Montag, 20. Mai 2024


Spanien, Torres del Río (Navarra):
Kirche Santo Sepulcro, um 1170 erbaut


 

In der welligen Landschaft nordöstlich von Logroño ...



... thront diese außergewöhnliche Kirche über dem Ort
Torres del Río - zu Deutsch "Türme des Flußes".



Sie ist auf achteckigem Grundriss erbaut ...



... und im romanisch-mozarabischen Stil gestaltet.



Man glaubte ursprünglich, die Templer
hätten sie in Anlehnung an die Grabeskirche
in Jerusalem erbaut, doch dies bestätigte sich nicht.



Sie gehörte schon von Anfang an zum Jakobsweg und diente, ...



... genauso wie Santa María de Eunate, als Leuchtturm für die Pilger.



Ein Licht in der ebenfalls achteckigen Laterne, ...




...  die das Gebäude oben abschließt, wies ihnen den Weg.



Das Gebäude ist vertikal in drei Abschnitte unterteilt.



Der erste besitzt keinerlei Fensteröffnungen,
der zweite wird von zwei kleinen Fenstern durchbrochen.


 

Darüber fällt durch eine Reihe von Fenstern ...




... mit Rundbögen Licht in den Innenraum
und beleuchtet die herrliche Kuppel.



Man betritt das Gebäude durch das Portal auf der Südseite,
auf dessen Tympanon das Kreuz des Patriarchen abgebildet ist, ...




... die Insignie des Heiligen Ordens der Ritter
vom Heiligen Grab zu Jerusalem.



Das Rundbogenfenster darüber ist reich
geschmückt und weist gleich drei Bögen auf.



Das Fenster daneben ist ähnlich gestaltet und
hat ebenso zwei Blendsäulen und drei Bögen.



Das Fenster darunter ist kleiner und
von einem größeren Bogen überfangen.



Es hat nur einen Bogen, der außen mit einem Muster verziert ist, ...



... dafür aber mit Figuren gestaltete Kapitelle auf seinen Säulen.



Auf der Ostseite befindet sich eine vergleichsweise
schlichte halbrunde Apsis mit einem Fenster.



Auch darüber ist ein dreistufiges Rundbogenfenster zu sehen, ...



... ebenso wie auf der nächsten Seite ...




... und auf der Nordseite.



Darunter befindet sich wieder ein mit Alabaster
ausgestattetes Fenster - Glas gab es damals noch keines - ...



... mit zwei Kapitellen, die wiederum figürlich gestaltet sind.



Der achteckige Bau wird auf der Westseite
von einem Treppenturm flankiert.




Hier der Grundriss der Kirche, bei dem
die halbrunde Apsis und der Treppenbau
einander genau gegenüber liegen.



Diese Darstellung zeigt die Höhe des Gebäudes
mit seiner Kuppel und seiner Laterne.



Im Innenraum richtet sich der Blick als Erstes
auf die großartige Kuppel mit Kreuzrippengewölbe ...



... im Kalifenstil in Form eines achtzackigen Sterns,
auf die durch die Fensteröffnungen gedämpftes Licht fällt.



Die Kreuzrippen besitzen eine Form, ...



... die an die Gewölbe von Moscheen erinnert.



Dies gibt zu Spekulationen Anlass, dass die Kirche
möglicherweise von Mudejar-Baumeistern errichtet wurde,
die aus Andalusien bis nach Torres del Río gelangt waren.



Und von der Apsis aus bewacht ...



 
... eine Christusfigur aus dem 13. Jhdt., ...


 

... bekannt als "Heiliger Jesus Christus der Grabritter", ...


 

... das ungewöhnliche Gotteshaus.



Doch nicht nur die Kreuzrippen fallen innen auf, ...



... sondern auch die Dekorationen der Fenster und Kapitelle.



Die Apsis ist durch einen Triumphbogen ...



... vom achteckigen Kirchenkörper getrennt.



Die Rundbogenfenster der oberen Reihe sind
auch innen mit Säulen und Bögen geschmückt.




Am Ende einer Stützsäule der Kuppel ist
dieser Katzenkopf mit einem Jungen im Maul zu sehen.



Würfelfriese ziehen sich um den gesamten Innenraum.



In diesem Teil der Kirche sind auch Blendsäulen ...




... mit maurisch beeinflussten Kapitellen zu sehen.




Auf diesem Kapitell ist die Kreuzesabnahme dargestellt, ...



... auf diesem die Beweinung am Grabe Jesu durch die drei Marien.



Doch das Grab ist bereits geöffnet und ein Engel
steht auf der anderen Seite neben einer weiteren Person.