Freitag, 29. November 2019


Spanien, Campisábalos (Guadalajara):
Kirche San Bartolomé mit Kapelle San Galindo, 
beide 12. Jhdt.

 

Diese auf den ersten Blick kaum 
außergewöhnliche romanische Kirche ...



... hat eine halbrunde Ostapsis, 
an der zwei Fenster nur noch einfach, ...



... das nördliche aber noch als
romanisches Rundbogenfenster ...



... mit üppiger Verzierung mit 
zwei Säulen und Kapitellen gestaltet ist.



Eingerahmt wird es durch zwei
Friese mit Schlingmustern, die sich
über die gesamte Apsis ziehen.



Darüber ist ein Konsolstein
mit skulptiertem Kopf erhalten, ...



... gleich dahinter ein zweiter, ...



... der sich mit beiden Händen ...



... den Mund aufhält.



Hier an der Nordostecke wurde 
die Sakristei aus Quadersteinen angebaut, ...



... das nördliche Langhaus ist jedoch aus Bruchstein errichtet, 
das einzige Fenster wurde verschlossen.



Auch die kleine Rosette und das Portal 
auf der Westseite sind heute blind.



Daneben schließt eine Kapelle an,
die länger ist als das Langhaus der Kirche.



Dies ist die Kapelle des Hl. Galindo, 
der ein Ritter war und dem hier ein Grabmal 
geschaffen wurde - wohl zur selben Zeit,
wie die Kirche erbaut wurde.



Ihr Zugang ist prächtig gestaltet 
mit einem Rundbogenportal
mit gleich sechs Säulen und einigen Archivolten.



Bemerkenswert ist, dass das Portal aus der Mauer 
hervorragt und der innerste Bogen Zapfen hat,
die nach innen ragen.



Noch außergewöhnlicher sind diese Steinreliefs
an der anschließenden Mauer, ...



... die den Lauf der Jahreszeiten ...



... sowie die damit verbundenen 
bäuerlichen Tätigkeiten darstellen.



Erstaunlich ist auch dieses kleine Fenster,
das mit einer Alabasterscheibe ausgestattet ist.



Das Fries mit den Jahreszeiten-Reliefs ...



... ist in etwa 8 m lang und zeigt nun auch Tiere.



An der Ostseite der Kapelle
ist ein weiteres kleines Fenster zu sehen,
das so gestaltet ist.



Östlich davon schließt eine kleine Vorhalle an, ...



... unter der sich ein erstaunlich großes
mehrstufiges Südportal befindet.



Dieses weist ähnliche Zacken auf wie
das Portal der Kapelle des Hl. Galindo daneben, ...



... hat aber eine Archivolte ...



... und je eine Säule pro Seite mehr.



Die Säulen der Vorhalle sind dagegen
sehr einfach, ...



... und darunter werden diese Steine aufbewahrt,
die früher wohl einmal Grabsteine waren.


Hier nochmals das gesamte Gebäude vom Süden
her gesehen - an der Ostseite die Vorhalle mit Turm, ...



... an der Westseite die Kapelle mit separatem Schiff
(s. Anbau ganz links) und Apsis, die heute 
von außen zur Gänze unter dem roten Vordach 
des Kirchenschiffs verschwindet.



Hier der Grundriss von Kirche und angebauter Kapelle
(s. Nr. 8 sowie Raum darüber - alles im 12. Jhdt erbaut):
  1. Südportal und Zugang zur Kirche
  2. Kirchenschiff
  3. Chor, Hauptalter und Apsis
  4. Sakristei
  5. Westempore
  6. Turm
  7. Vorhalle
  8. Kapelle des Ritters Galindo
  9. Steinmetzzeichen


San Bartolomé ist innen schlicht gehalten,
die geraden Wände sind verputzt,
die Ostseite mit ihren drei Apsiden aber steinsichtig.



Die große Mittelapsis schließt an ein Chorjoch an, ...



... in ihr hängt ein großes Kreuz
und zwei der kleinen Fenster sind noch offen.



In der Westseite der Kirche
ist dieses romanische Taufbecken erhalten.



 Auch die Kapelle des Hl. Galindo,
die separat von der Südseite aus zu betreten ist, ...



... hat eine Apsis mit Chorquadrat,
die aber beide von außen nicht erkennbar sind.



Nur das winzige Fenster der Apsis 
mit seinem durchbrochenen Muster 
ist in der südlichen Vorhalle zu sehen.



Die Kapitelle des Triumphbogens der Kapelle
sind mit diesen bogenschießenden Zentauren verziert.



An der Wand prangt dieses Wappen,
das wohl das des Hl. Galindo ist.



Somit ist diese Kirche mit ihrer angebauten Kapelle ...



... eine der ungewöhnlichsten und bemerkenswertesten,
nicht zuletzt deswegen, weil sie für den kleinen Ort
auch ziemlich groß wirkt.





Sehenswert!








Mittwoch, 27. November 2019


Spanien, Madrona (Segovia):
Kirche Virgen de la Cerca, um 1200 erbaut

 


An der Hauptstraße Richtung La Losa ...

 

... steht diese romanische Kirche mitten im Ort ...



... Madrona auf einem kleinen Hügel.



Sie ist von einer hohen Mauer umgeben,
die früher wohl einmal den Friedhof umfasst hat.



Heute befindet sich dieser an anderer Stelle,
dennoch war der Zugang zum Kirchengebäude
verschlossen und daher nur Fotos
durch das Torgitter oder über die Mauer möglich.



Auf der Südseite hat diese Kirche ...



... eine Säulenvorhalle mit sieben Arkaden
deren Kapitelle allerdings schmucklos sind.

Wahrscheinlich wurden diese ersetzt,
nachdem die skulptierten romanischen Kapitelle
beschädigt waren.



Dafür sind das Fries und die Konsolsteine ...



... unter dem Dach
mit ihrem variantenreichen Schmuck ...



... der kein einziges Mal doppelt vorkommt,
fast noch komplett erhalten.



Auf der Südostseite wurde die Vorhalle
um zwei schmucklose Bögen verlängert.



Auch auf der Westseite ...



...und am eckigen Chor im Osten 
befinden sich skulptierte Konsolsteine.



Innen hat auch Virgen de la Cerca
den typischen goldenen Barockretabel.



Schade, dass man nicht näher
an diese Kirche herankommt:

Somit bleibt nur, ihren schönen Anblick 
im Abendrot zu genießen und aufzunehmen.