Mittwoch, 30. März 2022


Italien, Rom (Lazio):
Baptisterium San Giovanni in Fonte
("Battisterio lateranense"), 
4. bzw. 5. Jhdt.


 
Im Nordwesten des riesigen Komplexes der Basilika
San Giovanni in Laterano befindet sich ...



 ... diese heute außen achteckige Taufkapelle, ...



 ... die bereits im 4. Jhdt. unter Kaiser Konstantin auf
den Fundamenten einer Thermalanlage entstanden war.



Von 432 - 440 wurde sie unter Papst Sixtus III.
erstmals umgebaut.



 Während des Pontifikates von Hilarius (461 - 468)
wurden seinem südlichen Atrium drei Kapellen
im Westen, Norden und Osten angefügt ...



... und Johannes dem Täufer und dem Evangelisten
sowie dem Hl. Kreuz geweiht.



 Im 7. Jhdt. wurde im Südwesten eine weitere 
ziemlich große Kapelle, die des Hl. Venanzio 
mit Mosaiken auf Goldgrund hinzugefügt.


 

 Jahrhundertelang war San Giovanni in Fonte
die einzige Taufkapelle Roms.



 Hier ihr Grundriss mit den Zubauten,
die an den ursprünglichen achteckigen Bau
im Laufe der Zeit angefügt wurden.




Der erste Blick in den Zentralbau
ist überwältigend.




Auf acht Marmorsäulen, die durch weiße ...




... verzierte Marmorbalken miteinander verbunden sind, ...


 

 ... und weiteren dünnen weißen Marmorsäulen
ruht der kleine, ebenfalls achteckige Tambour,
der über und über mit Gold bedeckt und
mit barocken Bildern ausgemalt ist.



Darunter steht in der Mitte erhöht ...



... dieser antike Marmortrog als Taufbecken
mit barockem Aufsatz.



Daneben dieser Hirsch aus Silber,
aus dessen Maul früher die Taufquelle lief.



Hier die Kapelle des Hl. Venanzio von innen.



Sie ist der größte Zubau und hat eine Nordwand,
in der eine Säule zwei Arkaden trägt.



Hier das große Mosaik in der Apsiskalotte, ...




... das auf goldenem Hintergrund prangt.



 Es zeigt den segnenden Christus ...



 ... flankiert von zwei Engeln ...




... und darunter die betende Hl. Jungfrau Maria ...



... sowie den Hl. Petrus mit Kreuz, Johannes den Täufer
und den Bischof Domnione auf der rechten sowie
den Hl. Paulus mit Buch, Johannes den Evangelisten
und den Hl. Venanzio auf der linken Seite.



Links und rechts des üppig verzierten Triumphbogens ...



... gibt es ebenfalls Mosaike mit jeweils vier Heiligen.



In der Kapelle des Johannes des Evangelisten
fällt dieses Mosaik aus der Zeit von Sixtus III. auf,
das in der Mitte der Decke das Lamm Gottes zeigt.




 Auch dieses Mosaik stammt aus dem 5. Jhdt. ...



 ... und wurde später barock "umrahmt".



Es besteht aus Pflanzenranken mit bunten Blüten.



An der Wand daneben noch Reste von Intarsien
aus derselben Zeit.




Hier noch ein altes Foto des Baptisteriums
aus den Zeiten, als es noch keine Autos gab.








Montag, 28. März 2022


Italien, Rom (Lazio):
Kirche Santa Maria in Capella, 11. Jhdt.



Diese kleine Kirche steht in Trastevere
unweit des Tibers, war lange ein Hospiz ...



... und hat einen kleinen romanischen Campanile.



Eine wechselvolle Geschichte liegt hinter der Kirche,
sie wurde einige Male umgebaut, ...



... doch der Campanile aus dem 11. Jhdt. ist noch gut erhalten.



Er ist auf das südwestliche Mittelschiff
aufgesetzt, aus Ziegelsteinen errichtet ...



... und hat zwei Geschosse
 mit doppelten Rundbogenfenstern.



Woher der Beiname "in capella" stammt, 
ist bis heute nicht restlos geklärt, ...



... Tatsache ist, dass Maria mit dem Kind
 zwischen zwei Pinien hier im Tympanon 
über dem Kircheneingang zu sehen ist.



Das Innere von Santa Maria ist heute wieder 
ganz im Stile des Mittelalters hergestellt.



Der in der Kirche noch erhaltenen Inschrift zufolge
war der Bau eine Stiftung eines gewissen Damasus
und wurde am 25. März 1090 geweiht.



Die Kirche ist eine dreischiffige Säulenbasilika, wobei
die Säulenreihen nicht parallel verlaufen,
sondern zum Chor hin leicht auseinandergehen.



Selten für eine mittelalterliche Kirche
ist der gerade durchlaufende Architrav
anstelle der zu erwartenden Arkadenbögen.


 
Die Rundbogenfenster im Obergaden
lassen jede Menge Tageslicht herein.



Ungewöhnlich sind auch diese roten Vorhänge,
die bei Bedarf die Seitenschiffe vom Mittelschiff
optisch abtrennen können.



Die Pilaster des Triumphbogens
folgen Toskanischer Ordnung.



Apsis und Altarnische wurden 1858
neu errichtet und im selben Jahr bemalt.



Hinter dem Hochaltar steht die Statue
"Unbefleckte Empfängnis" - ebenfalls von 1858,
deren Basis eine Spolie ist.



Hier die Malereien in der Apsiskalotte aus der Nähe, ...



... die sechs Lämmer laben sich an einem Brunnen,
der aus einem Kreuz hervorsprudelt.



In der Kirche sind noch weitere Spolien
verarbeitet wie dieser Stein und diese Säule,
die heute als Ambo und Kerzenhalter dienen., ...




... oder dieser Löwe aus Marmor,
der eine Säule mit Taufbecken trägt.



Bei Ausgrabungen im linken Seitenschiff ...



... wurde u.a. dieser Steinsarg mit Resten
eines menschlichen Skeletts gefunden.



1391 wurden ein Armenhospiz und ein Hospital angebaut,
beides Stiftungen der Schwiegereltern
der Hl. Franziska von Rom, die auch hier tätig war.



Der erste Krankensaal wurde wohl im dann
dafür separierten, rechten Seitenschiff eingerichtet.



Hier das rechte Seitenschiff mit Blick nach vorne ...



... sowie der Blick ins Mittelschiff von der Westempore aus.



Beim Gang durchs angeschlossene Museum
gibt es eine weitere, allerdings barocke Kapelle ...



... sowie einen Krankensaal aus dem 19. Jhdt. zu bewundern.



Heute ist die kleine Kirche Teil eines Altersheims,
das von Vinzentinerinnen geführt wird.



Kirche wie Museum sind gegen
einen kleinen Obulus zu besichtigen.





Sehenswert!