vor dem Schüttkasten.



Hier noch ein Blick auf die Ostseite
der ehemaligen Martinskirche (hinter dem Tor).








Samstag, 28. August 2021


Österreich, Schönabrunn (Niederösterreich):
Kirche St. Bartholomäus, um 1200 erbaut



Auf einem Hügel über dem Ort mit dem
schönen Namen Schönabrunn ...



... "thront" diese Kirche, die bereits
auf das Ende des 12. Jhdts. zurückgeht.



Ihr markanter Ostturm wurde in frühgotischen
Zeiten auf die romanische Ostapsis aufgesetzt,
deren Bruchsteine heute wieder sichtbar sind.



Zwei massive Strebepfeiler stützen ihn ab.



Auf seiner Südseite ist ein weiteres ...



... kleines Rundbogenfenster wieder aufgedeckt.



Jenes der ehemaligen Ostapsis, die heute
in den Turm integriert ist, ist vorbildlich restauriert.



Hier ist am Boden gut zu erkennen, ...



... dass die Apsis einmal halbrund war.




Bei genauem Hinsehen sind auch ...




... auf der Südseite noch Reste des Halbrunds
der Apsis, das aus Bruchstein erstellt wurde, ...



... sowie auch auf der Nordostseite zu erkennen.




Der Turm darüber weist auf drei Seiten Biforien auf,
die aber nicht mehr aus romanischen Zeiten stammen.



Das restliche Kirchenschiff ist architektonisch ...



... nicht sehr anspruchvoll und ein überarbeiteter alter Saalbau, ...



... der zumindest auf der Nordseite wohl noch
romanisches Mauerwerk integriert hat.



Hier hat das Bundesdenkmalamt
- s. weißes Schild mit roter Aufschrift -
wieder einmal ganze Arbeit geleistet.



Die Kirche ist von einem Friedhof umgeben.








Dienstag, 24. August 2021


Österreich, Millstatt (Kärnten):
Ehemaliges Stift Millstatt, 1070 gegründet



Dieser romanische Schatz liegt ungefähr ...


 

... in der Mitte des Nordufers des schönen
Millstätter Sees im Süden Österreichs.



Er begann als einflussreiches Benediktinerkloster,
ehe es vom St. Georgsorden und dann von Jesuiten
bis zu seiner Auflösung im Jahr 1773 geführt wurde.



Als Erstes beeindrucken die zwei mächtigen
Türme des Westwerks, die im letzten Drittel
des 12. Jhdts. errichtet wurden.



Links neben dem Hauptportal sind noch ...



... diese beiden romanischen Fensteröffnungen zu sehen, ...



... darüber die Vorzeichnung eines Freskos, 
das das Jüngste Gericht darstellen sollte.



Auch rechts vom Portal befinden sich alte
 vorromanische Elemente wie diese Schlingmuster ...



... und diese in Stein gemeiselten Köpfe darunter,
wohl beide noch vom karolingischen Vorgängerbau,
von dem heute nur noch Reste erhalten sind.



Eine wahre Zierde ist das gut erhaltene romanische 
Hauptportal, das rund, mehrstufig und reich dekoriert ist.



Im Tympanon ist Christus mit dem Stifter, 
dem Pfalzgrafen Aribo II., zu sehen, ...



... an den Seiten einige lustige Fratzen,
die nach damaligem Glauben 
das Böse abwehren sollten.



Die Kirche ist gotisch eingewölbt -
mit Fastentuch vor dem Hauptaltar.



Die ursprünglich romanischen Pfeiler 
sind alle bemalt.



Alte Fresken befinden sich darauf -
bereits aus gotischen Zeiten - ... 



... und ein weiteres karolingisches Relief, 
auf dem ein Mann einen Löwen reitet.



Dann geht es durch einen ersten Innenhof ...



... in den Stiftshof mit seinen Renaissance-Arkaden, ...



... wo auch ein alter Brunnen steht.



Beide Innenhöfe sind in Gelb gehalten ...



... mit weiß akzentuierten Fenstern und Bögen.



Über dem Durchgang zum Kreuzgang
kann man gotische Arkaden bewundern ...



... und darunter stößt man auf dieses
karolingische Relief mit Kreuz aus um 780.



Hier der einzigartige Kreuzgang aus dem 12. Jhdt., 
der an das Querhaus der Kirche anschließt ...



... und von dem nur noch zwei Flügel 
mit romanischen Rundbögen erhalten sind.



Der Seiteneingang zur Kirche weist noch
alte Mauern aus Quadersteinen auf.



Daneben Reste eines gotischen Freskos, ...



... doch bemerkenswerter sind diese beiden Figuren,
die als romanische Säulenbasis dienen und ...



... "Heidentum“ und „Kirche“ darstellen.


 
Auch die Säule auf der anderen Seite
des Nebenportals greift dieses Thema auf.



Von hier gelangt man in den Südflügel, ...



... in dessen Rückseite noch diese alten, zu zwei
Vierergruppen angeordneten Arkaden erhalten sind,
die jeweils mit grauem Stein "gerahmt" sind.



Hier sind v.a. die ziemlich kurzen Säulen interessant, ...



... die alle ungewöhnlich und einzigartig gestaltet sind.



Hier die Basis der einzigen Doppelsäule, 
die ein Weib und eine Löwen darstellt.



Von der anderen Seite sieht dieselbe Säulenbasis ...



... wie ein Mönch und dahinter ein offenes Fischmaul aus.



Das Kapitell der Säule daneben zeigt hingegen
freundliche Katzengestalten.



Während die Säulen der erste Arkadengruppe ...



... mit großer Phantasie geschaffen wurden, ...


 

... sehen die heute rekonstruierten drei Säulen
der zweiten Vierergrupper eher schlicht aus.




Dafür verdienen die Mittelsäulen und Kapitelle ...



... der großen Biforien auf der Kreuzganginnenseite ...


 

... ebenso Beachtung wie die kleinen Säulen
der beiden Vierergruppen: von Köpfen ...



... über Weinranken und Schlingmuster ...



... bis hin zu fabelhaften Ungeheuern
kann man hier alles bestaunen.



Hier der älteste Kreuzgangteil von außen gesehen.



Weitere alte sakrale Kunstgegenstände gibt es ...



... im angeschlossenen Stiftsmuseum zu sehen, ...



... das in den ehemaligen Klostergebäuden untergebracht ist.



Ein anderer Teil der Stiftsgebäude dient heute
als Hotel.





Der Kreuzgang des ehemaligen Stiftes

ist sehenswert!