Montag, 28. Februar 2022


Italien, Rom (Lazio):
Ehemaliges Kirchlein San Biagio de Mercato, 
12. Jhdt.



 Gleich unter dem berühmten Nationaldenkmal
für Vittorio Emanuele II., der Italien im 19. Jhdt. einte, ...



... tauchte um 1925 anlässlich des Abbruchs der Kirche
Santa Rita da Cascia diese ziemlich gut erhaltene
römische "Insula" (Häuserblock) wieder auf, ...



... inmitten derer im Mittelalter die Kirche
San Biagio de Mercato eingerichtet wurde
- wie der Name schon sagt in der Nähe eines Marktes.



Von dieser sind heute noch die Ostapsis ...



... und ihre Fresko aus dem 14. Jhdt. mit dem Titel ...



... "Grablegung Christi beweint durch die Madonna 
und den heiligen Apostel Johannes" erhalten.



Auch vom Campanile sind noch Reste zu sehen ...



... wie diese Biforien mit ihren weißen Mittelsäulen.



 Die Schaffung der Kirche San Biagio de Mercato
auf den römischen Ruinen der Insula
geht auf die Familia Boccabella zurück, die 
im 11. Jhdt. auch diverse Steininschriften hinterließ.



Auf diese mittelalterlichen Strukturen wiederum
wurde Mitte des 17. Jhdts. die Kirche Santa Rita 
da Cascia aufgebaut, die um 1925 in die Nähe
des ehemalige Marcellustheaters übersiedelt wurde.



Unter der heute noch erhaltenen Ostapsis 
von San Biagio de Mercato sind ...



... die Bögen der ehemaligen Tavernen der Insula
noch zu sehen, darüber wohnten ihre römischen
die Besitzer in kleinen Wohnungen.



Wiederum darüber gab es größere Wohnräume
 für betuchtere Römer.

 

 Hier noch eine Zeichnung aus dem Mittelalter,
die die kleine Kirche neben der breiten Treppe,
die noch heute zur Basilika Santa Maria
 in Aracoeli hinaufführt, zeigt.







Samstag, 26. Februar 2022


Italien, Rom (Lazio):
Basilika Santa Maria in Ara Coeli al Campidoglio,
6. bzw. 12/13. Jhdt.



  Auf der Nordseite völlig verdeckt vom ungleich
bekannteren Viktor-Emanuels-Denkmal,
das aber erst 1927 errichtet wurde, ...
 
 
 

 ... steht diese bereits im 6. Jhdt. von Papst
Gregor dem Großen gegründete Kirche ...


 

... mitten auf dem wichtigsten der sieben Stadthügel Roms, 
nämlich auf dem Kapitol. 


 

Auf demselben Hügel stehen auch
wie hier im Bild rechts daneben ....



... die berühmten Kapitolinischen Museen.



Die Kirche ist über die steile und breite
"Scalinata d'Aracoeli" von der Piazza d'Aracoeli ...


 
... sowie vom Kapitolsplatz über eine weitere Treppe ...



... zum südlichen Seiteneingang erreichbar.



Aufgrund von Ausgrabungen konnte 
an der Stelle der heutigen Kirche ...



... der Tempel der Juno Moneta, der Gemahlin 
des obersten römischen Gottes Jupiter und 
Schirmherrin der Stadt Rom, nachgewiesen werden.



Die "Scalinata d'Aracoeli" wird heute ...



... von zwei Löwen aus dunklem Marmor bewacht.



Hier die vergleichsweise schlichte Westfassade
der Kirche, die aus Ziegelsteinen errichtet ist
und drei Portale aufweist.



Von hier oben hat man eine herrliche Aussicht über Rom.



Innen hat die große dreischiffige Säulenbasilika 
ihr Aussehen aus dem 13. Jhdt. trotz kostbarer 
Ausstattungsstücke späterer Jahrhunderte bewahrt. 



An beiden Seitenschiffen schließt jeweils
eine Reihe von Nebenkapellen an, ...



... sodass sich dadurch architektonisch
ein fünfschiffiger Aufbau des Langhauses ergibt.



Hier der ungewöhnliche Grundriss dieser Basilika,
die 1249 durch Papst Innozenz IV. 
dem Franziskanerorden übergeben wurde.



Die 22 Säulen sind Spolien antiker Bauten der Foren 
und dem Palatin entnommen.
 


Der Baumeister Giacomo della Porta 
wurde von 1572 bis 1584 beauftragt, ...



...  die Kirche weiter auszubauen, ...



... das Langhaus und den Triumphbogen 
zum Querschiff zu erhöhen ...



... und die geschnitzte und vergoldete 
Kassettendecke einzuziehen.



Im Hauptaltar befindet sich eine Ikone
der "Maria Hagioritissa" aus dem 6. Jhdt.,
die vom römischen Volk hoch verehrt wird.



Hier die Aedikula in der Kapelle der Hl. Helena,
der Mutter von Konstantin dem Großen,
die der Legende nach die Basilika gegründet hat.



Durch ihre prominente Lage am Kapitol,
das bald auch Sitz der römischen Regierung wurde, ...



... wurde diese Klosterkirche die Grabkirche für 
zahlreiche Mitglieder nicht nur römischer Adelsfamilien.



V.a. das Fresko der "Erhebung des Hl. Bernhardin"
in der "Cappella Bufalini", das 1484 von Pinturicchio
geschaffen wurde, ist bedeutsam.



Hier eine weitere Grabkapelle.



Seit das Viktor-Emanuelsdenkmal steht,
ist es leider auch schwierig,
die Kirche von außen zu fotografieren.



1886 - 1888 musste für den Bau des Nationaldenkmals 
für König Viktor Emanuel II. der größte Teil des Klosters, 
die Sakristei und der Turm Paul III. abgerissen werden.



Von den ehemaligen Klostergebäuden ist heute
nur noch diese Loggia erhalten, alle anderen 
Bauten wurden an die Nordostseite der Kirche verlegt.



Dies ist nun der Anblick der Kirche vom Süden, ...



... den man nur von den Kapitolinischen Museen aus
sehen kann.



So sah die Kirche noch vor einigen Jahrhunderten aus.





Sehenswert,

wenn auch ziemlich überladen.