Samstag, 29. Mai 2021



Italien, Monza (Monza e Brianza, Lombardei):
Dom San Giovanni Battista, 7. Jhdt. bzw. um 1300



In der Fußgängerzone der Altstadt von Monza
ragt der Campanile des "Duomo" mit seinen 79 m
bereits hinter den Häusern hervor.



Er wurde erst 1592 -1606 errichtet, ...



... während der Kirchenbau, der derzeit eingerüstet ist,
bereits auf langobardische Zeiten zurückgeht.




Er wurde nämlich bereits von der
bayrisch-stämmigen Königin Theudelinde,
die mit einem Langobardenkönig verheiratet war
und seit ihrem Tod im Jahr 627 hier bestattet ist, ...



... um das Jahr 600 in Auftrag gegeben, was ihn
zu einer der ältesten Kirchen der Lombardei macht.



Um das Heilige Jahr 1300 wurde der Dom neu
 errichtet und erhielt weitestgehend sein heutiges Aussehen.



Dazu gehört auch dieser achteckige Tambour
über der Vierung, ...



... der Rundbogenfenster und -friese in Weiß und Rot aufweist.



Die Ostseite ist eigentlich nicht einsehbar
und kaum spektakulär, ...



... dafür ist die Westfassade umso sehenswerter
- hier Aufnahmen des Doms ohne Gerüst.



V.a. diese herrliche Rosette ziert die Fassade,
davor steht eine Statue des Hl. Johannes des Täufers.



Das Westportal ist im Stile der Romanik erbaut ...



... und hat mehrere Rundbögen, die in weißem Stein
und rötlichem Marmor gehalten sind.



Das Bogenfeld ist mit der Taufe Jesu durch den Hl. Johannes
sowie mit Heiligen und Engeln gestaltet.



Wahrscheinlich gar auf langobardische Zeiten gehen diese beiden
säulentragenden Löwen an beiden Seiten des Portals zurück,
die heute bereits sehr in Mitleidenschaft gezogen sind.



Innen "erschlägt" einen fast
die barocke Ausstattung und Farbenpracht.



Zahllose Fresken aus späteren Jahrhunderten ...



... zieren jeden Winkel des Domes,
so auch den Chor und Altarbereich.




Hier ist noch die Grundform einer
romanischen halbrunden Apsis erkennbar.



Am Eingang zum Chor und unter
der Vierungskuppel ...



... hängt ein reich verziertes großes Kreuz.




Darunter der "Paliotto", ein Altar-Vorbau mit
vergoldeter Platte und Heiligenszenen.



Am ehesten sind noch an den Kapitellen der Säulen ...



.. romanische Elemente zu finden wie diese Greife, ...



... Löwen und Menschen, ...



... Adler und eventuell kleinere Vögel ...



... sowie diese zweischwänzige Nixe
mit Musikanten an ihren Seiten.



Hier die Orgel auf einem ...



... Sockel mit gotischen Dekorationen.



Vor einem vermauerten Portal befindet sich
dieses Relief mit einem Bischof.



Über den angeschlossenen Kreuzgang geht es
schließlich ...




... ins angegliederte Museum mit dem Domschatz.



Auf zwei Ausstellungsebenen sind hier ...



... alte Kirchenschätze des Duomo ausgestellt.



Neben diesem Fresko sind besonders ...



... die Exponate aus langobardischer Zeit sehenswert ...



... wie diese entuückende goldene Henne mit Küken, ...



.... diese Votivkrone und dieses Votivkreuz
mit seinen hängenden Schmuckstücken ...



... sowie dieses kostbare Reliquiar
des Hl. Johannes des Täufers.



Neben weiteren Kreuzen ...




... gibt es hier auch noch eine langobardische Chorschranke
aus Stein mit zwei Lämmern neben dem Kreuz.



Doch die größte Kostbarkeit des Domes
befindet sich in der nördlichen Seitenkapelle.




Diese wird "Kapelle der Theudelinde" genannt
und ist nur gegen Eintritt und Reservierung
bei einer Führung zu besichtigen.




Die Kapelle ist über und über mit Fresken
aus dem 15. Jhdt. bemalt, die die Lebensgeschichte ...




... von Theudelinde darstellen, wenngleich ...



... nicht im richtigen historischem Kontext.




Die Heiligenfiguren im Gewölbe der Kapelle
sind mit reichlich Gold gestaltet.



Darunter entspinnen sich auf allen Seiten ...




... große Wandmalereien mit verschiedenen Szenen ...




... aus dem Leben Theudelindes.



Hier eine Übersicht über alle Themen und Gemäldefragmente ...




... und hier einige Abbildungen mit Details ...




... wie der Krönung ihres Mannes zum König, ...




... Theudelinde als Königin mit ihrem zweiten Mann, ...




... Theudelinde hoch zu Roß ...



... und mit mit Gold besticktem Gewand.



Die Fresken stammen von Zavattari ...



... und sind aus dem Jahre 1444.



Hier ein Festmal mit der Königin.




Nach langjähriger Restaurierung ist die Kapelle
nun wieder offen und zu besichtigen.



Der Höhepunkt der Führung in der Kapelle
ist die "Eiserne Krone der Theolinde",
die fortan als Krone der Könige Italiens diente.