Freitag, 31. Mai 2019


Spanien, Durro im Vall de Boí (Lleida, Catalunya):
 Kirchlein Sant Quirc, 12. Jhdt.


 

In fast 1.500 m Seehöhe ...



... auf dem Hang neben dem Ort Durro ...




... ist diese ehemalige Einsiedelei zu finden, ...




... die entweder in einer halben Stunde Fußmarsch ...



... oder mit dem Auto (wird nicht so gern gesehen)
über diese betonierte Forststraße erreichbar ist.



Sant Quirc wurde in zwei Bauphasen errichtet:



Im 12. Jhdt. ein rechteckiges Langhaus
mit einer halbrunden Apsis im Osten ....



... und ein Glockengiebel über der Westseite
im 17. oder 18. Jhdt.



Hier der Grundriss dieses einfachen Kirchleins, ...



... das nur wenige winzige Fenster hat.



San Quirc steht in prominenter Lage ...



... auf einem Hügel ...



... mit fast Rundumsicht auf die Zentralpyrenäen.



An der Westseite führen einige Stufen zur Kapelle.



In den beiden Bogenfeldern des Glockengiebels
hängen zwei kleine Glocken.



Die Nordseite ist schlicht gehalten.



Vor der Südseite steht
dieser Steinsockel mit Steinplatte,
vielleicht ein Altar im Freien.



Neben dem einfachen Südportal ...



... ist eine Gedenktafel für die Restauratoren
von Sant Quirc angebracht.



Der Innenraum ist weitgehend barock umgestaltet.



Der Altar weist aber noch Malereien aus dem 12. Jhdt. ...



... mit den Martyrien einiger Heiliger auf.

In der Mitte ist die Hl. Julita mit ihrem Sohn,
dem Hl. Quirce, in der Mandorla zu sehen,
ein Platz, der sonst nur Christus oder Maria vorbehalten ist.




Das Original befindet sich
- wie so viele Kunstobjekte des Vall de Boí -
im Museu d'Art de Catalunya in Barcelona.



Hier wird Julita mit einer Säge durchsägt ...



... und hier mit ihrem Sohn 
bei lebendigem Leibe gekocht.



Die Rundung der Ostapsis
tritt im Inneren des Kirchleins
nicht mehr in Erscheinung,
sie ist mit dem Altarretabel zugebaut.



Somit kommt auch diesem kleinen Schlitzfenster
keinerlei Funktion mehr zu.



Die Aussicht von hier oben ist wirklich toll.



Eine Panoramatafel klärt über die Berge
und deren Namen auf.



Hier der Blick auf die Gipfel der Pala Gespadera
und der Pala Alta de Sarradé (rechts).





San Quirce ist sehenswert!



Alle romanischen Kirchen im Vall de Boí

gehören seit 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe.










Mittwoch, 29. Mai 2019


Spanien, Durro im Vall de Boí 
(Lleida, Catalunya):
Kirche La Nativitat de la Madre de Dios, 
12. - 13. Jhdt.



Im kleinen Ort Durro, ...



... der sich an einen Nordhang ...



... des Vall de Boí schmiegt, ...



... steht im unteren Teil diese romanische Kirche.



Man nähert sich ihr vom Westen her.



Sie ist nur einschiffig ...



... und hat an ihrer Südseite eine Vorhalle
aus der 2. Hälfte des 12. Jhdts., ...



... die mit Holz gedeckt ist.



Darunter verbirgt sich 
ein mehrstufiges Rundbogenportal ...



... mit einem Bogen mit Schachbrettmuster ...



... sowie einem Christus-Monogramm darüber.



Die Kapitelle der dunkleren Blendsäulen ...



... sind skulptiert, aber schon verwittert.



Die Vorhalle ruht auf starken Pfeilern ...



... mit schon leicht angespitzten Arkaden darüber.



Davor befindet sich ein kleiner Friedhof.



An der Südostseite schließt eine Kapelle an, ...



... die in eine Apsis mündet,
die wohl früher die südliche Seitenapsis war.



Die größere Mittelapsis ist nur noch in Ansätzen vorhanden,
an sie wurde ein weiteres Gebäude angebaut.



Hier der ungewöhnliche Grundriss von La Nativitat,
das 1483 unter einem Brand sehr gelitten hat.



Ihr Turm steht an der Nordostseite ...



... und ist auf einer 
quadratischen Basis errichtet.



Auch dieser Turm ist im Laufe der Zeit beschädigt und umgebaut worden,
da seine Bi- und Triforien nur bis in die zweite Etage reichen.



Die Lichtöffnungen darüber sind 
nachträglich verändert worden, ...



... doch das lombardische Muster 
ist noch auf allen Seiten erhalten ...



... und das unterste Fenster ist 
ein romanisches Rundbogenfenster.



Die Nordseite des Kirchenschiffs
ist schlicht gehalten, ...



... nur unter dem Dachfirst ist ein ausgeprägtes
romanisches Rundbogenfries zu sehen.



Hier befindet sich auch ein weiteres Portal, 
zu dem eine Treppe hinaufführt.



La Nativitat ist aus präzise zugehauenen
Quadersteinen aus der Region errichtet worden.



Wie die anderen Kirchen 
ist sie nur zu bestimmten Öffnungszeiten offen.



Das Kirchenschiff wirkt innen schmal und hoch, ...



 ... ein barocker Retabel aus dem 19. Jhdt. 
mit der Muttergottes, dem Hl. Josef 
sowie dem Hl. Joachim ziert die Ostseite.



 Wie Santa Eulalia in Erill la Vall hatte auch
La Nativitat eine Kreuzesabnahme aus Holzfiguren, 
von denen allerdings nur noch die Muttergottes übrig ist.

Diese befindet sich heute im 
Museu d'Art de Catalunya (MNAC) in Barcelona.



Von 1983 bis 2000 wurde die Kirche renoviert
und erstrahlt heute wieder in großteils romanischer Pracht.


 

Wer möchte, kann sich von hier aus
zur zweiten, kleineren romanischen Kirche 
von Durro aufmachen.




Sehenswert!




Alle romanischen Kirchen im Vall de Boí

gehören seit 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe.